Was ist ein zeitgemäßer Kleingarten?

Begonnen von Bernd, 22. Dezember 2009, 16:01:00

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Bernd

Hallo Gartenfreunde

Im letzten Forum ,,Vorstandrechte" hat Uwe in seinen Beitrag eine Begehung durch den Vorstand  als nicht mehr Zeitgemäß eingeschätzt. Da man hier ja sehr viele Negative Dinge Über Kleingärten und die Verbände hört brachte mich das auf die Idee mal dieses Thema zu bringen Was ist ein zeitgemäßer Kleingarten

Dabei sollten wir mal beleuchten was die Landesverbände und die Vorstände für Aufgaben in der Zukunft haben sollten. Welche Sachen sollten abgeändert werden und wie soll es abgeändert werden. Welche Rolle sollten die Vereine Übernehmen.

Ich denke das wird bestimmt Interessant für den einen oder anderen. Das Forum zeigt eigentlich ganz deutlich das einige Kleingärtner nicht zufrieden sind mit den ein oder anderen Vorstand und den Gesetzen.

Bernd

Uwe

Hallo Bernd

Was jetzt ein zeitgemäßer Kleingarten ist kann ich dir nicht genau erklären. Ich will dir es mal aus meiner Sicht darstellen.
In unseren Verein liegt der Altersdurchschnitt bei den Pachtgärten bei ca 70 Jahre. Einige haben aus gesundheitlichen Gründe aufgegeben. Diese Gärten mußten natürlich neu verpachtet werden. Die neuen Pächter haben erstmal gefragt wie streng unsere Auflagen sind, um sie nicht gleich abzuschrecken habe ich sie gefragt wie sie sich ein Kleingarten vorstellen. Dabei kam heraus das sie zwar Obst und Gemüse anbauen wollen aber nicht nach der 1/3 Regelung, sie möchten ein bißchen mehr Rasen zum spielen für die Kinder haben. Als Vorsitzender muß man da jetzt kompromißbereit sein sonst bleiben die Gärten leer. Deshalb wird bei uns alles mit gegenseitiger Absprache gemacht was man machen kann und wo die Grenzen sind. Das läuft ganz gut und ich hatte bis jetzt noch keine Probleme. Die Hauptsache ist das man die Gärten neu verpachten kann und alle sind zufrieden.

Gruß Uwe    

orchidee

Hallo Bernd,

Was soll das sein: Ein zeitgemäßer Kleingarten? Wir quälen uns mit einem BKleingG, welchen von "zeitgemäß" nichts ahnt ... nach höchstrichterlichem Urteil entspricht NUR eine Laube ohne Versorgungseinrichtung dem Begriff Kleingarten ... ohne Strom läuft die Pumpe nicht, welche das Wasser aus dem Brunnen fördert um Obst und Gemüse im Kleingarten zu gießen ... ohne Strom kein Wasser ... eine Endlosschleife!
Das BKleingG muss dringendst überarbeitet werden, da es sich nicht mit der Zeit entwickelt hat.

Bernd

Hallo Uwe

Unser Vorstand handelt auch so, ich habe auch eine Schaukel, Sandkiste, und Sommer einen kleinen Pool stehen weil ich auch Kinder habe. Die 1/3 Regel wird meiner Meinung nach von vielen Vorständen als Druckmittel benutzt obwohl dort steht sollte 1/3 für Obst und Gemüse...----heißt aber nicht muss oder. Wie Sie aussehen könnten kann ich auch nicht sagen aber einige Veränderungen kann man schon machen. Ich bin der Meinung dass den Vorständen und den Mitgliedern sehr viel Druck auch vom Kreis- und Landesverband bekommen. Dort sollte man als erstes ansetzen nehme ich jetzt mal die neue Rahmenkleingartenordnung von Sachsen, ich finde sie ist gut gelungen wenn man sie genau betrachtet es wurde sehr viel präzisiert. Was mir gefällt ist das man bei bestimmten Dingen schon Mindestmaße vorgibt und dann schreibt Die Verbände und Vereine (Dazu muss dann auch jeder Verein wissen das es nicht der Vorstand zu verändern hat, sondern die MV) können geringere Maße festlegen, der Grenzabstand ist jedoch Verbindlich. Also man sollte viele Dinge mit der MV festlegen so wie es bei uns getan wird, das geht bei uns wie folgt ab der Vorstand weist auf die Probleme hin und sucht mit uns Mitgliedern die Lösung und dann wird im Sinn der der MV abgestimmt das ist für mich eigentlich die Günstigste Lösung natürlich wird hier und da mal was abgestimmt was mir auch nicht zusagt aber dafür sind wir ein Verein und man kann es nicht jeden immer Recht machen, aber es gibt eben keinen Streit zwischen den Vorstand und den Mitgliedern. Das zweite was ich gut finde ist bei uns standen sehr viele Nadelbäume und Koniferen in der Anlage unser Vorstand ist dort der Meinung das Sie Jahrelang geduldet wurden und man Sie erst entfernen muss wenn man seinen Garten Verkauft dann wird aber der Neue Pächter gleich darauf hingewiesen das er so etwas nicht wieder anpflanzen darf. Unser Vorstand hat wohl auch den Kreisverband Informiert über sein Vorgehen von dort kam wohl kein widerstand. Ich denke solange die Vorstände mit Ihren Mitgliedern auf Augenhöhe Verhandeln hat man auch keine Probleme. Der Vorstand ist auch bestrebt viele junge Leute mit Kindern in die Anlage zu holen. Auch das bewerte ich als Positiv. Also du Siehst ja es gibt schon Anlagen die den Wechsel der zeit gesehen haben und schon versuchen Zeitgemäße Kleingärten zu schaffen und wenn alle würden an einen Strang ziehen dürften ja solche Diskussionen bald der Vergangenheit angehören, hoffe ich zumindest.

