• Gartenpraxis
  • Gartenpflege
  • Obst und Nüsse

Veredeln: Erste Hilfe und neue Sorten für Obstbäume

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Veredeln
  • Obstbäume
  • Fach­berater
  • Tit­telpfropfen
  • Einspitzen
  • Sommerveredelung
  • Edelreis
  • Kopulationsschnitt
  • Ver­edelungsmesser
  • Kopulier­messer
  • Taschenmesser
  • Schnittverletzungen
  • Veredelungsband
  • Okuliermesser
  • Wundverschlussmittel
  • Saftruhe
  • Rindenpfropfen
  • Pfropfen
  • Veredelungswachs
  • Chip-budding
  • Wildling
  • Frühjahrsveredelung
  • Edelsorte

Veredeln von ObstbäumenFoto: Neder Genau sehen, wie’s geht: Wer das Veredeln von Obstbäumen lernen möchte, sollte die Kurse der Fach­berater und anderer Experten besuchen.

Nicht selten kommt es an Stämmen von Obstbäumen zu grö­ßeren Schäden – sei es durch Mäuse- und Hasenfraß, Krebsbefall, me­chanische Verletzungen oder durch Frostrisse. Man kann es der Vitalität des Baumes überlassen, ob er den Schaden über­steht oder nicht. Passionierten Gärtnern fällt das aber schwer, und so suchen sie nach Möglichkeiten, dem Baum zu helfen.


Vereinfachtes Tittelpfropfen und seitliches Einspitzen

Zwei relativ einfache Methoden der ersten Hilfe, mit der man mit einer Art Bypass größere Wunden am Stamm überbrücken kann, sind das vereinfachte Tit­telpfropfen und das seitliche Einspitzen. Die Bypässe überbrücken die Wunde und sorgen nach dem Anwachsen dafür, dass die blo­ckierten Trans­port­we­ge im Stamm zumin­dest teilweise wieder hergestellt werden. Je nach Größe der Wun­de sind eine oder mehrere über die Wunde gelegte Brücken möglich und sinnvoll.


TittelpropfenFoto: Neder Tittelpropfen:
1. Am Edelreis führt man zwei Kopulationsschnitte durch, einen längeren und einen kürzeren. Der längere be­ginnt etwa 1 cm über einem Auge, das der Schnittfläche gegenüberliegt. Der zweite auf der Seite des Auges etwas unterhalb davon wird schräg nach unten geführt, sodass sich ein Keil ergibt.
Tittelpropfen 2Foto: Neder 2. Am Stamm werden ober­halb und unterhalb der Wunde zwei paralle­le Schnitte durchgeführt. Der Abstand ergibt sich aus der Dicke des Reises. Die Schnitte werden an den zur Wunde weisen­den Enden durch einen Querschnitt verbunden. So lässt sich die Rinde auf­klap­pen und das Reis einsetzen.
 
Tittelpropfen 3Foto: Neder 3. Der über den kürzeren Kopulationsschnitt des Edel­reises hinausragende Rin­denteil wird entfernt. Das Edelreis wird nun oben und unten am Stamm so unter die Rinde geschoben, dass der län­gere Schnitt am Stamm anliegt und der kürzere unter der Rinde. Wichtig: Die Augen des Reises zeigen nach oben!









 
Tittelpropfen 4Foto: Neder 4. Nach dem Einsetzen des Reises wird z.B. mit einem Ver­edelungsband straff verbunden. Edelreis und Schnittflächen am Stamm noch dünn mit einem Veredelungswachs (z.B. von Maywachs) überstreichen, um die Verdunstung zu mini­mie­ren und das Eindringen von Regenwasser zu vermeiden. Tittelpropfen 5Foto: Neder 5. Die fertige Veredelung, gut zu erkennen ist die über­brückte Wunde des Obst­baums. Tittelpropfen 6Foto: Neder 6. Die Veredelungen ver­wach­sen eng mit dem Baum.
 
