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Rückblick Expertenforum 2012: Robustes Gemüse und pflegeleichte Blumen

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Versuchsflächen am KaldenhofFoto: Breder Es gab wieder viel zu entdecken auf den Versuchsflächen am Kaldenhof.

Selbstversorgung und Erholung im Schrebergarten – das war das Motto des sechsten Ex­per­ten­fo­rums, zu dem die Firmen Volmary und Bruno Nebelung gemeinsam mit dem Verlag W. Wächter eingeladen hatten. Der Schlüssel zu beidem: ertragreiche und robuste Gemüsesorten und pflegeleichte Blumen. Die Pflanzen sollen gesund und kräftig wachsen, reich blühen und fruchten, jedoch ohne dass sie viel Arbeit und Mühe machen oder laufend Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden müssen. Wie das gelingen kann, darüber informierten Experten der Firmen Volmary und Bruno Nebelung die Teilnehmer in ihren Vorträgen.


Stadtgärten – grüne Oasen der Erholung und Selbstversorgung


Paprika ‘Luigi’ F1Foto: Volmary GmbH Mini-Snack-Gemüse wie die Paprika ‘Luigi’ F1 eignen als Stadtgemüse Raimund Schnecking (Produktberater Gemüse, Volmary GmbH) nahm die mehr als 150 Teilnehmer in seinem Vortrag mit auf eine Stippvisite durch Stadt- und Dachgärten in New York und anderen Großstädten. Die gute Botschaft für alle: Das Grün kommt wieder in die Stadt. Einen Garten zu bewirtschaften ist derzeit vor allem bei jungen Leuten in den Großstädten „hip“, und Kleingärten sind entsprechend begehrt. Die Sehnsucht nach Natur wächst derzeit immens, und damit auch das Interesse an Pflanzen und wie man mit ihnen das Umfeld bereichern kann. Der Blickwinkel auf die Pflanzenwelt weitet sich, das Angebot an exotischen Arten wächst, ungewöhnliche Kombinationen werden ausprobiert und spannende Möglichkeiten entdeckt.

Bei Gemüse steht nicht mehr nur der Nutzen im Vordergrund. Tomaten- und Paprikapflanzen mit reifen Früchten stehen heute ganz selbstverständlich auf Terrassen und Balkonen und sorgen für Farbe wie früher Pelargonien (umgangssprachlich Geranien genannt). Auch für Kräuter und Heilpflanzen in­te­res­sie­ren sich immer mehr Menschen – und dafür, was man mit ihnen machen kann und wie sie wirken. Woher die Früchte kommen, wie sie angebaut wer­den– dieses Wissen weiterzugeben an nachfolgende Generationen, wird in diesem Zusammenhang gerade auch für Kleingärtner immer wichtiger.

Datteltomate CupidoFoto: Volmary GmbH Tomaten wie die Datteltomate Cupido und die große Vielfalt an Kräutern schmecken gut und sind dekorativ Die Anforderungen an (Stadt-)Gemüse sind breit ge­fä­chert: Es soll gut schmecken, dekorativ aussehen, wetterbeständig, pflegeleicht, vielfältig und ab­wechs­lungs­reich sein, nicht krankheitsanfällig und zu­ver­läs­sig wachsen. Viele Arten und Sorten im Sortiment von Volmary erfüllen diese Ansprüche. Mini-Snack-Gemüse mit kompaktem Wuchs und schmackhaften Früchten zum Beispiel, die Tomaten- und Paprikasortimente, außerdem Kräuter und Minzen und Exoten wie der Chinesische Jiagulan. Und diese Entwicklung wird weitergehen.

Neben zuverlässigen Pflanzen wird auch die res­sour­cen­scho­nen­de Nutzung beispielsweise von Wasser zukünftig eine immer größere Rolle spielen. Pflanz­gefäße mit Wasserspeicher bieten dafür bereits heute gute Möglichkeiten.


Gemüse- und Zierpflanzen für Kübel, Terrasse und Balkon ...

... stellte Herbert Kleine Niesse (Gärtnermeister, Bruno Nebelung) vor. Weil die Gärten immer kleiner werden und mehr Menschen in den Städten leben, gewinnt das Gärtnern in Gefäßen immer mehr Bedeutung. Dafür sind sowohl geeignete Pflanzgefäße als auch geeignete Pflanzen wichtig.

