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Wundverschluss beim Obstbaumbeschnitt

Schlagworte zu diesem Artikel:
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Schnittwunde an einer KornelkischeFoto: Hoyer Schnittwunde an einer Kornelkische: ­Deutlich zu sehen ist die Überwallung im Randbereich, die aber nicht zur Abdeckung der gesamten Schnittstelle führt

Werden beim winterlichen Obstbaumschnitt größere Äste entfernt, stellt sich die Frage, ob diese Schnittwunden mit einem entsprechenden Präparat ver­schlos­sen werden sollten oder ob man auf diese Maßnahme verzichten kann. Eine klare Aussage für oder gegen den Wundverschluss gibt es aus fachlicher Sicht derzeit nicht.

Der Handel bietet eine Reihe von Prä­pa­raten für diesen Zweck an. Es ist dabei zwi­schen zwei verschiedenen Produkt­grup­pen zu unterscheiden: Wundverschlussmittel mit und ohne Fungizidzusatz.

Da man sich durch die Behandlung der Schnittstelle mit dem Wundverschlussmittel neben einer schnelleren Wundheilung auch einen Schutz vor eindringenden pilzlichen Krankheitserregern er­­hofft, er­scheint der Fungizidzusatz auf den ersten Blick sinnvoll. Die Wirkung der Präparate, egal ob ohne oder mit Fungiziden, wird jedoch in Fachkreisen kritisch gesehen.

Größere Wunden, wie sie beim Absägen dickerer Äste entstehen, bilden zwar am Wundrand, also im Bereich der Rinde einen Wulst, aber eine Überwallung, und somit ein Verschluss der Wunde, erfolgt nur bei Schnittstellen mit sehr geringem Durchmesser. Größere Schnittwunden werden sich, egal welche Behandlung man ihnen angedeihen lässt, nicht schließen. Ein positiver Effekt lässt sich bezüglich der Wundheilung daher nicht ableiten.

Als weiteres Argument für den Einsatz von Wundverschlussmitteln werden gern pilzliche In­fek­ti­onen ins Feld geführt, vor denen der Wundverschluss schützen soll. Tatsächlich können über offene Wunden diverse Holzfäuleerreger in das Gewebe eindringen. Sie finden ihren Weg in Äste und Stamm aber auch über Risse und kleine Verletzungen der Rinde, die unabhängig von Schnitt­maß­nah­men im Baum entstehen können. Außerdem befallen viele Holzfäuleerreger, wie der bekannte Hallimaschpilz, die Bäume über die Wurzel und nicht über Verletzungen der Äste.

In der Theorie mag ein Wundverschluss das Eindringen von Pilzen in das Holz verhindern können, vorausgesetzt dass der Wundverschluss unmittelbar nach dem Schnitt erfolgt. Wird das Wund­ver­schluss­mittel erst viele Stunden oder gar Tage nach dem Schnitt aufgebracht, ist mit Sicherheit kein Schutz vor Infektionen mehr zu erwarten.

In der Praxis dürften die positiven Effekte des Wundverschlusses kaum wahrnehmbar sein. Fachleute stehen dieser Maßnahme deshalb kritisch gegenüber.

Schnittwunden sollten nach Regen schnell abtrocknen können, und beim Schnitt ist darauf zu achten, dass keine Aststummel entstehen, da diese Eintrittspforten für Pilzkrankheiten bieten.

Wer sich für den Einsatz von Wundverschlussmitteln entscheidet, sollte darauf achten, sie unmittelbar nach dem Schnitt zu verwenden.

Christoph Hoyer

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