- Pflanzenporträts
Zauberhafte Trockenblumen
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Genießen Sie gerade die Blütenpracht, die Ihnen Ihr sommerliches Stauden- oder Blumenbeet im Garten bietet? Wie wäre es, wenn Sie die Blüten als Trockenblumen konservieren, als Strauß mit ins Wohnzimmer nehmen oder an liebe Bekannte verschenken?
Trockenblumen sind keine einheitliche Pflanzengattung. Bei ihnen kommt es darauf an, dass ihre Blüten getrocknet möglichst lange ihre Farbe und Form behalten. So finden sich Vertreter von Stauden, einjährigen Blumen und auch die Blütenstände von Gräsern darunter.
Beste Bedingungen
Viele Trockenblumen bevorzugen trockene bis frische Böden sowie durchlässige, eher sandige Erde. Sonnenanbeter sind die meisten, es gibt aber auch Vertreter, die einen halbschattigen Standort mögen. Regenfreie Tage stecken sie besser weg als Staunässe.
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Wichtig für Ihren Trockenstrauß ist, dass Sie die Blumen nicht – wie eine Schnittblume für die Vase – in den Morgenstunden, sondern an einem trockenen Tag zur Mittagszeit schneiden. Dann ist der nächtliche Tau getrocknet, und auch das Pflanzengewebe hat einen geringeren Wassergehalt. Nach dem Schnitt lassen Sie die Pflanze gut durchtrocknen, indem Sie sie am besten kopfüber an einem trockenen und gut belüfteten Ort aufhängen. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, so hält sich die Farbe besser. Nach einigen Tagen sind die Blumen bereit zur Verarbeitung.
Trockener Charme
Trockenblumen können Sie ganz einfach in Vasen arrangieren, zu Sträußen binden oder Sie können Gestecke und Kränze daraus gestalten. Wichtig ist, dass Sie niemals die getrockneten Blumen ins Wasser stellen. Auch zu hohe Luftfeuchtigkeit macht die Pflanzen brüchig oder lässt sie schimmeln.
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Wenn Sie bereits frische Sträuße gebunden haben, können Sie ganz ähnlich auch mit Trockenblumen vorgehen. Kombinieren Sie zwei oder drei verschiedene Blütenfarben mit einer Gräsersorte oder trockenem Laub, wie etwa des Eukalyptus. Die Sträuße können Sie auch direkt nach dem Schnitt zusammenbinden und im Anschluss als Ganzes kopfüber zum Trocknen aufhängen.
Um einen Kranz aus Stroh, Draht oder Weidenruten lassen sich Trockenblumen ebenfalls dekorativ präsentieren. Einfache Dekorationen gelingen in einem Bilderrahmen oder mit Blütenköpfen in einer Schale.
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Sterndolde
Astrantia major
Diese heimische Wildstaude gedeiht problemlos auch im Halbschatten und bildet filigrane, insektenfreundliche Blüten.
Blüte: Wildart weiß bis zartrosa, Juni bis August
Wuchs: Staude, 50–70 cm hoch
Standort: sonnig bis halbschattig, frischer bis feuchter Boden
Sortentipps: ‘Moulin Rouge’ (dunkelrot), ‘Roma’ (rosa), ‘Snow Star’ (weiß)
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Statice
Goniolimon tataricum
Die Statice ist in Steppen und an steinigen Hängen zu Hause. Sie punktet mit ihren unzähligen weißen Blütensternen.
Blüte: weiß, Juli bis September
Wuchs: Staude, 30–50 cm hoch
Standort: vollsonnig, trockener, magerer, durchlässiger Boden
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Flachblättriger Mannstreu
Eryngium planum
Mit seinen stahlblauen Blüten ist der Mannstreu ein Hingucker im Staudengarten und eine stabile Trockenblume. Zudem ist die heimische Art ein Insektenmagnet und verträgt Trockenheit.
