• Kleingartenwesen

Böden für den Klimaschutz

Kohlenstoff unter Kleingärten

HortisolFoto aus Klingenfuß u.a., 2019 Hortisol in einem Berliner Kleingarten.

Die Biomasse der Vegetation und der Humus in den Böden sind als natürliche Kohlenstoffspeicher für den Klimaschutz von herausragender Bedeutung. Beide nehmen Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf und speichern ihn.

Weltweit sind die Böden mit bis zu 2500 Gigatonnen Kohlenstoff im ersten Meter der größte terrestrische Kohlenstoffspeicher. Sie enthalten etwa zwei- bis dreimal so viel Kohlenstoff wie die Atmosphäre. In der Vegetation sind global dauerhaft zwischen 450 und 650 Gigatonnen gespeichert. Solche natürlichen Kohlenstoffspeicher sind ein hohes Schutzgut für eine Gesellschaft, die sich um Klimaschutz bemüht.

Die Böden stehen im Kreislauf der Stoffe an zentraler Stelle. Die Pflanzen entnehmen der Atmosphäre Kohlendioxid (CO₂), das sie dann mittels Photosynthese in Kohlenhydrate umwandeln. Die abgestorbene Biomasse wird mithilfe des Bodenlebens zu Humus umgebaut und als Kohlenstoff im Boden gespeichert (siehe Grafik unten).

Warum unsere Böden so wichtig für den Klimaschutz sindGrafik: Zeitz, nach MPI für Biogeochemie: www.mpg.de/4705567/Kohlenstoffspeicher_Boden

Der Boden des Jahres

Die Menge an gespeichertem Humus ist somit Ausdruck der in der Vergangenheit geleisteten Entnahme von CO₂ aus der Atmosphäre. Die absoluten Mengen können dabei sehr stark variieren. Abhängig ist das hauptsächlich von Faktoren wie Klima, Bodenart (also ob sandiger, toniger oder eher lehmiger Boden) sowie den Wasserverhältnissen (z.B. wie hoch das Grundwasser steht).
Mit der Bodenzustandserhebung des Thünen-Institutes sind erstmals deutsch­landweit Werte für landwirtschaftlich genutzte Böden bekannt. Für Böden in Gärten liegen solche Ergebnisse nicht vor. Bei sachgemäßer Nutzung kann hier allerdings ein sehr humusreicher Boden entstehen. Dieser hat innerhalb der deutschen Bodenklassifikation sogar einen eigenen Namen: Hortisol. Er wurde 2017 auch als „Boden des Jahres“ ausgezeichnet.

Kleingärten ganz vorn

Die Böden in den Kleingärten sind dabei etwas ganz Besonderes. Aus unseren Forschungsergebnissen in Berlin wissen wir, dass sie im Vergleich zu Böden an anderen Standorten (Forst, Landwirtschaft, Siedlungen) einen mächtigeren Humushorizont (von mehr als 40 cm) und gleichzeitig höhere Gehalte an Humus haben.

Durch den höheren Humusgehalt verbessert sich das Porenvolumen, das Wasser speichern kann, und der Boden ist stabiler gegen Austrocknung und daher vor Wind- und Wassererosion geschützt, weil durch den höheren Humusgehalt das Bodengefüge stabiler gegen die Aufschlagenergie von Regentropfen ist.

Dass diese positiven Eigenschaften sich in einem Kleingarten einstellen, hängt allerdings vor allem auch von der Bewirtschaftung und Nutzung des Kleingartens ab und damit von den Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern. Daher ist die Fachberatung der Kleingärtnerinnen und Kleingärtner sehr wichtig.

Ausgezeichnete Forschung

Die Forschungsarbeiten der Humboldt-Universität zu Berlin, die die Bedeutung der Kleingärten als klimaschützende Kohlenstoffspeicher zeigen, wurden mit dem zweiten Platz des Wissenschaftspreises des Bundesverbandes der Kleingartenvereine Deutschlands (BKD) ausgezeichnet. In ihren Projekten „Planungsinstrument für das CO2-Management der natürlichen Kohlenstoffspeicher Berlins“ (NatKoS, https://hu.berlin/natkos) und „Kohlenstoff in versiegelten und entsiegelten Böden in Berlin“ (Kosie, https://hu.berlin/kosie) konnte das Wissenschaftsteam (Holger Fell, David-Paul Klein, Juliane Klemm, Christian Klingenfuß, Carlotta Kollmann, Margarete Korintenberg, Tina Thrum, Jutta Zeitz) zeigen, dass Berliner Kleingärten mit einem gesamten natürlichen Kohlenstoffspeicher von 19,6 kg/m2 der Spitzenreiter unter den untersuchten Nutzungstypen ist.

 

Prof. Dr. Jutta Zeitz
Universitätsprofessorin a.D.,
Humboldt-Universität zu Berlin

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