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Zimmerpflanzen vermehren

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Familienplanung auf der Fensterbank


Zimmerpflanzen vermehrenFoto: Die Grüne Kamera Zimmerpflanzen können über viele Methoden vermehrt werden. Besonders interessant sind Blattstecklinge.


Es gibt Zeiten, da kann man sich intensiv um seine Zimmerpflanzen zu kümmern. Wenn die eine oder andere Zimmerpflanze schon recht groß geworden ist – ist der Zeitpunkt gut für eine Vermehrung. Dafür gibt es – neben der klassischen Teilung – zahlreiche Methoden. Wir erklären Ihnen, wie Sie welche Pflanze am besten vermehren.


Reine Kopfsache – der Schnitt mit dem Messer

Die Vermehrung durch Kopfstecklinge ist relativ einfach. Dafür nehmen Sie von der Mutterpflanze Triebspitzen mit bis zu drei Blattpaaren ab (Schnitt immer direkt unter einem Blattansatz). Anschließend entfernen Sie das untere Blattpaar. Die Bewurzelung lässt sich beschleunigen, wenn Sie die Schnitt­stelle in Bewurzelungspulver tauchen. Danach stecken Sie den Trieb in die Erde und drücken diese gut an. Zum Schluss noch vorsichtig angießen.


Kopfsteckling schneidenFoto: Flora Press/MAP Ein Kopfsteckling sollte immer bis zu drei Blattpaare haben und mit einem scharfen Messer geschnitten werden.


Stellen Sie den Topf in eine durchsichtige Plastiktüte und verschließen diese. Die im Inneren entstehende fast 100-prozentige Luftfeuchtigkeit (gespannte Luft) reduziert die Verdunstung und somit ein Welken des Stecklings. Wenn das Tütchen allerdings stark beschlägt, sollten Sie es zwischendurch kurzzeitig lüften.

Natürlich brauchen die Stecklinge auch Wärme und ausreichend Licht. Dann können sich nach zwei bis drei Wochen bereits die ersten Wurzeln bilden. Sobald sich dann an der Triebspitze neue Blätter zeigen, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass die Vermehrung geglückt ist. Jetzt müssen Sie nur noch die Tüte entfernen und regelmäßig gießen.

Zimmerpflanzen, die Sie leicht durch Stecklinge vermehren können, sind z.B. Dreimasterblume (Tradescantia), Flammendes Käthchen (Kalanchoe blossfeldiana), Buntnessel (Solenostemon), Ro­sen­ei­bisch (Hibiscus rosa-sinensis) und Zwergpfeffer (Peperomia).


StecklingFoto: mauritius images/D. Hurst/Alamy Frisch geschnittener und bereits bewurzelter Steckling.


Wenn Sie die Bewurzelung der Stecklinge beobachten wollen, können Sie diese auch in ein Glas mit Wasser stellen. Haben sich ausreichend Wurzeln gebildet, setzen Sie die Pflanzen in Blu­men­er­de. Anschließend ist es wichtig, gut anzugießen und auf ausreichend feuchte Erde zu achten.


Aus jedem Stück eine neue Pflanze

Sehr beliebte Zimmerpflanzen sind die Drachenbäume (Dracaena). Wenn ein Exemplar etwas zu lang geworden ist, können Sie es einfach einkürzen. Aus dem abgeschnittenen Stamm können Sie dann durch Stammstecklinge gleich mehrere neue Pflanzen gewinnen.

Schneiden Sie dazu den Stamm in ca. 5 cm lange Teilstücke. Die jeweils untere Schnittfläche tau­chen Sie in Bewurzelungspulver und stecken das Teilstück anschließend in einen Topf mit Anzucht­erde. Auch hier ist eine Abdeckung für gespannte Luft förderlich. Nach drei bis vier Wochen können sich schon die ersten Wurzeln bilden. Sobald sich an dem Stammteilstück eine Blattknospe zeigt, können Sie die Pflanzen an die trockene Zimmerluft gewöhnen.

Diese Methode eignet sich übrigens auch für die Yucca-Palme (Yucca elephantipes), nur sollten hierbei die Stücke ca. 20–30 cm lang sein.


Die etwas andere Vermehrungsmethode

Eine interessante Vermehrungsform ist die Anzucht aus Blattstecklingen. Diese Methode bietet sich bei Pflanzen an, die nur eine grundständige Rosette, also keine längeren Triebe bilden. Das be­kann­tes­te Beispiel ist das Usambaraveilchen (Saintpaulia ionantha). Bei ihm zupfen Sie einfach ein Blatt samt Stiel ab und ste­cken es bis zum Blattansatz in die Erde. Auch hier ist eine Plastiktüte über dem Topf sinnvoll. Sobald sich am Blattgrund die ersten zarten Blättchen bilden, können Sie das Pflänzchen an die normale Zimmer­luft stellen.


