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Geräte gegen „Unkraut“

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Arbeitserleichterung durch die 'richtige' HackeFoto: JackF/Adobe Stock

Jäten und Unkrautziehen mit der Hand, wer macht das schon gern? Mit unserem Gemüse wachsen jedoch auch andere Pflanzen im Beet, und diese ungeliebte Konkurrenz muss weg. Statt mit der Hand zu jäten, brauchen wir für diesen andauernden Kampf ein scharfes „Schwert“.

Unseren Vorfahren standen dafür Grabstock und Grabscheit zur Verfügung, Arbeitsgeräte, die seinerzeit einen Fortschritt bedeuteten. Die Geburtsstunde weiterer kluger Entwicklungen schlug, der Bestand an brauchbaren, spezialisierten Geräten wurde immer weiterentwickelt. Aus den einfachen, durchaus schon effektiven Handwerkszeugen wurden immer bessere und aus den besseren zu guter Letzt Spezialgeräte.

 

Bequem im Stehen

HackeFoto: www.thegardenshop.de Eine gute Hacke zeichnet sich durch eine etwa 13–16 cm lange Schneide aus geschmiedetem oder gehärtetem Stahl aus. Ob Rund- oder Rübenhacke – bei der Lockerung des Bodens mit diesem Gerät haben die Unkräuter keine Chance. Sie werden entwurzelt oder zerschnitten. Bei Trockenheit lassen Sie sie einfach im Beet liegen, bei Feuchtigkeit beugen Sie einem erneuten Anwachsen durch Abharken vor.

 

 

 

 

Schuffel bzw. Holländischen Hacke oder StiegerFotos: Kent&Stowe;
www.thegardenshop.de (r.)
Bei der Schuffel bzw. der Holländischen Hacke oder dem Stieger ist das Blatt völlig anders als bei der üblichen Hacke angebracht, nämlich in einem Winkel von 150°. Folglich müssen Sie damit anders arbeiten als mit der herkömmlichen Hacke. Eine Hin- und Herbewegung an der Oberfläche ist hier charakteristisch. Die Unkräuter werden so entwurzelt, verdorren und können schließlich leicht eingesammelt oder zusammengeharkt werden. Darüber hinaus werden der Boden gelockert und die Bodenkapillaren „abgeschnitten“, wodurch die Feuchtigkeit besser gehalten wird.

 

 

PendelhackeFoto: Kent&Stowe Ziehend und schiebend sind auch die Arbeitsbewegungen mit der Pendelhacke. So wird das scharfe, zweischneidige Stahlblatt pendelnd in seinem Gelenk bewegt. Dabei dringt die Schneide allerdings nicht tief ins Erdreich ein, sondern schneidet das Kraut kurz unter der Oberfläche ab, ohne dass die Erde dabei großartig bearbeitet wird. Die Arbeit mit ihr ist angenehm und wenig anstrengend. Die Pendelhacke eignet sich auch gut zur Unkrautentfernung auf Wegen.

 

 

 

KultivatorFoto: Hof Jeebel –
biogartenversand.de
Die meist drei bis fünf Stahl-Zinken des Kultivators haben lanzenförmige Spitzen, dadurch erinnert er an einen kleinen Pflug, und wie mit einem Pflug wird der Boden bearbeitet. Sie ziehen den Kultivator durch das Erdreich, das auf diese Weise gelockert und durchlüftet wird. Der sehr erwünschte „Nebeneffekt“ ist die Entfernung von Unkräutern, gründlicher als mit der Hacke. Üblich ist eine Arbeitsbreite von etwa 12 cm. Stehen Pflanzenreihen im Gemüsebeet dichter, können Sie jedoch auch auf Geräte mit Arbeitsbreiten ab ca. 3 cm zurückgreifen.

 

 

GrubberFoto: www.thegardenshop.de Die Zinken des Grubbers sind nicht lanzenförmig gestaltet wie beim Kultivator, sondern laufen spitz zu. Der mittlere Zinken ist dabei meist nach hinten versetzt, weshalb der Grubber gern auch als „Hühnerkralle“ bezeichnet wird. Er leistet ebenfalls gute Dienste bei der Lockerung des Bodens und natürlich auch bei der Unkrautbekämpfung.
 

 

 

 

 

DrahthackeFoto: Hof Jeebel –
biogartenversand.de
Die Drahthacke ist eine weitere interessante Variante. Denn statt mit einer scharfen Stahlklinge ist dieses Gerät mit einem runden, gehärteten Stahldraht ausgestattet. Dieser schneidet präzise und ermöglicht es Ihnen, sehr dicht an den Kulturpflanzen zu arbeiten, ohne sie zu verletzen. Da der Draht tief in den Boden gelangt, ist eine wirkungsvolle Unkrautbekämpfung möglich.