So das sollte es von mir für diese Jahr gwesen sein wünsche allen ein schönes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Bernd  

Bernd

Hallo Orchidee

In der Rahmenkleingartenordnung  von Sachsen ist auch das Problem Strom und Wasser unter Punkt 3.5 aufgeführt dann nehmt euch doch Sachsen zum Vorbild, die haben doch hier bewiesen das es geht oder. Von Strom und Wasser steht nichts im Bundeskleingartengesetz das es verboten ist. Ihr macht euch Probleme wo eigentlich keine sind. Es wird von einer bestimmten Größe der Laube gesprochen und von einer einfachen Ausführung mehr nicht und einfache Ausführung bezieht sich auf die Bauart und nicht auf Strom und Wasser.Das Bundeskleingartengesetz ist glaube ich das kleinste Problem und bedarf in meinen Augen erstmal keiner Veränderung.

Bernd  

orchidee

Der BGH hat, gestützt auf §3 Abs 2 des BKleingG höchstrichterlich gestgestellt, dass die Qualität der Baulichkeiten das entscheidende Merkmal einer Kleingartenanlage ist. Danach können Anlagen nicht mehr als Kleingartenanlagen angesehen werden, wenn mehr als ein Drittel der Lauben mit Ver- und Entsorgungseinrichtungen verfüge. Bestandsschutz spielt bei der Bewertung einer Anlage keine Rolle.

Ich denke schon, dass hier etwas getan werden muss !

Hans

Hallo Kleingartenfreunde,

Zu diesem Thema bin ich der Meinung, dass man die Frage anders stellen muss: "Wie soll das Kleingartenwesen in der heutigen Zeit und künftig aussehen?"
Die bisher gegebenen Antworten weisen ja auch schon in diese Richtung. Wir sollten  das Thema weiter diskutieren und hoffen, dass das Anliegen "Erneuerung" in den höheren Verbandsetagen zur Kenntnis genommen und zum strategischen Ziel
erklärt wird. Eine Gesetzesänderung beim Gesetzgeber durchzusetzen bedarf nämlich einer Lobby - und die ist Aufgabe des Verbandes. Der wiederum muss von "unten" so viel Druck in Form von Vorschlägen kriegen, dass er gar nicht anders kann als sich zu bewegen.
Nicht zu vergessen ist, dass es in Deutschland einen weiteren Verband, den VDGN, gibt, der vorgibt, auch die Interessen der Kleingärtner zu vertreten, und zu dem schon einige Vereine "übergelaufen" sind.
Er fordert die Überarbeitung des Bundeskleingartengesetzes mit dem Ziel, die Forderung nach Laubengröße und -bauart, das Verbot der Ausrüstung mit Wasser- und Stromanschluss und die sogenannte Drittelregelung abzuschaffen.
(Zum Nachlesen: www.vdgn.de)

Das alles sind Ziele, die wir uns auch auf die Fahnen geschrieben haben, aber ich kann nur davor warnen, diesen Rattenfängern auf den Leim zu gehen.

