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Gutes Obst kommt aus guter Schule

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Reisermuttergarten Hannover

Volker Zahn und Helmuth SchwarzFoto: Verlag W. Wächter/Peters Dr. Volker Zahn (links) leitet den Reisermuttergarten bei Hannover. Wie wichtig gesundes Pflanzenmaterial für die Baumschulen ist, erläuterte unser Reisebegleiter vom BdB, Helmuth Schwarz. Letzte Station der Journalistenreise war der Reisermuttergarten bei Hannover. Er gehört zum Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer Hannover und wird von Dr. Volker Zahn geleitet, der uns auch über das Gelände führte. Hier werden Reiser geerntet, keine Früchte. Es kommt also darauf an, dass die Gehölze möglichst viel „Holz“ bilden, so nennen es die Baumschuler. Dafür schneiden sie die Bäume im Frühjahr relativ stark zurück, sodass sich viele einjährige Triebe bilden. Diese werden dann im Sommer zur Veredelungszeit abgeschnitten und auf Bestellung an die Baumschulen geliefert.

In Deutschland bestehen von ehemals elf Reisermuttergärten heute nur noch drei. Sie sorgen dafür, dass von möglichst vielen Obstsorten gesundes, virusfreies Vermehrungsmaterial vorhanden ist, und stellen es den Baumschulen zur Verfügung.
 
In Obstbaumbeständen kommt es immer wieder zu Virusinfektionen. Diese werden häufig bei der Veredelung übertragen und dadurch immer weiter verbreitet. Ist ein Baum infiziert, gibt es keine Heilung mehr. Er wächst schwächer, trägt kleinere Früchte und stirbt schließlich ab. Im Erwerbsobstbau können durch Viruskrankheiten erhebliche Schäden entstehen, bis hin zum Totalausfall. Deshalb ist es für die Obstbaubetriebe so wichtig, gesundes Pflanzenmaterial zu verwenden.
 
ReisermuttergartenFoto: Verlag W. Wächter/Peters Hier kommt es nicht auf Schönheit oder reichen Fruchtertrag an: Im Reisermuttergarten dürfen nur völlig krankheitsfreie Pflanzen stehen. Bis zertifizierte, virusfreie Reiser von einer Sorte zur Verfügung stehen, dauert es insgesamt zwölf bis 15 Jahre. Das Pflanzenmaterial wird erst mit Wärmetherapie behandelt und muss dann noch aufgepflanzt und vermehrt werden. In den Reisergärten Deutsch­lands wird auf ein möglichst breites Sortiment vorhandener Lokal- und Regionalsorten Wert gelegt. Reiser für die Standardsorten werden vielfach aus den Niederlanden bezogen.

Seit Jahren wird zwischen Bund, Län­dern und Berufsstand (BdB) diskutiert, wie die Muttergärten erhalten werden können, wie die Finanzierung verteilt werden kann und wie das Risiko eines Befalls der vor­han­de­nen Bestände minimiert werden kann.
 
Es gibt heute noch Muttergärten in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Hannover ist der nördlichste, Kiel und Quedlinburg, zwei weitere Gärten im Norden mit anderen Klimabedingungen, sind inzwischen weggefallen. Parallel dazu wachsen aber die Ansprüche der Verbraucher, die gesundes, möglichst unbehandeltes Obst essen wollen. Dafür ist wiederum nicht zuletzt auch virusfreies, widerstandsfähiges Pflanzenmaterial eine wichtige Voraussetzung.

Warum gesundes Pflanzenmaterial so wichtig ist

Bei der Veredelung von Obstgehölzen werden Unterlage (Wurzel) und Edelreis zu einer Einheit zusammengefügt. Die Qualität des Vermehrungsmaterials und das fachliche Können des Baumschulers sind die Basis für das Gelingen der Veredelung und entscheiden auch über die spätere Fruchtentwicklung.

Qualitativ hochwertige, zertifiziert virusfreie Edelreiser können die Baumschulen aus den Reisermuttergärten oder Reiserschnittgärten beziehen.

Der von der EU erlassene Rahmen sieht zwei Qualitätsstufen vor: das sogenannte Stan­dard­ma­te­ri­al (CAC = Conformitas Agraria Communitatis) und das hochwertige, zertifizierte Material, das auf dem Pflanzenetikett durch den Vermerk „zertifiziert virusfrei“ oder „zert.vf.“ gekennzeichnet sein muss.

 

Susanne Peters

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