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Storchschnabel geht immer

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Dauerblüher ‘Rozanne’Foto: JulietPhotography/Adobe Stock

Es gibt wenige Gattungen, die so vielseitig und so anspruchslos sind wie der Storchschnabel (Geranium). Seine Blütezeit erstreckt sich von Mai bis zum Frost, sein Lebensraum von praller Sonne bis zum tiefen Schatten, seine Blütenfarbe von Weiß über Rosa, Rot, Violett und Blau bis zu fast Schwarz.

StorchenschnabelFoto: Ruckszio/Adobe Stock Insgesamt gibt es mehr als 300 Arten und unzählige Sorten. Die Wuchshöhe der ausdauernden, winterharten Stauden reicht von wenigen Zentimetern wie beim Grauen Storchschnabel bis zu 1 m beim Armenischen Storchschnabel. Bemerkenswert sind auch die Schönheit und die Vielgestaltigkeit der Blätter, zudem punkten einige Arten mit einer leuchtenden Herbstfärbung.

Die meisten Storchschnäbel bilden dichte Blattpolster und eignen sich so als Bodendecker, einige sind auch wintergrün. Die Blüten stehen bei Insekten hoch im Kurs und werden gerne von Honigbienen, Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlingen als Nahrungsquelle genutzt. Am passenden Standort sind fast alle Storchschnabel-Arten dauerhaft und brauchen wenig Pflege – eine Idealbesetzung für naturnahe Gärten, zumal sie nicht auf dem Speiseplan von Schnecken stehen.

Pflanzen Sie Storchschnäbel am besten im Frühjahr oder im Herbst. Im Text finden Sie viele empfehlenswerte Arten und Sorten, die bei der Staudensichtung (s. Kasten unten) hoch bewertet wurden.

Storchschnäbel sind genügsam und benötigen keine zusätzliche Düngung. Wenn das Laub nach der Blüte unansehnlich geworden ist oder Sie eine Selbstaussaat verhindern möchten, können Sie die höheren Arten wie Pracht-, Braunen oder Bergwald-Storchschnabel bodennah zurückschneiden. Sie treiben rasch wieder aus und bilden kompakte Pflanzen mit frischem Laub.

 

Staudensichtung

Bei der Staudensichtung wird das aktuelle Stauden-Sortiment auf Schönheit, Vitalität und Langlebigkeit geprüft und mit Sternen bewertet. 

*** = ausgezeichnet
** = sehr gut
* = gut 

Möchten Sie mehr zu den geprüften Stauden erfahren? Dann schauen Sie in die Datenbank unter www.staudensichtung.de

 
Für viel Schatten

In jedem Garten gibt es schwierige Ecken, die wenig Sonne abbekommen und oft noch trocken sind, etwa im Schatten der Laube. Doch einige Storchschnabel-Arten und -Sorten kommen selbst mit solchen Plätzen zurecht, sie gedeihen aber auch prima im Halbschatten.

 

Knotiger Storchschnabel

Geranium nodosum

Knotiger StorchschnabelFoto: Marc/Adobe Stock Knotiger Storchschnabel

Der Knotige Storchschnabel ist extrem robust und schattenverträglich. Ein weiterer Pluspunkt ist seine lange Blütezeit von Frühsommer bis Herbst. Beachten Sie aber die starke Selbstaussaat. Ist sie nicht gewünscht, entfernen Sie die verblühten Blütenstände oder schneiden Sie die Pflanze zur Verjüngung bodennah zurück.

 

Wildart
Blüte: hellviolett, Mai bis Oktober
Höhe: 40–50 cm
Bewertung: **

‘Silverwood’
Blüte: weiß, Mai bis Oktober
Höhe: 30–35 cm

 

 

Brauner Storchschnabel

Geranium phaeum

Der Braune Storchschnabel ist in Mittel- und Südeuropa verbreitet. Er wächst kräftig und bildet große Blätter. Die Blüten fallen durch ihre dunkle Farbe auf: violettbraun mit weißer Mitte. Auch der Braune Storchschnabel vermehrt sich durch Selbstaussaat.

Brauner StorchschnabelFoto: Marc/Adobe Stock Brauner Storchschnabel

Wildart
Blüte: violettbraun, Mai/Juni
Höhe: 60–80 cm

Brauner Storchschnabel ‘Samobor’Foto: Inveru/Adobe Stock‘Lily Lovell’
Blüte: dunkelviolett, großblütig, Mai/Juni
Höhe: 60–80 cm
Bewertung: ***

‘Samobor’
Blüte: violettbraun, Mai/Juni
Höhe: 50–60 cm
Besonderheit: dekoratives grünes Blatt mit schwarzbraunem Streifen

 

 

Für sonnige bis halbschattige Lagen

Für diese Arten gibt es viele Plätze im Garten. Sie gedeihen im Staudenbeet, am Wegrand, am Fuß von Hecken oder im lichten Schatten von Gehölzen.

