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Krankheiten und Schädlinge an Erbsen

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Erbsen
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  • Echter Mehltau
  • Falscher Mehltau
  • Grüne Erbsenblattlaus
  • Erbsenwickler
  • Erbsenkäfer
  • Erbsengallmücke
  • Brennfleckenkrankheit
  • Gemüse

ErbsenernteFoto: Anna/Adobe Stock

Ob Markerbse, Zuckererbse oder Schalerbse – Erbsen sind aus vielen Gärten nicht wegzudenken. Doch sie bleiben nicht immer von Krankheiten und Schädlingen verschont. Pilzbefall, Blattläuse oder Minierfliegen können die Ernte gefährden. Umso wichtiger ist es, frühzeitig Anzeichen zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.
 

Virosen Virosen

Schadbild: Symptome können Blattverfärbungen, Verkrüppelungen und Wachstumshemmungen sein. Ein Befall führt zu erheblichen Ernteausfällen. Die häufigsten sind: Scharfes Adern­mosaik (1), Gewöhnliches Erbsenmosaik (2) und Blattrollkrankheit (3).
Gegenmaßnahmen: Die Bekämpfung ist schwierig; oft hilft nur die Entfernung befallener Pflanzen. Der Anbau resistenter Sorten ist die effektivste Vorbeugungsmethode. Halten Sie eine weite Fruchtfolge (fünf Jahre Anbaupause) ein. Ausreichender Pflanzabstand und gute Belüftung verringern die Anfälligkeit für Blattläuse und damit das Risiko der Virusübertragung.

 

 

Erbsenrost Erbsenrost

Schadbild: Auf Blättern, Ranken und Stängeln bilden sich zunächst kleine, hellbraune Pusteln, die später dunkelbraun bis violettschwarz werden. Bei starkem Befall vergilben und vertrocknen die Blätter, das Wachstum wird gehemmt und die Pflanze kann absterben.
Gegenmaßnahmen: Setzen Sie resistente Sorten und zertifiziertes Saatgut ein. Eine frühe Aussaat und Anbaupausen von vier bis fünf Jahren verringern die Sporendichte. Achten Sie auf ausreichenden Reihenabstand für eine bessere Durchlüftung. Pflanzenreste nach der Ernte vollständig entfernen und nicht kompostieren.

 

 

Echter Mehltau Echter Mehltau

Schadbild: Zunächst zeigt sich ein weißer, mehliger Belag auf Blättern, Stängeln und Hülsen, der sich später grau bis schwarz verfärben kann. Die Pflanzen wachsen vermindert, Hülsen können verkrüppeln. Bei starkem Befall sterben die Blätter vorzeitig ab.
Gegenmaßnahmen: Verwenden Sie resistente Sorten und achten Sie auf eine weite Fruchtfolge so­wie auf eine ausgewogene, kaliumbetonte Düngung. Pflanzenstärkungsmittel (z.B. Schachtelhalm) erhöhen die Widerstandskraft. Halten Sie den Pflanzabstand ein für eine gute Belüftung.

 

 

Falscher Mehltau Falscher Mehltau

Schadbild: Auf der Blattoberseite zeigen sich zunächst helle, gelbliche Flecken, die später braun oder rötlich werden und oft durch Blattadern begrenzt sind. Auf der Blattunterseite bildet sich ein grauer bis violetter, schimmelartiger Belag. Bei starkem Befall können die Blätter absterben. Auch Stängel, Knospen und Früchte können betroffen sein.
Gegenmaßnahmen: (Vorbeugend siehe Echter Mehltau.) Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile umgehend. Bei starkem Befall können Fungizide eingesetzt werden, möglichst sollte jedoch darauf verzichtet werden.