Begonien-BlattstecklingeFotos: Die Grüne Kamera Blattstecklinge von Begonien können Sie mit kleinen Steinchen beschweren, damit der Erdkontakt gewährleistet ist. Wenn alles klappt, wachsen schon bald unter den Blättern die neuen Pflänzchen hervor (kleines Foto).


Noch effektiver ist die Stecklingsvermehrung bei Königsbegonie (Begonia rex), Wimpern-Begonie (Begonia bowerae) und Drehfrucht (Streptocarpus). Diese Pflanzen haben recht große Blätter, und es kön­nen aus einem Blatt gleich mehrere Jungpflanzen herangezogen werden.

Nehmen Sie ein Begonienblatt mit einem ca. 3–4 cm langen Stiel ab. Drehen Sie das Blatt dann um und schneiden Sie jede Mittelrippe (nicht das gesamte Blatt!) mit einem scharfen Messer durch. Nun die Blätter in eine mit Anzuchterde gefüll­te Schale legen und leicht andrücken. Klei­ne Steinchen als Beschwerung sichern den Erdkontakt. Wenn alles gut läuft, bildet sich nach einigen Wochen an jeder Schnittstelle eine kleine Pflanze.

Bei der Drehfrucht lassen sich auf ähnliche Weise Stecklinge gewinnen. Das Blatt hat allerdings nur eine große Mittelrippe. Diese schneiden Sie in Abständen von ca. 2 cm ein und gehen dann weiter wie bei der Begonie vor. Alternativ können Sie die Mittelrippe auch ganz entfernen und die Blatthälften mit der Schnittkante etwas in die Erde schieben. Nach einiger Zeit bilden sich an den Schnittstellen mehrere kleine Pflänzchen.


Ohne fremde Hilfe selbstständig vermehrt

Kalanchoe-Arten - KindelFoto: matteosan/Fotolia Bei manchen Kalanchoe-Arten sitzen die Kindel am Blattrand. Einige Pflanzen bilden sogenannte „Kindel“ aus, das sind kleine Tochterpflanzen. Die bekannteste Zimmerpflanze mit dieser Eigenschaft ist die Grünlilie (Chlorophytum comosum). Einige Kalanchoe-Arten (Kalanchoe daigremontiana und K. delagoensis) haben sogar schon kleine Pflanzen mit Wurzeln an den Blatträndern hängen. Fallen sie auf Erde, wurzeln sie dort schnell ein. Ähnlich ist es auch bei der „Henne mit Küken“ (Tolmiea menziesii), die am Stielansatz des Blattes eine kleine Pflanze ausbildet.

Kindel an BlattansätzenFoto: mauritius images/imageBROKER/Ulrich Niehoff Die „Henne mit Küken“ bildet an den Blattansätzen Kindel aus. Einige Sorten der Malaien-Orchideen (Phalaenopsis) bilden an den Blü­ten­stän­den manchmal Kindel, auch „Keiki“ genannt. Sobald die kleinen Pflänz­chen 2–3 cm lange Wur­zeln haben, können Sie sie mit einem Stück des Blü­ten­stiels abtrennen und in Orchideensubstrat topfen. Da die kleinen Orchideen bereits eigene Wurzeln haben, ist ein regelmäßiges Über­sprühen mit Wasser ausreichend.

 
 
 
 
 
Der klassische Vermehrungsweg

Es gibt auch eine ganze Menge Zimmerpflanzen, die Sie aus Samen vermehren können. Dazu zählen beispielsweise Baum­wolle (Gossypium herbaceum), Mimose (Mimosa pudica) und Kaffeebaum (Coffea arabica). Bei einigen Arten müssen Sie allerdings viel Geduld mitbringen, denn die Keimdauer kann, z.B. bei verschiedenen Palmen, bis zu einem halben Jahr betragen.

Grundsätzlich wird für eine Aussaat zunächst ein Topf mit Anzuchterde gefüllt und diese gut angedrückt. Dann wird die Oberfläche angefeuchtet und die Samen werden ausgelegt. Je nach Größe der Samen decken Sie diese dünn mit Erde ab oder – bei großen Samen – stecken Sie ein bis zwei Stück etwas tiefer in die Erde. Bei besonders harten Samen, z.B. von der Pa­ra­dies­vo­gel­blu­me (Strelitzia reginae), ist es vorteilhaft, wenn sie 24 Stunden in lauwarmem Wasser vor­quel­len.

Anschließend decken Sie den Topf mit einer Plas­tik­fo­lie ab und stellen ihn auf die warme, helle Fens­ter­bank. Wenn die Pflänzchen das zweite Blattpaar ge­bil­det haben, können Sie sie pikieren.

Sie sehen also, das Winterhalbjahr ist eine gute Zeit, um sich mit der Zimmerpflanzenvermehrung zu be­schäf­ti­gen. Eines sollten Sie dabei jedoch bedenken: Wenn Sie einen Großteil der Pflanzen nicht an Freun­de und Bekannte verschenken können, wird es bald sehr eng in der Wohnung.

Claudia Heger
Fachberaterin des Landesverbandes
Braunschweig der Gartenfreunde

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