Blüte: stahlblau, Juli/August
Wuchs: Staude, 40–80 cm hoch
Standort: sonnig, trockener, durchlässiger Boden
Sortentipps: ‘Blaukappe’ (tiefblau), ‘Blauer Zwerg’ (tiefblau, kompakt)
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Garten-Strohblume
Xerochrysum bracteatum
Der Klassiker unter den Trockenblumen muss jedes Jahr neu ausgesät werden – direkt an Ort und Stelle im Mai oder mit Vorkultur im März/April. Dann können Sie die Jungpflanzen ab Mitte Mai ins Freiland setzen. Ernten Sie die Blüten am besten, bevor die Köpfe ganz geöffnet sind.
Blüte: weiß, gelb, orange, rosa, rotbraun, Juli bis September
Wuchs: einjährig, 60–100 cm hoch
Standort: vollsonnig, trockener bis frischer, durchlässiger Boden
Sortentipps: ‘Lemon Yellow’ (zitronengelb), ‘Salmon Rose’ (lachsrosa), „Monstrosum“ (Farbmischung), „Schweizer Riesen“ (Farbmischung)
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Kugeldistel
Echinops ritro
Die heimische Distelart ist eine Idealbesetzung für den naturnahen und insektenfreundlichen Garten. Sie bildet sehr stabile, kugelförmige Blütenstände.
Blüte: stahlblau, Juli bis September
Wuchs: Staude, 80–100 cm hoch
Standort: sonnig, trockener bis frischer, durchlässiger Boden
Sortentipps: ‘Veitch’s Blue’ (violettblau), ‘Platinum Blue’ (hellviolettblau, kompakt)
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Wiesen-Schafgarbe
Achillea millefolium
Die heimische Wildstaude eignet sich für Naturgärten und ist ein Insektenmagnet. Sie verträgt Trockenzeiten.
Blüte: weiß, Juni bis August
Wuchs: Staude, 40–70 cm hoch
Standort: sonnig, trockener bis frischer, durchlässiger Boden
Sortentipps: ‘Cerise Queen’ (rosarot), ‘Lilac Beauty’ (lilarosa), ‘Paprika’ (rot), ‘Petra’ (tiefrot), ‘Terracotta’ (orange, Foto)
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Geflügelter Strandflieder
Limonium sinuatum
Der Geflügelte Strandflieder, auch Meerlavendel genannt, ist eine Staude, verträgt aber nur leichten Frost. Daher wird er meist einjährig kultiviert. Die Aussaat erfolgt mit Vorkultur im März/April oder ab Mitte Mai direkt ins Freiland.
Blüte: blau, Juni bis September
Wuchs: Staude, 60–80 cm hoch
Standort: sonnig, trockener bis frischer, durchlässiger Boden
Sortentipps: ‘QIS Apricot’ (apricot), ‘QIS White’ (weiß), ‘Salt Lake’ (violettblau), ‘Yellow Sun Birds’ (hellgelb)
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Hasenschwanzgras
Lagurus ovatus
Für ein optimales Wachstum sollten Sie das Hasenschwanzgras vorkultivieren: Aussaat im März/April, Auspflanzen im Mai/Juni. Über Winter stehen gelassene Blütenstände säen sich bei guten Bedingungen selbst aus.
Blüte: grünlich beige, flauschig, Juli bis Oktober
Wuchs: einjährig, 30–60 cm hoch
Standort: sonnig, trockener bis frischer, durchlässiger Boden
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Breitblättriges Plattährengras
Chasmanthium latifolium
Das aus Nordamerika stammende Staudengras ist sehr frosthart. Es bildet dekorative, flache Blütenstände, die an filigranen Halmen bogig herabhängen.
Blüte: grün/hellbraun, August bis Oktober
Wuchs: Staude, 80–100 cm hoch
Standort: sonnig bis halbschattig, frischer bis feuchter Boden
Robert Kröger
Vorsitzender des Landesverbandes der
Gartenfreunde Mecklenburg und Vorpommern