• Natur des Jahres 2014

Die Goldschildfliege ist das Insekt des Jahres

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Goldschildfliege
  • Insekt
  • Lebensraum
  • Lebenszyklus

Kopf eines WeibchensFoto: Joachim Ziegler, Museum für Naturkunde Berlin Kopf eines Weibchens. Mit diesem Saugrüssel wird Nektar von Blüten aufgenommen. Die Goldschildfliege (Phasia aurigera) ist das Insekt des Jahres 2014. Sie erreicht eine Körperlänge von 1 cm und ist auffallend bunt gefärbt.

Das Männchen hat rote Augen und orangefarbene Flügel. Sein Rücken, der Schild, ist goldgelb, daher der Name.

Die Weibchen sind dagegen nicht so farbenfroh. Ihre Flügel sind durchsichtig gläsern. Sie haben zwar auch rote Augen, ansons­ten ist ihr Körper schwarzbraun. Sie legen ihre Eier in die Larven von großen Wanzen, die an Pflanzen saugen. Die Fliegen selbst be­suchen Blüten und ernähren sich von deren Nektar.

Die Goldschildfliege ist nicht sehr häufig, eigentlich sogar recht selten. Die Männchen fallen aufgrund der schönen Färbung auf, zu­mal sie mit ihren 10 mm langen Flügeln und mehr als 2 cm Flügelspannweite auch beim Fliegen noch zu erkennen sind.

Das Insekt des Jahres 2014 lebt nur wenige Wochen. Dennoch kann man es von Ende Mai bis in den Oktober sehen, weil es zwei Generationen pro Jahr entwickelt.

Im Gegensatz zum südlichen Europa ist die Fliege in Mittel- und Nordeuropa im Frühjahr und Sommer allerdings selten und eher im Herbst aktiv. Man kann sie in Waldgebieten finden, vor allem am Waldrand. Am häufigsten ist sie auf blühenden Hochstaudenfluren und Halbtrockenrasen bei der Nektaraufnahme zu beobachten.

Nach der Paarung suchen die Fliegenweibchen an blütenreichen Waldrändern, wo sich die Wirts­tie­re für die Larven gerne aufhalten, nach geeigneten Wirten. Als Wirte sind vor allem Baum­wan­zen wie die Graue Gartenwanze und die Grüne Stinkwanze bekannt.


Aufenthaltsort der GoldschildfliegeFoto: Joachim Ziegler, Museum für Naturkunde Berlin Waldrand und Hecken mit blühenden Kräutern sind der bevorzugte Aufenthaltsort der Goldschildfliege.


Die Weibchen durchdringen die feste Hülle der Wanzen mit einem speziellen, spitzen Legeapparat und legen ein Ei in deren Körper. Die daraus schlüpfende Fliegenlarve lebt als Innenparasit erst von der Körperflüssigkeit und von Fettzellen, ohne den Wirtsorganis­mus schwer zu belasten. Später greift sie auch die lebenswichtigen Organe des Wirtes an und tötet ihn dadurch.

Die Larve verpuppt sich dann, und der Zyklus beginnt von vorne. Wo sie sich verpuppt und über­win­tert, ist nicht bekannt. Wie bei vielen Insekten ist der Lebenszyklus noch nicht völlig erforscht.


Männchen der GoldschildfliegeFoto: Joachim Ziegler, Museum für Naturkunde Berlin Die Männchen der Goldschildfliege sind auffallend bunt gefärbt.

Weibchen der GoldschildfliegeFoto: Joachim Ziegler, Museum für Naturkunde Berlin Der Körper der Weibchen der Goldschildfliege ist schwarzbraun.


Die Goldschildfliege hat ein aus­gedehntes Verbreitungsgebiet von Spanien bis zum Iran und ein zwei­tes Teilareal auch im Fernen Osten Russlands und in China.

Bis Mitte des vorigen Jahrhunderts kam sie in Mitteleuropa nur bis zum Harz und bei Berlin vor. Aber sie hat sich jetzt weiter nach Norden verbreitet. Nicht nur in Norddeutschland, auch in den Nie­der­lan­den und in Dänemark ist sie in den letzten Jahren gefunden worden, in Schweden und Groß­bri­tannien allerdings noch nicht.

Die Goldschildfliege gehört zu den 10.000 Fliegenarten, die in Mitteleuropa leben. Fliegen sind die artenreichste Ordnung aller Lebewesen in unserem Umfeld. Sie alle zeichnen sich dadurch aus, dass sie nur ein Flügelpaar haben. Das zweite Paar ist zu Schwingkölbchen umgewandelt, das ihrem Flug Stabilität gibt.

Die Goldschildfliege gehört zu den Tachiniden. Das sind Fliegen, die sich häufig auf eine In­sek­ten­gat­tung spezialisiert haben und nur die parasitieren.

(WW)

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