Beide Techniken gelingen nur dann, wenn die Rinde des Baumes löst. Die Zeit kurz vor oder wäh­rend der Blüte ist dafür gut. Auch eine Sommerveredelung, etwa im August, ist mög­lich. Während man bei der Frühlingsvariante kalt gelagerte Edelreiser benötigt, kann man bei der Sommer­variante einjährige gut entwickelte Reiser direkt vom Baum schnei­den, ent­blättern und dann unmittelbar nach dem Schneiden einveredeln. Ideal ist der mittlere Teil des Reises.

Die Länge des Ver­e­de­lungs­rei­ses ergibt sich aus der Größe der Wunde. Die Veredelung erfolgt ins gesunde Holz, ca. 5–8 cm über und unter der Wundfläche. Da das Reis beim Einsetzen leicht gebogen wird, sollten einige Zentimeter dazugegeben werden.

Wenn nach einigen Wochen das Edelreis und der Stamm ver­wach­sen sind, kann man vorsichtig damit beginnen, das Veredelungs­band zu lösen.

Manchmal verheilen größere Wunden nach einigen Jahren von selbst, sodass die Über­brü­ckun­gen (= Ammen) wieder entfernt werden können. Sie können aber auch bleiben und verwachsen dann oft mehr und mehr mit dem Baum zu einer Ein­heit.

Seite 1 von 4

Online-Seminar am 25.06.2025

Frische Kräuter selbst anbauen

Hier erhältst Du Tipps für:

► den Anbau von frischen Kräutern

► das Ernten von Küchen-, Gewürz-, Duft- und Teekräutern

► den richtigen Standort

► die Erde und den passenden Dünger

+ Im Anschluss beantwortet Christel Rupp Deine individuellen Fragen.
Melde Dich jetzt an und erweitere Dein Gartenwissen!

Jetzt anmelden!

Unsere Gartenschätze

Im Fokus: Gartenschätze

Sie sind auf der Suche nach Besonderheiten für Ihren Garten? Dann schauen Sie sich doch mal unsere Gartenschätze an. Neben interessanten Infos zu den einzelnen Pflanzen, finden Sie hier auch passende Bezugsquellen.

mehr…

Pflanzenlisten für Wildbienen

Die richtigen Pflanzen für WildbienenWenn Sie Ihren Garten oder den Balkon insektenfreundlich bepflanzen möchten, können Sie aus dem Vollen schöpfen. Es gibt eine riesige Auswahl an Blütenpflanzen, mit denen Sie für Pollen und Nektar sorgen können. Hier finden Sie die passenden Arten.

mehr…

Was liegt an im Obstgarten?

Obstgarten Juni

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den Juni.
mehr…

Blühkalender Sommerblumen

Mit ein- und zweijährigen Sommerblumen können Sie für ein wahres Blütenmeer im Garten sorgen. Unser Aussaat- und Blühkalender hilft Ihnen dabei, die Blumen so auszuwählen, dass Sie das gesamte Gartenjahr Wildbienen und Co. Nahrung bieten können.

mehr…

Was liegt an im Gemüsegarten?

Gemüsegarten Juni

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den Juni.
mehr…

Der Blühkalender der Stauden

Der Blühkalender der Stauden

Unser Blühkalender hilft Ihnen dabei, Stauden mit unterschiedlichen Blütezeiten zu pflanzen – das freut das Auge und bietet vielen Insekten das ganze Gartenjahr Nahrung.

mehr…

Was liegt an im Ziergarten?

Ziergarten Juni

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den Juni.
mehr…

„Der Fachberater“ – damit Sie auf dem Laufenden sind!

Der Fachberater

Für Gartenfachberater, Vereinsvorstände und alle, die es genauer wissen wollen: „Der Fachberater“ informiert Sie vier Mal im Jahr über gartenfachliche und verbandspolitische Themen des Klein­gar­ten­wesens. Die Ver­bands­zeit­schrift des Bun­des­ver­ban­des Deutscher Gartenfreunde widmet sich zudem Ausgabe für Ausgabe verschiedenen Schwer­punkt­the­men.

mehr...