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Rückblick Expertenforum 2012: Robustes Gemüse und pflegeleichte Blumen

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Mit der tollen Knolle – Kartoffeln für die Gourmetküche ...

... befasste sich Herbert Kleine Niesse und gab außerdem Tipps für die Lagerung von Gemüse für die Winterküche. Die Vielfalt an Kartoffelsorten ist heute groß. „Wer Kartoffeln pflanzen möchte, sollte sich genau überlegen, wofür die Knollen verwendet werden sollen. Es gibt frühe, späte, festkochende, mehlige, farbige und Sorten, die sich besonders gut für Pommes frites eignen“, sagte Herbert Kleine Niesse.

Grundsätzlich gilt für den erfolgreichen Anbau von Kartoffeln: Die Knollen werden zunächst ein bis zwei Tage bei 18 bis 20 °C akklimatisiert und keimen dann bei 10 °C an einem dunklen Ort vor. Ab April kann nach draußen gepflanzt werden, ganz frühe Sorten schützt man mit Vlies vor Frost. Nach starken Regenschauern passiert es oft, dass die Erde von den Knollen gespült wird. Frei­lie­gen­de Kartoffeln sollten unbedingt schnell wieder angehäufelt werden, da sich sonst das giftige Solanin bildet.

Die frühen Sorten können ab Juli geerntet werden. Sie sind nicht gut lagerfähig und höchstens 85 bis 90 Tage haltbar. Gerodet wird, wenn das Kraut zur Hälfte abgestorben ist, bei Befall mit Kraut- und Braunfäule eher.

Grundsätzlich sollten Kartoffeln kühl und dunkel lagern, am Anfang bei etwa 15 °C, ab Sep­tem­ber/Ok­to­ber bei 8 °C. Die Knollen auf keinen Fall waschen, faule und beschädigte stets aus­sor­tie­ren, auch später im Winterlager.


Kartoffelsorte ‘Solist’Foto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Die Kartoffelsorte ‘Solist’ eignet sich gut für Reibekuchen.


Frühe Sorten mit 90 bis 110 Tagen bis zur Ernte sind: ‘Alexandra’ (sehr früh, gut für Salat), ‘Solist’ (für Reibekuchen), ‘Belana’ (für Salat, gut lagerfähig), ‘Gunda’ (für Pürree, gut lagerfähig), ‘Sieglinde’ (gute Pellkartoffel, geschmacklich top). Mittelfrühe bis späte Sorten, 100 bis 120 Tage bis zur Ernte: ‘Allians’ (fest), ‘Agria’ (ideale Kartoffel für Pommes frites), ‘La Ratte’ (intensiver Geschmack, braucht länger bis zur Ernte), ‘Laura’ (rote Schale, gut lagerfähig, intensiver Geschmack), ‘Jelly’ (für Suppen und Eintöpfe).


Sorte AgriaFoto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Die Sorte Agria kann gut als Folienkartoffel gegessen oder zu Pommes Frites verarbeitet werden.


Tipps für die Lagerung von Gemüse: Lagerfähige Sorten wählen (steht auf der Packung!), ge­staf­fel­ter Anbau, altes Wissen nutzen. Im Kühlschrank sollte man Gemüse nur kurzfristig lagern und dabei darauf achten, dass keine Wassertropfen am Gemüse sind. Gewaschen wird erst vor dem Verzehr! Zum Einkochen Gemüse nicht zu reif ernten, ein Reifegrad von 90 % ist optimal. Vor dem Einfrieren das Erntegut nebeneinander auf einem Tablett ausbreiten und schockfrosten, erst dann in Beutel verpacken.

Obst hält länger frisch, wenn es zum richtigen Zeitpunkt geerntet wird. Gelagert wird in ein bis zwei Lagen bei 5–8 °C. Bei trockenem Wetter ernten und die Früchte ebenfalls nicht waschen. Vor dem kühlen Lagern ein bis zwei Tage akklimatisieren.

Alte Waschmaschinentrommeln können in die Erde eingegraben werden und dienen als Lager für Möhren, Rote Bete und Kohl. Möhren halten sich frisch, wenn sie mit Kraut ein bis zwei Wochen kühl liegen und dann ohne Kraut (Aber einen Stummel stehen lassen!) wechselweise mit Sand in eine Kiste geschichtet werden. Auch hier gilt: Zum Lagern späte Sorten wählen! Auch in der Erde halten Möhren bis zum Frühjahr. Dafür hebt man 50–70 cm Erde aus, legt die Möhren hinein, gibt erst 15 cm Boden darauf, dann Laub, Stroh und wieder Boden.


ZwiebelnFoto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Zwiebeln halten sich gut bei 5–8 °C.


Tomaten lässt man bei 10–15 °C an einem dunklen Platz nachreifen. Im 190 °C heißen Backofen kann man halbierte Tomaten auch drei bis vier Stunden trocknen, die Backofentür dabei einen Spalt geöffnet lassen.

Kohl und Zwiebeln halten sich gut bei 5–8 °C, Porree kann draußen im Beet bleiben. Herbert Kleine Niesses Sortenempfehlung für Sauerkraut: die Kohlsorte ‘Kilaton’.

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