 

Felsen-Storchschnabel

Geranium macrorrhizum

Es gibt wenige Gartenstauden, die so robust und wuchsfreudig sind wie der Felsen-Storchschnabel. Durch kurze Ausläufer bildet er dichte Matten, sein Laub ist wintergrün und er verträgt Trockenzeiten – der ideale Bodendecker. Auch die Vermehrung des Felsen-Storchschnabels gelingt leicht. Schneiden Sie einfachen einen Trieb mit einem Stück Rhizom ab und stecken Sie ihn in den feuchten Gartenboden.

‘Bevan’
Blüte: purpurrosa, Mai/Juni
Höhe: 30–35 cm
Bewertung: **

‘Czakor’
Blüte: kräftig purpurrosa, Mai/Juni
Höhe: 30–35 cm
Bewertung: **

Felsen-Storchschnabel ‘Czakor’Foto: Sanja/Adobe Stock Felsen-Storchschnabel ‘Czakor’

‘Spessart’
Blüte: weiß/zartrosa, Mai/Juni
Höhe: 30–35 cm
Bewertung: **

 

Pracht-Storchschnabel

Geranium x magnificum

Mit seinen großen, blauvioletten Blüten gehört diese Art (eine Kreuzung aus G. ibericum subsp. ibericum und G. platypetalum) zu den auffälligsten Storchschnäbeln. Die üppige Blütenpracht erscheint im Früh­sommer. Ein weiterer Pluspunkt ist die orangerote Herbstfärbung. Der Pracht-Storchschnabel möchte nicht zu trocken stehen.

Pracht-StorchschnabelFoto: kazakovmaksim/Adobe Stock Pracht-Storchschnabel

Wildart
Blüte: blauviolett, Mai/Juni
Höhe: 60 cm
Bewertung: *

‘Anemoneflorum’
Blüte: blauviolett, Mai/Juni
Höhe: 45–55 cm, standfest
Bewertung: ***

‘Rosemoor’
Blüte: tiefblauviolett, Mai/Juni
Höhe: 50–60 cm, standfest
Bewertung: ***

 

Armenischer Storchschnabel

Geranium psilostemon

Ein leuchtendes Magentarot der Blüten und eine rote Laubfärbung im Herbst zeichnen den Armenischen Storchschnabel aus. Auch die Wuchshöhe ist beeindruckend: Die Wildart wird bis zu 1 m hoch, die Sorten wachsen etwas kompakter. Diese Art bevorzugt humose, nährstoffreiche Böden und sollte nicht zu trocken stehen. In rauen Lagen ist Winterschutz, etwa aus Tannenreisig, ratsam.

Wildart
Blüte: magentarot, schwarzes Auge, Juni/Juli
Höhe: 80–100 cm

‘Ivan’
Blüte: magentarot, schwarzes Auge, Juni bis August
Höhe: 60–70 cm
Bewertung: **

JS® ‘Matu Vu’®
Blüte: magentarot, schwarzes Auge, Juni bis August
Höhe: 40–50 cm

Armenischer Storchschnabel ‘Patricia’Foto: mauritius images/Ernie Janes/Alamy Stock Photos Armenischer Storchschnabel ‘Patricia’

‘Patricia’
(Kreuzung aus G. psilostemon und G. endressii)
Blüte: magentarot, schwarzes Auge, Juni bis September
Höhe: 60–70 cm

 

Storchschnabel ‘Sirak’

Geranium-Hybride ‘Sirak’
(Kreuzung aus G. gracile und G. ibericum)

Storchschnabel ‘Sirak’Foto: mauritius images/Ernie Janes/Alamy Stock Photos Storchschnabel ‘Sirak’

Blüte: violettrosa, dunkle Adern, Mai bis Juli, reichblühend, lange Blütezeit
Höhe: 50–60 cm
Bewertung: ***

 

 

Für volle Sonne

Unter den Storchschnäbeln gibt es viele Sonnenanbeter. Sie benötigen einen offenen, vollsonnigen Platz mit durchlässigem Boden und kommen gut mit Trockenzeiten zurecht.

 

Cambridge-Storchschnabel

Geranium x cantabrigiense

Foto: Ruckszio/Adobe StockHierbei handelt es sich um eine Kreuzung aus G. dalmaticum und G. macrorrhizum. Alle Sorten dieser Art sind gute Bodendecker und gedeihen auch unter Gehölzen, vorausgesetzt der Platz ist sonnig genug.