 

 

Grüne Erbsenblattlaus Grüne Erbsenblattlaus

Schadbild: Die Grüne Erbsenblattlaus verursacht durch ihre Saugtätigkeit Wachstumsstörungen, verkümmerte Triebspitzen und Blätter sowie geschädigte Blüten. Bei starkem Befall können junge Pflanzen absterben. Die Honigtauausscheidungen führen zu Rußtaupilzen, die die Fotosynthese beeinträchtigen. Zudem übertragen die Tiere Viren.
Gegenmaßnahmen: Blühsteifen fördern natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Schwebfliegen. Pflanzenauszüge wie Brennnessel- oder Rain­farnjauche stärken die Pflanzen. Eine Mulch­schicht aus Stroh kann den Zuflug.

 

 

Erbsenwickler Erbsenwickler

Schadbild: Die Weibchen legen kleine, flache, weißliche Eier an Blüten oder junge Hülsen. Die Larven bohren sich in die Hülsen und fressen an den Erbsen. Befallene Hülsen können vorzeitig reifen oder verfaulen.
Gegenmaßnahmen: Eine weite Fruchtfolge reduziert den Befallsdruck. Tiefes Umgraben kann überwinternde Puppen zerstören. Das Abdecken mit feinmaschigen Netzen verhindert die Eiablage der Falter. Fördern Sie natürliche Feinde wie Schlupfwespen. Befallene Hülsen entfernen und vernichten. Der Erbsenwickler tritt vor allem bei warmer, trockener Witterung auf.

 

 

Erbsenkäfer Erbsenkäfer

Schadbild: Die Larven entwickeln sich in den Erbsensamen. Befallene Erbsen zeigen kreisrunde, durchscheinend graue Fensterchen oder bereits geöffnete Schlupflöcher. Die Keimfähigkeit des Saatguts wird stark beeinträchtigt. Die Käfer selbst ernähren sich von Blütenpollen und -blättern.
Gegenmaßnahmen: Eine weite Fruchtfolge verringert den Befallsdruck. Verwenden Sie zertifiziertes, gesundes Saatgut. Lagern Sie Erbsen kühl (unter 18 °C) und trocken in verschließbaren Behältern. Eine frühe Aussaat macht die Pflanzen widerstandsfähiger. Kontrollieren Sie ab der Blütezeit regelmäßig die Pflanzen. Entfernen und vernichten Sie befallene Erbsen.

 

 

Erbsengallmücke Erbsengallmücke

Schadbild: Befallene Blütenknospen schwellen an, verformen sich und bleiben geschlossen. Sie wirken verdickt, aufgebläht und sind oft rötlich oder gelblich verfärbt. In stark befallenen Knospen finden sich kleine, weißlich gelbe Larven.
Gegenmaßnahmen: Halten Sie eine Anbaupause von drei bis vier Jahren ein. Sehr frühe oder späte Aussaaten können helfen, dem Hauptflug der Gallmücke zu entgehen. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und kompostieren Sie diese nicht. Kontrollieren Sie „Unkräuter“, die als alternative Wirtspflanzen dienen. Fördern Sie Nützlinge.

 

 

Brennfleckenkrankheit Brennfleckenkrankheit

Schadbild: Die Krankheit befällt alle Pflanzenteile und zeigt sich zunächst durch kleine, unregelmäßige, hell- bis graubraune Flecken auf den Blättern. Diese können sich vergrößern und eine dunkle Umrandung entwickeln. Bei starkem Befall vergilben und vertrocknen die Blätter. An den Stängeln entstehen eingesunkene, braunviolette Flecken, die zum Absterben der oberen Pflanzenteile führen können. Auf den Hülsen bilden sich eingesunkene Flecken mit dunklem Rand. Stark befallene Samen schrumpfen, verfärben sich und sollten nicht ausgesät werden.
Gegenmaßnahmen: Verwenden Sie gesundes, zertifiziertes Saatgut und bevorzugen Sie resistente Sorten. Eine Anbaupause von drei bis vier Jahren senkt den Infektionsdruck. Achten Sie auf ausreichenden Pflanz­abstand.


Ralf Tessensohn
Vorsitzender und Fachberater
des Landesverbandes Braunschweig der Gartenfreunde

 

Zeichnungen von Margarete Griegel, entnommen aus dem Buch „Mein gesunder Gemüsegarten“ Adalbert Griegel. ISBN: 3-930384-18-3.

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