Wie schon geschrieben wurde gibt es Vorstände, die
behutsam und immer in Absprache und im Einvernehmen mit den Mitgliedern die Grenzen ausloten und in vertretbarem Maße übertreten ohne dem Ganzen zu schaden. Bei der Bewertung einer Anlage ist immerhin der Gesamteindruck entscheidend und nicht der einzelner Gärten (sofern es sich nicht um gravierende Mängel größeren Ausmaßes und über einen längeren Zeitraum handelt).
Sehr hilfreich ist, anlässlich eines Pächterwechsels ganz rigoros alle Mängel beseitigen zu lassen und dann erst den neuen Bewerber einzuführen. Das setzt voraus, dass der Altpächter alle notwendigen Arbeiten ausführt bzw. auf seine Kosten ausführen lässt bevor die Übergabe erfolgt.
Dann kann der Vorstand den neuen Bewerber auch "an die Hand nehmen" und mit ihm beraten, wie der Garten künftig aussehen und welche Aufgaben er für die Familie erfüllen soll.
Ein Vorstand, der  f ü r  seine Mitglieder da und nicht nur Erfüllungsgehilfe der Verbandes ist, hat zufriedene Mitglieder zur Folge, was sich letztlich auch im Leerstand niederschlägt.

Hans


Viola

Hallo zusammen,

eine Laube ist nun mal eine Laube und wer will schon wirklich in den Wintermonaten dort wohnen? Aber egal, der Knackpunkt ist doch Wasser und Strom.

Ich kann für Berlin sagen, viele Lauben sind sogar an die öffentliche Kanalisation angeschlossen(Dauerkleingartenkolonien) oder bei Neuverpachtung wird darauf bestanden, eine abflußlose Fäkalgrube anzuschaffen.Wenn dem so ist, brauche ich einen Wasseranschluß IN der Laube.

Wir leben nun nicht mehr im Mittelalter und das Plumpsklo hat ausgediehnt.

Strom ist nicht zwingend erforderlich, kochen und kühlen auch mit Gas, aber die Anschaffung dieser Geräte ist 3mal so teuer.

Gegen die 1/3 Regelung Obst und Gemüse haben gerade die jungen Pächter nichts einzuwenden, nur sollte man hier nicht mit dem Zollstock drohen und nachmessen.

2006 habe ich meine "Scholle" übernommen, damals keine Ahnung gehabt, aber 1/3 schaffen wir, wenn ältere Gartenfreunde zur Seite stehen und die Gemeinschaft stimmt.

Negativbeispiel ist für mich eigentlich nur "Die Kleingärtner von Pankow".

Wir schaffen das, auch in der nächsten Dekade
Viola

Horst

Hallo Bernd und andere Gartenfreunde,
als Ergänzungen zu dieser Diskussion könnte ich Ausarbeitungen von mir übersenden:
Geht weiter nach unten zum Thema
,,Das Auftreten im Forum"
eröffnet am 27.08.09
zu meinem Beitrag ,,Horst" vom 02.09.09.

Euch allen ein schönes und erfolgreiches
Gartenjahr 2010
Horst

PS: Damals gings wieder mal hoch her.

Hans

Hallo Viola,

habe mit dem Begriff gegoogelt, bin aber nicht schlau daraus geworden:
@: "Negativbeispiel ist für mich eigentlich nur "Die Kleingärtner von Pankow".

Hilf mir mal bitte auf die Sprünge.

Hans

Viola

Hallo Hans,

mein Fehler,da konntest Du leider auch nichts finden, die Serie heißt " Die LAUBENPIPER von Pankow ". 12 Folgen a 48 Minuten

Ich kommentiere diese Soap mal nicht, mach Dir bitte selbst ein Bild.

Die in einer Episode gezeigte Viola bin ICH NICHT und es ist auch nicht unsere Anlage.

http://www.rbb-online/laubenpieper/index.html

(warum verlinkt diese Homepage eigentlich nicht automatisch)
dann links auf Videothek klicken zu den Folgen 1-8.
Vergnügliche Stunden beim Ansehen
Viola

Hans

Hallo Viola,

danke, habe mir die ersten 3 Teile schon angeschaut. Die Anlage ist für mich interessant im Vergleich zu der unsrigen, ebenso was das Vorstandsverhalten in verschiedenen Situationen anbetrifft.
Wenn es auch "nur" eine Soap ist - ich denke, man sollte mal darüber diskutieren.
Bis bald

Hans

Hans

Hallo Viola,

habe mich bis zum 9. Teil durchgezappt: teilweise interessant im Vergleich zum eigenen Verein, teilweise Gähngefahr, weil im Titel mehr versprochen als dann gezeigt. Aber wer es nicht gesehen hat, hat auch nichts verpasst.

Was mir an diesem Verein nicht gefällt:

ein sauertöpfischer Fachberater
in den meisten Gärten zu viel Rasen
die Unvernunft mancher Heckenbesitzer
die Teilnahme am Wettbewerb und damit verbunden die (unvermeidbare) Gängelung der Mitglieder

an der Anlage gefällt mir:

dass doch recht moderat mit den Mitgliedern umgegangen wird bei der Durchsetzung der Kleingartenordnung
dass ein Teil der öffentlichen Wege als Rasenweg angelegt worden ist.

Tschüs sagt Hans

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