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Köstliche Kakis

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  • Kaki
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  • Ebenholzgewächs
  • China

KakibaumFoto: Olga Iljinich/Adobe Stock Kakibäume sind äußerst ertragreich – 100 kg oder mehr sind problemlos möglich. Mit seinem leuchtenden Herbstlaub und den goldgelben bis tomatenroten Früchten wirkt der Kakibaum (Diospyros kaki), als trage er das Licht des Südens in seinen Zweigen. Entsprechend passend ist der Gattungsname Diospyros: „göttliches Feuer“, teils auch als „Götterspeise“ übersetzt. Ursprünglich aus China stammend, gehört die Kaki zur Familie der Ebenholzgewächse und hat längst auch in mitteleuropäischen Gärten einen festen Platz gefunden.

Wenig zu tun

Der Baum ist fast das ganze Jahr ein Blickfang – im späten Frühjahr mit seinen zartgelben Blüten, im Herbst mit dem feurigen Laub und nach dem Blattfall mit den orangefarbenen Früchten. Von diesen wertvollen Gesundmachern trägt der Baum spät im Jahr eine Menge – 100 kg sind problemlos möglich. In der Regel werden Kakis ca. 5 m hoch, das langsam wachsende Gehölz lässt sich aber auch kleiner halten und ist so auch etwas für kleinere Gärten.

Die weltweit bedeutende Obstart ist besonders pflegeleicht. Im Garten zeigen sich bei Kakis kaum Krankheiten oder Schädlinge. Auch bei der Erziehung sind nur wenige Auslichtungsschnitte nötig – abgesehen von der nötigen Höhenbegrenzung. Der Düngebedarf hält sich ebenfalls in Grenzen. Der genügsame Baum schätzt etwas reifen Kompost als Mulchschicht im Frühjahr – die­se Nährstoffe genügen meist.

Ein Platz an der Sonne

Nördlich der Alpen gedeihen Kakis problemlos in sonnigen Lagen mit gutem Windschutz. Der Boden darf durchaus lehmig sein, schwach sauer ist ideal. Staunässe ist allerdings ungünstig – Kakis mögen es eher trocken.

Der Baum ist je nach Sorte und Unterlage zwischen –15 und –20 °C winterhart. Die späte Blüte im Juni ist nicht frostgefährdet. Allenfalls die Fruchtknospen sind gegen Ende des Winters frostempfindlich. Sie bilden sich bevorzugt an der oberen Triebhälfte. Daher hängen die Früchte eher peripher, also überwiegend im äußeren Bereich der Krone, was Sie beim Schneiden in jedem Fall beachten sollten, um nicht zu viele von ihnen wegzuschneiden.

Bevorzugen sonnigen StandortFoto: k_samurkas/Adobe Stock Kakis bevorzugen einen sonnigen Standort.

In feuchten Regionen fallen nicht nur in Alternanzjahren – also Jahren mit natürlicherweise geringerer Fruchtbildung infolge eines vorherigen Ertragsjahres – oft viele Früchte vorzeitig ab: in einer ersten Welle etwa zwei Wochen nach der Befruchtung, dann weitere Anfang Juli und nochmals Ende August, vor allem nach vielen warmen Nächten.

Ein Stück goldener Herbst

Je nach Sorte dauert es 120 bis 190 Tage von der Bestäubung bis zur Ernte, sodass die Ausreifung problematisch werden kann. Für rauere Klimate eignen sich daher nur Frühsorten. Die mandarinen- bis orangengroßen Früchte reifen bei Frühsorten Mitte Oktober, bei Spät­sorten oft erst nach dem Blattfall Ende November. Sie haften fest am Baum und vertragen bis –3 °C.

FrühsortenFoto: Flora Press/Biosphoto Frühsorten sind bereits vor dem Blattfall erntereif. Die meisten der bei uns erhältlichen Pflanzen zählen zum Typ der adstringierenden Sorten, deren Früchte erst im weichen Zustand keinen pelzigen Geschmack mehr auf der Zunge hinterlassen. Sie bleiben am Baum, bis die Farbe von glänzendem Hellorange in mattes Dunkelorange umschlägt. Das ist selbst in besten Lagen selten vor Anfang bis Mitte November der Fall. Leichte Frostnächte beschleunigen das Weichwerden. Sie können aber auch die noch festen Früchte ernten und warten, bis sie im Lager weich werden.

