• Kleingartenwesen

Kleingartenanlagen für die Schwammstadt

Kleingartenanlagen für die SchwammstadtFoto: mauritius images/Terry Mathews/Alamy

Wochenlange Dürren, die Gehölze und Gräser vertrocknen ließen, gefolgt von Starkniederschlägen, die zu verheerenden Überschwemmungen führten – die vergangenen Sommer haben uns gezeigt, was Klimaforscher und Meteorologen schon seit Langem prognostizieren: Der Klimawandel wird zu einer Zunahme von Wetterextremen führen. Für uns bedeutet das nicht nur, das Klima zu schützen, sondern uns mit der Klimaanpassung auf diesen Wandel einzustellen.

Besonders in den Städten wird dies wichtig sein. In den Sommermonaten werden sich in den dicht bebauten Gebieten besonders nachts „Hitzeinseln“ bilden – für die Gesundheit besonders der älteren Bewohner eine starke Belastung.

Treten dann Starkregenereignisse in den urbanen Räumen auf, wird bisher versucht, das Wasser von den versiegelten Flächen durch Kanalisationssysteme aus den Städten herauszuleiten. Oft können diese die Wassermassen nicht aufnehmen. Die Folge sind überflutete Straßen, vollgelaufene Keller, zerstörtes Eigentum und im Extremfall Verletzte oder gar Tote. Da das Regenwasser aus den Städten herausgeleitet wird, leiden zudem Stadtbäume und Co. stärker unter der Trockenheit.

Regen speichern, wo er fällt

Um diesen Problemen zu begegnen, wird seit einiger Zeit das Konzept der „Schwammstadt“ diskutiert. Die Idee dahinter: Niederschläge sollen nicht abgeleitet, sondern dort gespeichert werden, wo sie aufkommen. Das Wasser dient so als zusätzliche Wasserquelle für Pflanzen und Tiere und hat durch die Verdunstung einen kühlenden Effekt auf das Stadtklima. Die Gefahr der Dürre wird so gemindert. Außerdem bietet eine so gestaltete Stadt mehr Lebensräume für Flora und Fauna.

Damit das funktioniert, sind Auffangmöglichkeiten, etwa Sickerschächte oder Becken, wichtig – und vor allem große unversiegelte Flächen, wie eben Kleingartenanlagen, deren Bedeutung für eine Schwammstadt daher enorm wichtig ist.

Regen speichern, wo er fälltFoto: Li Ding/Adobe Stock

Immerhin halten offene urbane Böden nicht nur Regenwasser zurück, sie reinigen auch das Niederschlagswasser und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Trinkwasserversorgung. Wasser, das im Boden versickert, speist zudem das Grundwasser. Wird Niederschlagswasser dagegen über ein Kanalsystem abgeleitet, fließt es in der Regel in einen Fluss oder ein anderes Oberflächengewässer und braucht entweder länger, um als Grundwasser gefördert zu werden, oder fließt direkt ins Meer.

Kleingärtner als Partner

Für die Entwicklung der Schwammstadt müssen Stadtplaner eine Struktur entwi­ckeln, mit der die Versorgung von Wasser und die Ableitung von Niederschlägen in verschiedenen Gebieten geplant wird. Kleingartenvereine sind hier ideale Partner. Sie bieten offene Böden in ihren Anlagen, die Niederschläge direkt aufnehmen – sogar die kleinen Lauben sind nicht an die städtische Regenentwässerung angebunden: Das auf die Dächer fallende Wasser fangen die Kleingärtner auf und verwenden es anschließend zum Gießen, oder es versickert an Ort und Stelle.

Leider ist dies manchem Stadtplaner nicht bewusst, und wieder und wieder werden Anlagen gerade in hochverdichteten Stadtgebieten vernichtet, um Flächen für Wohnen und Gewerbe zu erschließen. Dabei wurde sogar schon gezeigt, dass der kühlende Effekt von Kleingartenanlagen in Trockenzeiten höher ist als der von Parks. Ist der Boden in einem Park nach ein paar Wochen ausgetrocknet, gießen die Kleingärtner noch mit ihrem gesammelten Regenwasser und tragen so zur Kühlung der Umgebungsluft bei, dieser Effekt wird durch kleine Teiche oder Feuchtbiotope und die Vegetationsstruktur auf den Anlagen noch verstärkt.