 

 

 

 

Bügelhacke oder ZiehhackeFoto: Hof Jeebel –
biogartenversand.de
Die Bügelhacke oder Ziehhacke ist in ihrem Prinzip sehr einfach. Ein geschliffener Stahlstreifen sitzt in seiner gebogenen Halterung und macht es Ihnen möglich, durch Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen das ungeliebte Beikraut abzuschneiden.

 

 

 

 

 

SauzahnFoto: Hof Jeebel –
biogartenversand.de
Die Verwandtschaft zum „urzeitlichen“ Grabstock ist unverkennbar. Am Ende des Stiels befindet sich der Sauzahn. Das kann ein gebogener Zinken aus Stahl oder eine daraus geschmiedete kleine Schneide sein. Er ist sehr gut geeignet, den Boden zu lockern und „kontraproduktiv“, was das Wachstum und die Entwicklung der Beikräuter betrifft.

 

 

 

 

Klein, aber oho! – Handgeräte

Ob groß oder klein, Sauzahn bleibt Sauzahn, denn ihn gibt es auch als kleines Handgerät. Zu Recht haben auch die „Kleinen“ ihren Platz unter den notwendigen Geräten. Eine kleine Fläche, dichter Bewuchs, ein enges Beet oder auch das Hochbeet sind ihr „Arbeitsplatz“.
 

DoppelhackeFoto: Gardena Der Sauzahn wurde bereits genannt, die Reihe setzt sich fort mit Handgrubber, -kultivator oder einem häufiger verwendeten „Zwilling“, der Doppelhacke. Bei ihr trägt eine Seite Zinken, die andere eine Schneide. Sie ist um die 45 cm lang und hat eine Arbeitsbreite zwischen 5 und 8 cm.

 

 

 

 

Schwedische HandjäterFoto: lucko.se Gerade bei wenig Platz leisten die Kleinen ausgezeichnete Dienste bei der Bodenbearbeitung und beim Jäten. In diesem Zusammenhang tritt ein weiteres kleines und praktisches Werkzeug in Erscheinung, der Schwedische Handjäter. In Bereichen eines Beetes, in denen es wirklich sehr eng ist und Sie nur mit den bloßen Händen jäten könnten, kommt er zum Einsatz. Sie können wahlweise mit einer breiten oder einer schmalen Edelstahl-Schlaufe jäten oder den Boden lockern, dicht an den Pflanzen und ohne sie zu verletzen.

 

 

Japanischen HackeFoto: www.thegardenshop.de Mit der abgewinkelten, äußerst scharfen Karbonstahl-Klinge der Japanischen Hacke lässt sich der Boden ebenfalls gut bearbeiten und das Unkraut bekämpfen.

 

 

 

 

 

 

Für welches dieser ganzen Geräte Sie sich letztendlich entscheiden, bleibt Ihnen überlassen.
Sie müssen nur wissen, ob Sie lediglich das Unkraut entfernen oder gleichzeitig eine Bodenbearbeitung vornehmen wollen. Was jedoch allen Geräten gemein ist – arbeiten Sie damit vorsichtig entlang der Kulturpflanzen, denn das Gerät selbst unterscheidet nicht zwischen Vogelmiere oder Salat.

Jens Carstens
Stellv. Vorsitzender des Landesverbandes
Schleswig-Holstein der Gartenfreunde

 

Geschmiedete WerkzeugeFoto: Krumpholz Werkzeuge Aus einem Stück geschmiedete Werkzeuge bieten die beste Qualität.
Kleine Materialkunde

Ganz entscheidend hängt die Qualität vom Geräte­kopf ab. Am besten ist sie, wenn er aus einem Stück geschmiedet wurde. Gewalztes oder gestanztes Material kann diese Güte nicht erreichen. Karbonstahl ist die erste Wahl. Er ist zwar nicht rostfrei, dafür sehr beständig, was den Erhalt der Schnittschärfe betrifft, zudem können Sie ihn gut nachschärfen. Rostfreier Edelstahl ist zwar eine gute und pflegeleichte Alternative, erreicht aber nicht ganz die Flexibilität des Karbonstahls.

Achten Sie bei Geräten mit Holzstiel darauf, dass die Tülle, in der der Stiel gefasst ist, möglichst lang ist und so einer Bruchgefahr begegnet wird. Denn je länger die Tülle, desto kleiner die Bruchgefahr. Der Stiel selbst sollte im besten Fall aus Esche oder Buche sein.

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