„Der häufigste Fehler: Es werden zu kleine Gefäße verwendet“, so Herbert Kleine Niesse. Die Gefäße müssen groß genug sein, damit die Wurzeln die Pflanze ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgen können. 30 bis 40 l Volumen sollte das Gefäß haben und am besten aus Ton sein, weil dieser für Temperatur- und Feuchtigkeitsausgleich sorgt. Die Pflanzerde sollte struk­tur­sta­bil sein und einen Depotdünger enthalten, damit eine kontinuierliche Nährstoffversorgung gesichert ist. Weil der Bedarf an Nährstoffen z.B. bei Fruchtgemüse besonders hoch ist, wird ab Juli flüssig nachgedüngt, jedoch nicht stickstoff-, sondern phospor- und kalibetont.


Sauerampfer ‘Bloody Dock’Foto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Dekorativ und lecker: Der Sauerampfer ‘Bloody Dock’ kann gut zu Salat hinzugeben werden.


Salate sind leicht heranzuziehen und schnell erntereif. Von Pflücksalaten lassen sich einzelne Blätter ernten, Sorten mit kleinen, kompakten Köpfen reichen gerade für eine Mahlzeit. Ab 2013 werden unter der Marke „Kiepenkerl“ im Handel angeboten: Salat ‘Salanova’, Radicchio ‘Granato’ und ‘Galileo’. Schnittknoblauch ‘Fat Leaf’ und Sauerampfer ‘Bloody Dock’ können zum Salat dazugegeben werden und sehen als Pflanze dekorativ aus. Für die Kultur in Töpfen sind außerdem Kräutersortimente hervorragend geeignet: Grill-, Hexen- und Heilkräuter.


Weißkohl ‘Gumma’Foto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Für die Kultur in Töpfen eignet sich z.B. der Weißkohl ‘Gumma’.


Ebenfalls gut geeignet sind die Tomatensorten ‘Ananas’, ‘Philona’, ‘Gardenberry’ und ‘Pyros’, neu ab Februar 2013: ‘Hartbreakers Vita’. „Sie hat eine relativ kurze Kulturzeit und trägt viele Früchte. Und sie muss nicht ausgegeizt werden. Genau richtig für den Balkon“, erläutert Herbert Kleine Niesse. Außerdem die Einlegegurke ‘Corentine’, Erdbeere ‘Elan’, Weißkohl ‘Gumma’, Steckzwiebel ‘Ray Red’, die Schalotten ‘Biztro’ und ‘Yellow Moon’.


Dahliensorte City of LeidenFoto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Eine für Gefäße geeignete Dahliensorte ist z.B. ‘City of Leiden’. Wer sich mit Blüten umgeben möchte, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Besonders attraktiv und lange schön sind Dahlien. Für Gefäße geeignete Sorten sollten nicht zu hoch wachsen und lange blühen. Hier sind ebenfalls ausreichend große Kübel mit mindestens 20 l Volumen wichtig. Um die Dahlienknollen zu überwintern, sollte man sie erst nach den ersten Frösten ausgraben. Die Stängel zuvor bis auf 10–15 cm abschneiden, zwei bis drei Tage warten, die Knollen aus der Erde nehmen, einen Tag liegen lassen und dann kühl und trocken lagern bis zum nächsten Frühjahr. Die alten Stängel nicht abschneiden, denn an der Basis sitzen die neuen Austriebsaugen. Empfehlenswerte Dahliensorten: ‘Coup de Soleil’ (Blüte orange und weiß), ‘Cancun’ (neu ab 2013; blütenreiche Buschdahlie in Glutorange-Gelb-Rot), ‘Karma Choc’, ‘Night Butterfly’, ‘Alaune Clair-Obscure’, ‘City of Leiden’, ‘Pulp Fiction’.

Hervorragend in Gefäßen wachsen auch Calla und Schopflilie Eucomis ‘Lotte’, der Blutsalbei ‘Summer Jewel Red’, Bienenfreund Phacelia ‘ Büschelschön’ und Tagetes ‘Mowgli Orange’.


