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Obstgarten April
Foto: Stein
Baldrian-Blütenextrakt, in die Blüten von Obstbäumen gespritzt, hilft Spätfrostschäden zu vermeiden.
Für Kaltluft-Abfluss sorgen
(bs) Frostschäden an Obstbaumblüten sind über bewachsenem Boden eher wahrscheinlich als über unkrautfrei gehaltener oder gemulchter Fläche. Kälte verhält sich wie Wasser: Sie „fließt“ hangabwärts und kann sich an Querhecken anstauen. Deshalb sind Obstbäume auf leichten Hanglagen weniger frostgefährdet als in Bodensenken.
Baldrian wärmt Blüten
(bs) Biologisch arbeitende Obstbauern haben die Erfahrung gemacht, dass Baldrian-Blütenextrakt, der in die offene Blüte gespritzt wird, eine leichte Erwärmung der Innentemperatur bewirkt, die oft ausreicht, um Spätfrostschäden zu vermeiden.
Auch kann der Extrakt die Blütenbildung im Juli bei Obstgewächsen und im Frühjahr bei Blütenpflanzen begünstigen. Man kann ihn selbst herstellen oder dort im Handel kaufen, wo naturgemäße Pflegemittel angeboten werden.
Obstgehölze haben Durst
(bs) Achten Sie auf eine ausreichende Wasserversorgung der Obstgewächse in trockenen Frühjahrsperioden. Sobald das Triebwachstum beginnt, muss ein gleichmäßiger Nachschub gewährleistet sein, z.B. mit Hilfe von Tropfschläuchen.
Foto: Stein
Spalierobst lässt sich vielfältig formieren: Anders als bei der U-Form bilden bei der sogenannten Palmette (hier im Bild) mehrere Seitenäste das Gerüst.
Insekten locken mit Tricks und Düften
(bs) Anisöl hat eine anlockende Wirkung auf blütenbestäubende Insekten. Man spritzt es stark verdünnt in die Vollblüte. Aber auch Aromastauden wie Bergbohnenkraut, Dost, Lavendel, Melisse, Salbei und Ysop locken zahlreiche Insekten an. Darunter sind viele Nützlinge, deren Larven wirkungsvolle Schädlingsbekämpfer sind.
Windgeschützte Gartenräume, durch hohe Hecken abgeschirmt, sind für Obstkulturen weniger geeignet. Schorfpilze und Fruchtfäulen, auch Feuerbrand finden bei stehender Luft weit bessere Entwicklungschancen als an hellen, luftigen Plätzen.
Spalierobst für lebende Zäune
(bs) Für die Kultur als Spalierobst eignen sich Äpfel, Birnen, Sauerkirschen (besonders Schattenmorellen), Pflaumen, Pfirsiche, Mirabellen und Mandeln. Dafür werden aus der Baumschule besonders geschnittene Formen, bei Kernobst z.B. die althergebrachte U-Form, benötigt.
Man kann sie aber auch selbst aus Spindelbüschen gestalten. So gezogene Bäumchen brauchen wenig Platz, lassen sich leicht abernten und gedeihen hervorragend an sonnigen Fassaden.
Der Grundschnitt bei der U-Form besteht darin, den aufstrebenden Haupttrieb zu entfernen. Nur zwei der entstehenden Seitentriebe werden belassen und waagerecht ans Spalier geleitet. Unmittelbar vor den Stellen, von denen aus sie weiter senkrecht gezogen werden sollen, befestigt man sie am Spalier und leitet sie senkrecht nach oben.
Die daraus treibenden fruchttragenden Seitentriebe kürzt man im Winter ein. Das Spalier können Sie entweder an eine Mauer dübeln (Abstand zur Fassade mindestens 5 cm) oder frei stehend tief im Boden verankern.
Erdbeerblüte vor Frost schützen
(hbw) Zeigen sich bei Erdbeeren dunkelbraune statt gelbgrüne Blütenmitten, sind sie spätfrostgeschädigt und können sich nicht mehr zu Früchten entwickeln. Bei Gefahr von Bodenfrösten zur Blütezeit beugt ein über den Bestand gelegtes Vlies gegen Frostschäden vor. Steigen die Temperaturen über 0 °C, wird gleich wieder abgedeckt, denn unter dem Vlies können Bienen und Hummeln die Blüten nicht bestäuben.
Himbeeren wünschen lockeren Boden
(hbw) Jetzt gepflanzte Himbeeren bilden vitale Bestände wenn der Boden geeignet ist. Die Vorfahren der Kultursorten sind Waldpflanzen. Himbeeren benötigen also lockeren, humosen, gut durchlüfteten Boden mit hohem Humusgehalt. Auf Verdichtungen und Staunässe reagieren sie mit Rutenkrankheiten und sterben ab. Schwere Böden sollten gelockert und reichlich mit Kompost gemischt werden. Auf besonders kritischen Böden in regenreichen Regionen sollte von vornherein nur eine gegen Wurzelfäule widerstandsfähige Sorte wie ‘Rubaca’ gewählt werden. Himbeeren sind unabhängig von der Bodenart für eine Mulchschicht besonders dankbar.