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Geschenke des Himmels – Zweijährige säen sich selbst aus
Heimische Wildpflanzen: Königskerze und Fingerhut
Foto: Nüsslein-Müller
Weißer Fingerhut
Die Königskerze (Verbascum) bildet im ersten Jahr eine wollig behaarte Blattrosette. Im Folgejahr wächst ein imposanter Blütenstand mit gelben Blüten heran, die gern von allerlei Insekten besucht werden. Königskerzen fühlen sich an sonnigen Standorten mit durchlässigem Boden wohl. Die Großblütige Königskerze (V. densiflorum) wird gut 120 cm hoch, die Silber-Königskerze (V. bombyciferum) sogar über 140 cm.
Auch der Fingerhut (Digitalis purpurea) quartiert sich gern im Garten ein. Im ersten Jahr zeigen sich Rosetten mit spitzovalen Blättern, im Frühsommer des Folgejahres die bis zu 150 cm hohen Kerzen mit den typischen Glockenblüten. Die Ursprungsart blüht im Frühsommer mit karminroten Blüten, es gibt auch andersfarbige Gartensorten, etwa die weiß blühende ‘Alba’. Vorsicht, der Fingerhut enthält hochgiftige Glykoside, die in niedriger Dosierung für Herzmedikamente verwendet werden.
Nachtaktive Schmetterlinge fliegen auf die großen, gelben Blüten der Nachtkerze (Oenothera biennis), einer echten Feierabendpflanze, die ihre schmalen Blütenknospen erst in der Dämmerung zu großen, hellgelben Schalenblüten öffnet und 24 Stunden später wieder schließt. Wer das allabendliche Spektakel live erleben will, pflanzt einige der robusten Nachtschwärmer direkt an die Terrasse. Die Pflanze blüht im zweiten Standjahr von Ende Juni bis August.
Foto: Nüsslein-Müller
Fingerhut-Sämling