Pflegeleichte Blütenpracht den ganzen Sommer über

Worauf es bei pflegeleichten Beetpflanzen und Stauden für ein entspanntes Gärtnern ankommt, erläuterte Tobias Evels (Produktberater Blumen, Volmary GmbH). „Pflegeleichte Pflanzen sollen viel können: Immer blühen, sich selbst reinigen, also nicht ausgeputzt werden müssen, auch mal Trockenheit vertragen, sie sollen duften und attraktiv für Insekten sein. Hohe Anforderungen, die aber durchaus erfüllt werden!“ Tobias Evels stellte einige Arten und Sorten vor.


Zauberglöckchen Foto: Volmary GmbH Zauberglöckchen "Calita" sind in fertigen Farbkombinationen erhältlich.


Sommerblumen, bei denen die älteren, verblühten Triebe von neuen überwachsen werden oder Verblühtes von selbst abfällt, sind z.B.: Goldmarie ‘Port Royal’ (gelb, kompakt wachsend) und ‘Bellamy White’ (weiß), Zauberglöckchen „Calita“, die als fertig zusammengestellte Farb­kom­bi­na­tion immer beliebter werden. Die neuen „Calita“-Sorten sind wetter- und bruchfester, und sie haben größere Blüten. Wichtig ist hier eine Spezialerde mit niedrigem pH-Wert und eisenhaltiger Spe­zial­dün­ger. Zauberschnee ‘Silver Fog’ füllt mit seinen duftigen Blütenständen die Zwischenräume im Balkonkasten oder Topf und braucht überhaupt keine Pflege.

Für Sonne und Schatten gleichermaßen geeignet sind die neuen Edellieschen „Sun Patiens“. Sie wachsen sehr kräftig, haben feste Blüten und Blätter, sind extrem blühfreudig, bekommen keinen Mehltau und machen auch nach einem Regenguss nicht schlapp.

Selbst wenn die alten Blüten ausgeputzt werden müssen: Auch Pelargonien (oft Geranien genannt) sind ausgesprochen pflegeleicht. Das Ausbrechen der verblühten Stiele geht leicht und wird durch die lange andauernde Blütezeit und die Robustheit der Pflanzen allemal ausgeglichen. Immer beliebter geworden sind die zweifarbigen Sorten aus der „Grandeur“-Reihe.

„Beim Kauf von Surfinia-Petunien sollte man auf den Typ achten und am besten in der Gärtnerei nachfragen. Denn wie bei den Zauberglöckchen gibt es auch hier neue, verbesserte Sorten mit reicherem Blütenansatz und kompaktem Wuchs“ rät Tobias Evels. Auch Husarenknopf wird in unterschiedlichen Wuchstypen angeboten.


Balkon-Salbei Foto: Volmary GmbH Balkon-Salbei "Farina"


Den Balkon-Salbei ‘Farina’ gibt es in Weiß und mehreren Blautönen. Anders als ältere Sorten blüht er schon ab April und lässt alte Blüten von selbst fallen.

Wenig Arbeit machen auch Pflanzen, die bei Hitze nicht gleich schlapp machen. Wichtig: Man sollte sie nur mit Pflanzen kombinieren, die ebenfalls Trockenheit vertragen. Im Sortiment von Volmary gibt es z.B. die Solitär-Begonie ‘Big’, die extrem wetterfest ist, sehr kräftig wächst, sich selbst putzt und für Sonne und Schatten geeignet ist. Dieselben Qualitäten finden sich auch bei der Hängebegonie ‘Bellavista’. Weitere neue Sorten für sehr sonnige Standorte: Mittagsgold ‘Sun Bathers’, Süßkartoffel ‘Sweet Georgia’, Mandevilla ‘Vogue’, Fächerblume ‘Saphira’.

Schokoladenblume ‘Chocolate’Foto: Volmary GmbH Schokoladenblume ‘Chocolate’ Wer Wert auf Duft legt und Insekten Nahrung bieten möchte, liegt mit diesen Pflanzen richtig: Schopf-Lavendel ‘Lavita’, Garten-Lavendel ‘Hidcote’, Strauchbasilikum ‘Magic Blue’, Scho­ko­la­den­blu­me ‘Chocolate’, Vanilleblume ‘Nautilus’, Duftsteinrich ‘Lucia White’ und Wandelröschen ‘Esperanta’.