Soll es schneller gehen, legen Sie sie mit einigen Äpfeln zusammen in eine Tüte. Das Apfelreifungsgas Ethylen beschleunigt die Nachreife – dabei bauen sich die adstringierenden Tannine (bitter schmeckende Gerbstoffe) ab. Sind die Früchte weich, hal­ten sie aber nur noch etwa eine Woche. Die fast matschige Konsistenz bietet sich zum Auslöffeln an – die Schale ist jedoch ebenfalls essbar.

Einige Sorten sind allerdings schon vor diesem gallertartigen Zustand essbar, darunter die israelischen Kakizüchtungen, die als Sharonfrucht im Handel sind. Sie haben schnittfestes und saftig-süßes Fleisch – vollreife, frische Früchte enthalten zwischen 14 und 18 % Zucker.

Kakis schmecken wie eine Mischung aus Tomate und Aprikose, manche Sorten haben auch eine Vanille- oder Nelkennote. Verarbeitet ergeben sie fruchtige Marmeladen und Kompott. Sie lassen sich ganz, stückig oder als Mus tiefgefrieren. Feste Sorten können zudem in Scheiben geschnitten getrocknet werden.

Nicht jede Kaki ist gleich

Kakibäume werden im Handel für etwa 20 bis 80 Euro im Container angeboten – meist mit der ebenfalls essbaren Kakiart D. virginiana als Unterlage, die winterhärter ist als die teils noch gebräuchliche Unterlage D. lotus.

Äußerst ertragreichFoto: pomphotothailand/Adobe Stock

Die international über 2000 registrierten Sorten lassen sich in vier Reifungstypen unterscheiden – im Garten sind gerade die Kategorien adstringierender und nichtadstringierender Reifungstyp interessant. Auswahlkriterium ist weniger die Winterhärte als vielmehr die Reifezeit. Nördlich der Alpen bzw. außerhalb ausgesprochen milder Weinbaulagen eignen sich mittelspäte und späte Sorten nicht, die Vegetationszeit ist einfach zu kurz.

Hier haben sich Kreuzungen der Kakiarten D. kaki und D. virginiana bewährt: Sie sind bis –20 °C winterhart und reifen vor den meisten anderen Sorten.

Die Artkreuzung erster Generation ‘Rosseyanka’ (Russische Schönheit) reift deutlich später als die Hybriden der Folgegenerationen und ist daher nicht empfehlenswert.

Die besten Erfahrungen bei diesen adstringierenden Hybriden liegen vor mit:

  • ‘Nikitas Gift’: früh reifend (Ende Oktober), sehr winterhart, kompakt wach­send, Fruchtgewicht ca. 130 g, orangerot, oval, sehr guter Geschmack
  • ‘Kassandra’: früh reifend, extrem winterhart, kräftiger Wuchs, ca. 150 g, oran­gerot, bewährt in rauem Klima
  • ‘Sosnovskaja’: früh reifend, extrem frosthart, ähnlich ‘Kassandra’, robuste, aromatische Früchte

Bei den adstringierenden Sporten, die keine Hybride sind, ist die Auswahl darüber hinaus nicht groß:

  • ‘Hira Tanenashi’: früh reifend, ca. 150 g, rundlich, stark wachsend, fruchtet regelmäßig, gut zum Trocknen geeignet
  • ‘Saijo’: sehr früh reifend, regelmäßig gute Erträge, ca. 130 g, oval, hoch aromatisch, für kühlere Regionen geeignet
  • ‘Vaniglia’: mittelfrüh (Mitte November), über 150 g, flachrund, regelmäßig hohe Erträge, süß mit Vanille-Aprikosen-Aroma

Die meisten nicht adstringierenden Kakisorten (D. kaki) benötigen Weinbauklima oder gut geschützte Standorte mit langer Vegetationszeit. Zu den bekanntesten zählen:

  • ‘Fuyu’: mittel bis spät reifend, über 200 g, flachrund, orangerot, süß, knackig, gut lagerfähig, frostempfindlich
  • ‘Jiro’: früh reifend, ca. 150–180 g, flachrund, süß, mild, gut lagerfähig, mittelstarker Wuchs

  • ‘Cioccolatino’: früh reifend, ca. 90 g, klein, dunkel geadert, kompakt wachsend, angenehm süß
  • ‘Chinebuli’: spät reifend, groß, knackig-süß, wärmebedürftig, nur für sehr milde Lagen geeignet

Mit ihrer Schönheit, Robustheit und dem außergewöhnlichen Geschmack begeistern Kakis nicht nur optisch, sondern auch kulinarisch – Jahr für Jahr aufs Neue.

Dr. Helga Buchter-Weisbrodt

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