• Tiere im Garten

Schadet zu viel Licht den Tieren im Garten?

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NABUFoto: Carsten Wachholz/NabuInterview
Licht sorgt im Garten für Sicher­heit und schafft eine stimmungsvolle Atmosphäre. Aber was ist mit den vielen Insekten, Vö­geln und anderen Tie­ren, die im Garten zu Hau­se sind? Schadet es ihnen, wenn Lampen die Nacht zum Tag machen? Wir haben Carsten Wachholz, Energie-Experte beim Naturschutzbund Deutschland (NABU), befragt, wie Gartenbesitzer die Be­leuchtung im Grünen naturverträglich gestalten können.


Spielt die Beleuchtung im Garten im Vergleich zu Industrie, Straßenbeleuchtung und Reklameschildern tatsächlich eine große Rolle?
Ich glaube schon. Wenn ich durch den Baumarkt laufe und mir das große Angebot an Beleuchtungsmitteln angucke, finde ich Einbaulampen, die ich in den Boden versenken kann, um Wege auszuleuchten, es gibt Schwimmkugeln für den Gartenteich, es gibt Strahler, mit denen ich Sträucher oder auch Fassaden an­strah­len kann. Viele Leute basteln gern im Garten und suchen zum Teil sogar professionelle Hilfe, um auch nachts den Garten in Szene zu setzen. Im Extremfall ist es dann dort heller als die Beleuchtung auf dem Weihnachtsmarkt.

Aber das sieht doch auch schön aus, besonders an Sommerabenden.
Die Nacht lebt natürlich gerade von dem Kontrast von hell und dunkel. Ich will auch gar nicht sagen, dass man komplett auf Beleuchtung verzichten soll. Aber wir müssen darauf achten, dass wir die Auswirkungen für Tiere und Pflanzen so gering wie möglich halten.

Welche Auswirkungen kann denn zu viel Licht konkret haben?
Jeder kennt das aus eigener Erfahrung: Wenn man in den Spätsommernächten eine künstliche Beleuchtung aufstellt, lockt dies Unmengen von Insekten an. Sie sind im Bann dieses künstlichen Lichts gefangen, weil sie sich normalerweise am Sternenlicht orientieren und jetzt auf eine viel, viel hellere Lichtquelle zusteuern. Sie sterben dann entweder an Erschöpfung oder werden Beute anderer Tiere. Manche dringen in das Innere der Leuchtengehäuse vor und sterben dort an Überhitzung oder weil sie nicht mehr ins Freie finden.

Manche denken vielleicht, dass das unbedeutende Tierchen sind. Es sind aber Unmengen einzelner Arten, die dann in der Nahrungskette und für die Bestäubung von Pflanzen fehlen. Man spricht von bis zu 150 Billionen Insekten, die im Jahr allein an den Straßenbeleuchtungen zu Tode kommen.

Was ist mit anderen Tieren? Werden zum Beispiel Vögel durch das Licht in ihrem Tag-Nacht-Rhythmus gestört?
Vögel können zum Beispiel durch besonders starke Lichtquellen, wie angestrahl­te Gebäude oder auch sogenannte Skybeamer, in ihrem Zugverhalten gestört werden. Turmfalken und Fledermäuse sind vor allem gefährdet, wenn ihre Sommerquartiere in historischen Gebäudefas­saden aus­ge­leuch­tet werden. Einzelne Lichtpunkte im Garten dürften dagegen zu vernachlässigen sein, wenn sie eine gewisse Helligkeit nicht überschreiten. Allerdings können gerade an Gartenteichen Amphibien wie Frösche oder Kröten angelockt und damit in ihrem natürlichen Lebensrhythmus gestört werden.

Lampen im GartenFoto: Werkfoto Solarleuchten und -lampions gibt es z.B. bei www.lampenwelt.de An der Straßenbeleuchtung kann ich nichts ändern, aber natürlich an der Beleuchtung meines Gartens und meines Teichs. Auf was muss ich achten, wenn ich Leuchten für den Garten kaufe?
Vor allem: Weniger ist mehr. Außerdem ist es be­son­ders für Insekten entscheidend, dass die Leuchtmittel kein ultra­violettes, also UV-Licht ausstrahlen.

Wir haben inzwischen eine Technik, die nennt sich LED, Leuchtdioden. Ihr entscheidender Vorteil ist, dass sie den UV-Anteil der Halogenlampen nicht besitzt und dadurch die Anlockwirkung für Insekten deutlich reduziert ist. Auch die Blendung, also wie weit das Licht streut, ist wichtig. Kaufen Sie nur Speziallampen für den Außenbereich. Die Gehäuse müssen möglichst staub- und wasserdicht sein. So können auch keine Insekten eindringen.

Was kann ich tun, um bei der Garten­beleuchtung Energie zu sparen?
Überlegen Sie, wie viel Licht Sie wirklich brauchen und wie lange. Setzen Sie Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhren ein. Kombinieren Sie energie-effiziente LED-Leuchten zum Beispiel mit kleinen Solarzellen. Dann haben Sie auch nicht das Problem, die Leuchten verkabeln zu müssen. Der Akku lädt sich über den Tag auf, auch bei bewölktem Himmel, und man kann am frühen Abend auf jeden Fall problemlos mehrere Stunden die Gartenbeleuchtung nutzen. Irgendwann geht das Licht einfach aus, weil der eingespeicherte Strom verbraucht ist.

Lesen Sie dazu auch den Beitrag „Licht im Garten“.

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