Bei den Stauden empfehlen sich Sommer-Phlox ‘Adessa’, Purpur-Sonnenhut und Herbstanemonen für die Topfkultur. Von allen sind von Kiepenkerl mehrere Sorten erhältlich. Will man die Pflanzen nach der Blüte auspflanzen, sollte dies spätestens bis Mitte Oktober geschehen, damit sich vor dem Winter noch neue Wurzeln bilden können.


Mit der tollen Knolle – Kartoffeln für die Gourmetküche ...

... befasste sich Herbert Kleine Niesse und gab außerdem Tipps für die Lagerung von Gemüse für die Winterküche. Die Vielfalt an Kartoffelsorten ist heute groß. „Wer Kartoffeln pflanzen möchte, sollte sich genau überlegen, wofür die Knollen verwendet werden sollen. Es gibt frühe, späte, festkochende, mehlige, farbige und Sorten, die sich besonders gut für Pommes frites eignen“, sagte Herbert Kleine Niesse.

Grundsätzlich gilt für den erfolgreichen Anbau von Kartoffeln: Die Knollen werden zunächst ein bis zwei Tage bei 18 bis 20 °C akklimatisiert und keimen dann bei 10 °C an einem dunklen Ort vor. Ab April kann nach draußen gepflanzt werden, ganz frühe Sorten schützt man mit Vlies vor Frost. Nach starken Regenschauern passiert es oft, dass die Erde von den Knollen gespült wird. Frei­lie­gen­de Kartoffeln sollten unbedingt schnell wieder angehäufelt werden, da sich sonst das giftige Solanin bildet.

Die frühen Sorten können ab Juli geerntet werden. Sie sind nicht gut lagerfähig und höchstens 85 bis 90 Tage haltbar. Gerodet wird, wenn das Kraut zur Hälfte abgestorben ist, bei Befall mit Kraut- und Braunfäule eher.

Grundsätzlich sollten Kartoffeln kühl und dunkel lagern, am Anfang bei etwa 15 °C, ab Sep­tem­ber/Ok­to­ber bei 8 °C. Die Knollen auf keinen Fall waschen, faule und beschädigte stets aus­sor­tie­ren, auch später im Winterlager.


Kartoffelsorte ‘Solist’Foto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Die Kartoffelsorte ‘Solist’ eignet sich gut für Reibekuchen.


Frühe Sorten mit 90 bis 110 Tagen bis zur Ernte sind: ‘Alexandra’ (sehr früh, gut für Salat), ‘Solist’ (für Reibekuchen), ‘Belana’ (für Salat, gut lagerfähig), ‘Gunda’ (für Pürree, gut lagerfähig), ‘Sieglinde’ (gute Pellkartoffel, geschmacklich top). Mittelfrühe bis späte Sorten, 100 bis 120 Tage bis zur Ernte: ‘Allians’ (fest), ‘Agria’ (ideale Kartoffel für Pommes frites), ‘La Ratte’ (intensiver Geschmack, braucht länger bis zur Ernte), ‘Laura’ (rote Schale, gut lagerfähig, intensiver Geschmack), ‘Jelly’ (für Suppen und Eintöpfe).


Sorte AgriaFoto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Die Sorte Agria kann gut als Folienkartoffel gegessen oder zu Pommes Frites verarbeitet werden.


Tipps für die Lagerung von Gemüse: Lagerfähige Sorten wählen (steht auf der Packung!), ge­staf­fel­ter Anbau, altes Wissen nutzen. Im Kühlschrank sollte man Gemüse nur kurzfristig lagern und dabei darauf achten, dass keine Wassertropfen am Gemüse sind. Gewaschen wird erst vor dem Verzehr! Zum Einkochen Gemüse nicht zu reif ernten, ein Reifegrad von 90 % ist optimal. Vor dem Einfrieren das Erntegut nebeneinander auf einem Tablett ausbreiten und schockfrosten, erst dann in Beutel verpacken.

Obst hält länger frisch, wenn es zum richtigen Zeitpunkt geerntet wird. Gelagert wird in ein bis zwei Lagen bei 5–8 °C. Bei trockenem Wetter ernten und die Früchte ebenfalls nicht waschen. Vor dem kühlen Lagern ein bis zwei Tage akklimatisieren.

