• Natur des Jahres 2014

Staude des Jahres und Schönheit für Schattengärten: die Elfenblume

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Staude
  • Elfenblume
  • Standort
  • Bodendecker
  • Pflege

Blätter und Blüten der ElfenblumeFoto: GMH/Christiane Bach Blätter und Blüten scheinen bei der Elfenblume zu tanzen, besonders, wenn die Blätter sich auch erst zart entfalten (hier: Epimedium grandiflorum ssp. koreanum).


Wie kleine Elfen tanzen die Blüten im Frühjahr über dem zarten Blätterdach. Diese zierlichen Blüten und Blattaustriebe haben der Pflanze ihren Namen eingebracht. Die Rede ist von der Elfenblume (Epimedium), die der Bund deutscher Staudengärtner wegen ihrer Schönheit und Robustheit zur „Staude des Jahres 2014“ gekürt hat.

Elfenblumen sind Waldpflanzen, die sich besonders im lichten Schatten wohlfühlen. Sie kommen in der nördlichen Hemisphäre von den Südalpen bis nach Algerien, Japan und China vor und haben sich nicht nur unter Experten einen Namen gemacht. „Viele Arten und Sorten sind schon in deutschen Gärten verbreitet“, weiß Anne Eskuche, Staudengärtnerin aus Ostenholz.


Blütenzartheit kombiniert mit Robustheit

„Der Name ‚Elfenblume‘ drückt eine gewisse Zartheit aus“, so Eskuche, „und anfangs glaubt man nicht, dass sich daraus widerstandsfähige, ledrige Blätter und eine robuste Pflanze entwickeln.“ Die Farb­pa­let­te der Elfenblumen reicht von Goldgelb über Hellgelb, Weiß, Rosa, Rot bis hin zu Violett, oft sind sie auch zweifarbig.

Die Blüten vieler Arten sind dezent, wie z.B. bei der Alpen-Elfenblume (Epimedium alpinum). Bis zu 25 zweifarbige, rot-gelbe, kleine Einzelblüten erscheinen ab April an zierlichen Rispen. Der an­spruchs­lo­se, sommergrüne Bodendecker breitet sich durch Ausläufer aus und verträgt auch Tro­cken­heit sehr gut.

Blütenschönheiten gibt es auch bei Sorten von Epimedium grandiflorum. ‘Akebono’ z.B. ist eine Sorte, die durch ihre reiche Blüte in Weiß mit Lilarosa besticht. Sie wird nur ca. 20 cm hoch und ist eine sehr verträgliche, horstig wachsende Neuheit.


Verlässliche Bodendecker für schattige Bereiche

„Elfenblumen lieben lichten Halbschatten und fühlen sich in frischen, locker humosen Böden wohl“, erklärt Eskuche. Einige Arten vertragen sogar erstaunlich viel Trockenheit, tiefsten Schatten und Wurzeldruck und eignen sich daher besonders zur Unterpflanzung eingewachsener Gehölze.

Arten wie Epimedium x perralchicum ‘Frohnleiten’ sorgen mit ihren Ausläufern auch an diesen Stellen für attraktive Laubteppiche. Einmal eingewachsen sind sie sehr pflegeleicht und lassen kaum Unkraut durch. ‘Frohnleiten’ ist auch im Winter grün und bildet im Frühjahr gelbe Blü­ten­schleier.


Boden­deckerFoto: GMH/Bettina Banse Auch ohne Blüten ist das att­raktive Laub von Epimedium x perralchicum ‘Frohnleiten’ ein Hingucker. Der Boden­decker ist äußerst wüchsig und sehr pflege­leicht.


Gärtnertipp zur Pflege von Elfenblumen im Garten

„Die Elfenblume ist eine der pflegeleichtesten und langlebigsten Pflanzen im Garten“, sagt Eskuche. Beachtet man einige Tipps, so steht dem Elfenglück im Garten nichts entgegen.

Damit die Blüten im zeitigen Frühjahr gut zur Geltung kommen und ungehindert austreiben können, sollten bei wintergrünen Arten die alten Blätter kurz vor dem neuen Laubaustrieb entfernt werden.

Die Wurzeln breiten sich recht oberflächennah aus. Entscheidend ist daher, dass die Rhizome im Winter geschützt sind. Falllaub über den einziehenden Sorten deshalb immer liegen lassen oder zusätzliches Laub auf die Pflanzen geben. Mulch oder Reisig kann bei Bedarf ebenfalls als Win­ter­schutz verwendet werden.

Vermeiden Sie vollsonnige, zugige Standorte und bevorzugen Sie geschützte Lagen, dann kommen die grazilen Schönheiten gut über den Winter.


Elfenbegleiter

Die Wirkung von Elfenblumen lässt sich durch die Kombination mit anderen Pflanzen noch stei­gern. Dabei ist zu beachten, dass mache Elfenblumen sehr ausbreitungsfreudig sind und sich mit ihren Ausläufern stark durchsetzen. Diese Arten, z.B. Epimedium x perralchicum ‘Frohnleiten’ oder Epimedium pinnatum ssp. colchicum, sollten nur mit Pflanzen kombiniert werden, die ebenfalls starkwüchsig sind.

Funkien (Hosta), Kerzenknöterich (Bistorta amplexicaulis) oder der weiß blühende Waldgeißbart (Aruncus) können dem Ausbreitungsdrang der Elfenblumen entgegenhalten und ergeben mit ihnen zusammen ein tolles Gartenbild.

Es gibt aber auch Elfenblumen, die horstig wachsen und verträglicher sind. Sorten von Epimedium grandiflorum oder Epimedium x youngianum zum Beispiel lassen sich mit vielen Schattenstauden wie Farnen (Asplenium, Polypodium), Zwergherzblume (Dicentra formosa), Kaukasus-Ver­giss­mein­nicht (Brunnera macrophylla) oder Schattengräsern wie Segge (Carex) oder Japanisches Berggras (Hakonechloa) kombinieren.

Die Blütenkerzen von Silberkerze (Cimicifuga) oder die duftigen, violettfarbenen Blütenstände der Wiesenraut (Thalictrum) sind ebenfalls tolle Partner. Toll ist außerdem die Kombination mit Zwie­bel­pflanzen, die im ausgehenden Winter blühen. Schneeglöckchen (Galanthus), Winterlinge (Eran­this), Buschwindröschen (Anemone nemorosa) oder Krokus (Crocus) eröffnen den Farbreigen im Beet und lassen dann die Blüten der Elfenblumen in den Vordergrund treten.

(GMH/BdS)

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