Bereits vorhandene Kleingärten in der Nähe hochverdichteter Stadtarchitektur schlagen demnach zwei Fliegen mit einer Klappe, indem sie die Bewohner zum einen mit Grün versorgen und zum anderen das abfließende Niederschlagswasser aus der Bebauung wie ein Schwamm aufnehmen. Für Politik und Verwaltung ist es Zeit, dies ausreichend anzuerkennen, sondern uns mit der Klimaanpassung auf die Folgen dieses Wandels einzustellen.

Robert Kröger
Vorsitzender des Landesverbandes der Gartenfreunde
Mecklenburg und Vorpommern

Online-Seminar am 23.09.2025

Ziergehölze für kleine Gärten

In unserem Online-Seminar erfährst Du:

► Welche Ziergehölze Nahrung für Insekten bieten.

► Welche Ziergehölze mit Blüten, dekorati­vem Laub und schöner Herbstfärbung punkten.

► Einige weniger bekannte Arten bis 3 m Höhe.

► Welche Ziergehölze für Kleingärten geeignet sind. 

+ Im Anschluss beantwortet unser Referent Deine persönlichen Fragen.
Melde Dich jetzt an und sei mit dabei!

Jetzt anmelden!

Unsere Gartenschätze

Im Fokus: Gartenschätze

Sie sind auf der Suche nach Besonderheiten für Ihren Garten? Dann schauen Sie sich doch mal unsere Gartenschätze an. 

mehr…

Was liegt an im Gemüsegarten?

Gemüsegarten September

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den September.
mehr…

Pflanzenlisten für Wildbienen

Die richtigen Pflanzen für Wildbienen Wenn Sie Ihren Garten oder den Balkon insektenfreundlich bepflanzen möchten, können Sie aus dem Vollen schöpfen. Es gibt eine riesige Auswahl an Blütenpflanzen, mit denen Sie für Pollen und Nektar sorgen können. Hier finden Sie die passenden Arten.

mehr…

Was liegt an im Obstgarten?

Obstgarten August

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den September.
mehr…

Online-Seminar am 21.10.2025

Hohe Erträge mit Spalierobst

Ernten Sie Äpfel, Birnen und Aprikosen auf kleinstem Raum

► professionelle Schnitt- und Bindetechniken

► Spalierformen und ihre Vorteile

► Tipps zu Standort, Pflege und Sortenwahl

Heinrich Beltz, Baumschulversuchsleiter der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, zeigt wie es geht! Jetzt zum Seminar anmelden!

Jetzt anmelden!

Was liegt an im Ziergarten?

Ziergarten September

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den September.
mehr…

Hurra! Ich habe einen Kleingarten.

Hurra! Ich habe einen Kleingarten. Ideal für Neupächter!
2. Auflage ab jetzt erhältlich.

Auf über 100 Seiten bleiben keine Fragen zum Gärtnern im Verein, zum Anbau von Obst und Gemüse, Ziergehölzen oder Wasser im Garten offen.

         mehr…
 


Der Gemüse-Saisonkalender

Gemüse-Saisonkalender

Wann kann ich meine Bohnen aussäen, wann kommt das Kohlrabi-Saatgut ins Frühbeet
und ab wann beginnt
die Ernte von Feldsalat? Mit dem Gemüse-Sai­son­ka­len­der wissen Sie auf einem Blick, wann Sie welches Gemüse aussäen, vereinzeln oder ernten können.

mehr…

Der Blühkalender der Stauden

Der Blühkalender der Stauden

Unser Blühkalender hilft Ihnen dabei, Stauden mit unterschiedlichen Blütezeiten zu pflanzen – das freut das Auge und bietet vielen Insekten das ganze Gartenjahr Nahrung.

mehr…