Alte Waschmaschinentrommeln können in die Erde eingegraben werden und dienen als Lager für Möhren, Rote Bete und Kohl. Möhren halten sich frisch, wenn sie mit Kraut ein bis zwei Wochen kühl liegen und dann ohne Kraut (Aber einen Stummel stehen lassen!) wechselweise mit Sand in eine Kiste geschichtet werden. Auch hier gilt: Zum Lagern späte Sorten wählen! Auch in der Erde halten Möhren bis zum Frühjahr. Dafür hebt man 50–70 cm Erde aus, legt die Möhren hinein, gibt erst 15 cm Boden darauf, dann Laub, Stroh und wieder Boden.


ZwiebelnFoto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Zwiebeln halten sich gut bei 5–8 °C.


Tomaten lässt man bei 10–15 °C an einem dunklen Platz nachreifen. Im 190 °C heißen Backofen kann man halbierte Tomaten auch drei bis vier Stunden trocknen, die Backofentür dabei einen Spalt geöffnet lassen.

Kohl und Zwiebeln halten sich gut bei 5–8 °C, Porree kann draußen im Beet bleiben. Herbert Kleine Niesses Sortenempfehlung für Sauerkraut: die Kohlsorte ‘Kilaton’.


Sattes Grün ohne viel Mühe


Grüner RasenFoto: Breder


Wie ein schöner grüner Rasen zum Wohlfühlen ohne großen Aufwand entsteht, erklärte Norbert Möllers (Produktberater Rasen, Bruno Nebelung). Die Rasenerneuerung ohne Umgraben kann auf jeder Rasenfläche durchgeführt werden. Das Wetter sollte dafür möglichst stabil sein und ide­a­ler­wei­se nicht zu trocken. Die Monate Mai und September bieten grundsätzlich gute Vo­raus­set­zun­gen.

MähenFoto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Mähen Zunächst wird der vorhandene Rasen sehr kurz gemäht und die Fläche kreuz und quer vertikutiert. Anschließend lassen sich Unebenheiten gut korrigieren.

Starterdünger wird ausgebracht und danach Rasensaatgut. Grassamen sind Lichtkeimer und werden daher nicht mit Erde bedeckt, sondern nur angewalzt.

Zwei bis drei Wochen muss die Fläche feucht gehalten und wenn nötig vier- bis fünfmal am Tag beregnet werden. Der erste Schnitt erfolgt, wenn die Gräser 7–10 cm hoch sind.


VertikutierenFoto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Vertikutieren „Wichtig für den Erfolg ist das richtige Saatgut. Hier lohnt es sich, etwas mehr Geld zu investieren und nicht die ver­meint­lich günstige Mischung „Berliner Tiergarten“ zu kaufen. Die besteht zum großen Teil aus schnell wachsenden Wei­de­grä­sern (z.B. Deutsches Weidelgras), die zwar anfangs kräftig wachsen (und oft gemäht werden müssen), aber sie enthält kaum Gräser, deren Wurzeln sich verzweigen und so einen dichten Flor bilden“, erläuterte Norbert Möllers. Je besser und hochwertiger das Saatgut ist, desto geringer ist sein Volumen, denn hochwertige Grasarten haben wesentlich kleinere Samen als das Deutsche Weidelgras. Je feiner die Samen in einer Rasenmischung sind, umso mehr Pflanzen pro Quadratmeter erhält man.


Hochwertiges SaatgutFoto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Hochwertiges Saatgut wählen. „Berliner Tiergarten“ enthält 700 Korn pro Gramm, eine Kiepenkerl Profi-Line-Mischung z.B. 1300 Korn. Von der ersten braucht man 40 g Saatgut/m2, von der zweiten 20 g. Vorteile von Qualitätsmischungen: Der Rasen ist belastbar, gesund, die Narbe ist dicht, es fällt weniger Schnittgut an, und er sieht besser aus.

Die weitere Pflege der Rasenfläche: Regelmäßig mähen, jeweils nach etwa 1/3 Zuwachs, auf eine Schnitthöhe von 4–5 cm, im Schatten auf 7 cm. Zwei- bis dreimal pro Jahr düngen, Dünger mit Langzeitwirkung verwenden, im Herbst kalibetonten Dünger nehmen. Bei Trockenheit durch­drin­gend wässern, am besten morgens, wenn nötig zusätzlich abends, 3–4 l/m2.

