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Kartoffeln: Kraut- und Knollenfäule

Schlagworte zu diesem Artikel:
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Kraut- und KnollenfäuleFoto: Hoyer Kraut- und Knollenfäule: beginnender Befall am Blatt. Der weiße Belag auf dem absterbenden Gewebe besteht aus Sporen. Wenn innerhalb kurzer Zeit das Kartoffellaub abstirbt, ist normalerweise der Erreger der Kraut- und Knol­len­fäule die Ursache. Dieser bedeutende Pilz verursacht regelmäßig Schäden am Kartof­fel­laub. Bei frühen Sorten ist im Juli die Knol­len­entwick­lung meist schon abgeschlossen, sodass Infektionen sich auf den Knollenertrag nicht so stark auswirken.


Infektion früh im Jahr

Ab Anfang Juli kommt es in den meis­ten Jahren zu ersten Infektionen mit dem Erreger der Kraut- und Knol­len­fäule. Dieser Pilz dringt bei länger an­hal­ten­der Blattfeuchte in das Gewebe ein. Auf den Blättern entstehen anfänglich graubraune Fle­cken, die sich schnell vergrö­ßern. Innerhalb weniger Tage kann es vor allem bei feuchtwarmer Witterung zum Abster­ben des gesamten Krautes kommen.

Angesichts des oftmals rasanten Krankheitsverlaufes sind vorbeugende Maßnahmen erforderlich, um einen Befall mit dem Pilz zu ver­hindern. So können Sie z.B. durch einen weiten Reihenabstand für gute Durchlüftung des Bestandes sorgen und dadurch zur Verminderung des Befallsrisikos beitragen. Bei langanhaltendem Regenwetter hilft diese kulturtechnische Maßnahme aber leider wenig.


Spritzungen helfen nur vorbeugend

Wer Pflanzenschutzmittel zur Be­kämpfung einsetzten möchte, sollte dies rechtzeitig tun, bevor die ers­ten Befallsstellen zu sehen sind. Die beste Zeit ist, bevor sich die Reihen schließen. Danach sind Folgebehandlungen im Abstand von sieben bis 14 Tagen erforderlich, auf die nur bei sehr trockenem Wetter verzich­tet werden sollte.

Vielen Gärtnern widerstrebt diese vorbeugende Behandlung, wenn noch keine Krank­heits­symp­tome zu sehen sind. Sie entspricht aber dem Wirkungsmechanismus der Pilzbekämpfungsmittel (Fungizide). Denn die eingesetzten Präparate können befallenes Pflanzengewebe nicht mehr heilen. Sie sind nur in der Lage, Infektionen der Blätter mit dem Pilz zu verhindern, indem sie keimende Sporen abtöten. Aus diesem Grund muss auf den Blättern ständig ein Pflan­zen­schutz­mit­tel­be­lag vorhanden sein.

Dieser Belag stellt einen unsichtbaren Schutzmantel auf der Pflanze dar. Er ist durch wie­der­hol­tes Spritzen aber laufend zu erneuern, da Pflanzenschutzmittel abgebaut werden und die Pflanze neue Blätter bildet, die noch nicht über eine schützende Pflanzenschutzmittelhülle verfügen.


Kupfer - problematische Biowaffe

Im Bio-Anbau werden Kupferpräparate eingesetzt. Kupfer reichert sich über die Jahre allerdings im Boden an und kann bei häufiger Anwendung zu Problemen führen.

Außerdem sind die in Kupferspritzmitteln enthaltenen Wirkstof­fe für viele Organismen giftig und somit aus Sicht des Umweltschutzes nicht ganz unproblematisch.

Im Garten kann man als Kupferspritzmittel das Präparat „Cueva Pilzfrei“ (Neudorff) mit dem Wirk­stoff Kupferoktanoat verwenden. „Cueva Pilzfrei“ ist übrigens identisch mit dem Mittel „Atempo Kup­fer-Pilzfrei“, das ebenfalls von Neu­dorff vermarktet wird.

Beide Präparate sind auch gegen die Kraut- und Braunfäule der Tomate einsetzbar, die durch den gleichen Pilz verursacht wird.


Chemie: Verwirrende Mittel-Deklaration

Neu auf dem Markt ist das Spezialfungizid „Gemüse-Pilzfrei Infi­nito“ (Bayer), das zur Bekämpfung der Krautfäule an Tomate und Kar­toffel zugelassen ist. Anders als der Name „Gemüse-Pilzfrei“ vermu­ten lässt, hat das Präparat nur die Zulassung für Tomate und Kartoffel. Gegen Falschen Mehltau an Gurke oder Echten Mehltau an Pimpinelle darf das Fungizid nicht eingesetzt werden.

Christoph Hoyer

Bitte beachten Sie vor dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die aktuelle Zulassungssituation.

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