‘Berggarten’
Blüte: purpurrosa, Mai bis Juli, reichblütig
Höhe: 25–30 cm
Bewertung: ***

‘Cambridge’
Blüte: dunkelrosa, Mai bis Juli, reichblütig
Höhe: 25–30 cm
Bewertung: **

‘Saint Ola’
Blüte: weiß/hellrosa, Mai bis Juli, reichblütig
Höhe: 25–30 cm
Bewertung: *

 

Kaukasus-Storchschnabel

Geranium renardii

Ein besonderer Pluspunkt dieser Wildart aus dem Kaukasus ist ihr schönes, silbrig grünes Laub. Die Blüten sind weiß bis ganz zart lila gefärbt und dekorativ geadert.

Kaukasus-StorchschnabelFoto: Winfried Rusch/Adobe Stock Kaukasus-Storchschnabel

Wildart
Blüte: weiß, violett geadert, ­Juni/Juli
Höhe: 20–30 cm
Bewertung: **

‘Philippe Vapelle’
Blüte: violett, dunkel geadert, Juni/Juli, reichblütig
Höhe: 30–40 cm
Bewertung: ***

‘Terre Franche’
Blüte: violettblau, dunkel ­geadert, Juni/Juli
Höhe: 20–30 cm
Bewertung: ***

 

Grauer Storchschnabel

Geranium cinereum

Die Art stammt aus den Pyrenäen. Sie bildet kleine Polster aus graugrünen Blättern und benötigt unbedingt einen durchlässigen Boden, Staunässe ist ihr sicherer Tod. Da der Graue Storchschnabel nicht sehr konkurrenzstark wächst, ist er am besten im Steingarten aufgehoben.

‘Ballerina’
Blüte: violettrosa mit dunklen Adern, Juni bis September
Höhe: 10–15 cm
Bewertung: ***

Grauer Storchschnabel ‘Ballerina’Foto: Alexandra/Adobe Stock Grauer Storchschnabel ‘Ballerina’

‘Giuseppii’
Blüte: tiefpurpurrot mit dunkler Mitte, Juni bis August
Höhe: 10–15 cm
Bewertung: **

‘Lawrence Flatman’
Blüte: violettrosa mit breiten Streifen und dunklen Adern, Juni bis September
Höhe: 10–15 cm
Bewertung: ***

‘Violacea’
Blüte: leuchtend magenta, Juni bis August
Höhe: 10–15 cm
Bewertung: **

 

Blutroter Storchschnabel

Geranium sanguineum

Der Blutrote Storchschnabel ist sehr vital, blüht reich und lange und sollte in keinem Garten fehlen – ob im Steingarten, im Staudenbeet oder zwischen Rosen. Mit seinen sattgrünen, tief eingeschnittenen Blättern bildet er dichte, halbkugelige Polster.

‘Album’
Blüte: reinweiß, Mai/Juni
Höhe: 30–40 cm
Bewertung: ***

‘Elsbeth’
Blüte: karminrot, Mai/Juni
Höhe: 30–35 cm
Bewertung: ***

‘Inverness’
Blüte: purpurrosa, Mai/Juni
Höhe: 30–35 cm
Bewertung: ***

‘Tiny Monster’
Blüte: violettrot, Mai bis September, großblumig
Höhe: 30–40 cm, sehr wüchsig
Bewertung: ***

Blutroter Storchnabel var. striatumFoto: Tony Baggett/Adobe Stock Blutroter Storchnabel var. striatum

var. striatum
Blüte: zartrosa, tiefrosa geadert, Mai/Juni
Höhe: 20–30 cm
Bewertung: ***

 

Dalmatiner Storchschnabel

Geranium dalmaticum

Diese kompakte Wildart hat ihre Heimat in Südosteuropa. Neben der Blüte überzeugt sie mit ihrer leuchtend roten Herbstfärbung.

Dalmatiner StorchschnabelFoto: mauritius images/Garden World Images/Oscar D‘arcy Dalmatiner Storchschnabel

Wildart
Blüte: kräftig rosa, Mai/Juni
Höhe: 15–20 cm

‘Stades Hellrosa’
Blüte: zartrosa, Mai/Juni, reichblütig
Höhe: 15–20 cm
Bewertung: **

 

‘Rozanne’Foto: mirandm/Adobe Stock
Dauerblüher ‘Rozanne’

Die Ausnahmesorte ‘Rozanne’ überzeugt mit ihren großen, violettblauen Blüten, die von Mai bis September erscheinen – ein echter Dauerblüher für Sonne und Halbschatten. Auch der Wuchs ist beeindruckend: Eine Pflanze bedeckt oft 1 m²!

 

Gabriele Rautgundis Richter
Redaktion „Gartenfreund“, Verlag W. Wächter

 

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