 

DüngenFoto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Düngen WässernFoto: Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl Wässern


Veredeltes und widerstandsfähiges Gemüse für bessere Selbstversorgung durch Ertragssicherheit

Das war das Thema von Bernd Wenninghoff (Dipl.-Ing. Gartenbau, Volmary GmbH). Gesunde Pflanzen und Früchte möchte jeder in seinem Garten haben. Und dabei so wenig Pflan­zen­schutz­mit­tel wie möglich einsetzen, am besten gar keine! Ein wichtiger Schritt dahin ist die Wahl wi­der­stands­fähi­ger Sorten. „Tolerante Sorten halten einem hohen Infektionsdruck sehr lange stand und werden viel später befallen. Diese Eigenschaft besitzen sie von Natur aus. In der Züchtung wird sie durch Selektion und Kreuzung genutzt. Resistente Sorten bekommen bestimmte Krankheiten gar nicht, auch die Resistenz besteht von Natur aus und wird beim Züchten weitervererbt. Bei Tomaten sind 17 Toleranzen und Resistenzen bekannt“, so Bernd Wenninghoff.


Tomate ‘Phantasia’Foto: Volmary GmbH Tomate ‘Phantasia’ Die am meisten gefürchtete Krankheit bei Tomaten ist die Kraut- und Braunfäule. Maßnahmen, die vorbeugen, sind: Blätter sollten nicht zu lange nass sein, nicht von oben gießen, Wasser sollte nicht vom Boden hochspritzen, luftige Standorte wählen, auf ausgeglichene Nährstoff- und Was­ser­ver­sor­gung achten, befallene Pflanzenteile ent­fer­nen, keine Kartoffeln in der Nähe pflanzen.

Hochtolerante Tomatensorten sind ‘Phantasia’, ‘Philomena’ und ‘Philovita’.
Paprikasorten, die gegenüber der To­ba­mo­vi­rus-Grup­pe resistent sind: ‘Luigi’, ‘Daisy’, ‘Joshi’, ‘Pinocchio’, ‘Bontempi’ und ‘Fireflame’.

 

Schlangengurke ‘Domenica’Foto: Volmary GmbH Schlangengurke ‘Domenica’ Veredeltes Gemüse besteht aus einer wi­der­stands­fähi­gen Wurzel und einer Edelsorte, die die oberirdische Pflanze bildet. Wenn die Edelsorte auf ihrer eigenen Wurzel krankheitsanfällig ist, nutzt man die Ver­ede­lung, um der Edelsorte eine robuste Wurzel zu geben. So wird die Sortenvielfalt größer und der Ertrag sicherer. Die Pflanzen wachsen schneller und besser, sind toleranter gegenüber Kälte und widerstehen bodenbürtigen Krankheiten. Weil die Unterlage stärker wächst als die Edelsorte, bilden sich mehr Wurzeln, das verbessert die Wasser- und Nährstoffversorgung.

Veredelte Sorten im Kiepenkerl-Sortiment:

Tomaten: ‘Cornabel’, Flavance’, ‘Alfred’, (alle neu ab 2013), ‘Licobello’, ‘Caprese’, ‘Cupido’.
Gurken: Schlangengurke ‘Domenica’ und Mini-Schlan­gen­gur­ke ‘Mini-Star’.
Paprika: ‘Aristocrata’, ‘Maribel’, ‘Orias’.
Charentais-Melone ‘Orange Beauty’, Wassermelone ‘Crispy’.

Charentais-Melone ‘Orange Beauty’Foto: Volmary GmbH Charentais-Melone ‘Orange Beauty’


Glückliche Gewinner


VerlosungsaktionFoto: Verlag W. Wächter Die Verlosungsaktion mit der Blumenfee Lisa Maurer (Mitte) und Oliver Wächter, Geschäftsführer vom Verlag W. Wächter (hinten) zum Abschluss des „Gartenfreund“-Expertenforums machte allen Teilnehmern Spaß - natürlich besonders den Gewinnern.


Wer den Bewertungsbogen zum „Gar­ten­freund“-Ex­per­ten­forum ausgefüllt hatte, konnte attraktive Preise gewinnen. Die Deutsche Blumenfee Lisa Maurer zog die Gewinner von drei Paketen mit Blumenzwiebeln und von zehn Paletten mit Pflanzensortimenten, die alle von den Firmen Nebelung und Volmary gespendet wurden. Und über die von Lisa Maurer gepflanzten Schalen freuten sich weitere drei Teilnehmer.

Susanne Peters