- Gartenpflege
Wenn Bäume umziehen müssen
Umpflanzen mit einem Stechballen
Fotos: NederManchmal erweist sich der Standort eines Baumes als ungünstig, oder es steht ein Umzug an. Dann müssen Sie vielleicht den Apfelbaum oder einen großen Strauch noch einmal umpflanzen, auch wenn er schon einige Jahre an seinem Platz steht. Wenn Sie den Baum mit einem Stechballen verpflanzen, gelingt das Umpflanzen meist auch dann noch, wenn der Baum schon drei bis fünf Jahre verwurzelt ist.
Der beste Zeitraum dafür ist von November bis März – nach dem Laubfall und vor dem neuen Austrieb. Wichtig ist auch, dass Sie den Ballen nicht zu klein stechen. So bleibt ein Großteil der Wurzeln erhalten, und der Baum wächst problemlos wieder an. Wenn der Boden etwas lehmig und ausreichend feucht ist, hält der Ballen besser als bei sandigem Boden.
Sie benötigen einen stabilen Spaten und eine Wiedehopfhaue oder eine andere stabile, schmale Hacke. Ein Balliertuch dient zum Zusammenbinden des Ballens. Balliertücher gibt es z.B. in den Größen 60 x 60, 80 x 80 oder 120 x 120 cm und als Rollenware.
Da ein Teil der Wurzeln durch das Abstechen verlorengeht, sollten Sie auch die Krone zurückschneiden. Sonst besteht die Gefahr, dass ein Teil der Krone vertrocknet. Im neuen Pflanzloch sollte der Baum lieber etwas höher sitzen als zu tief, da sich die Erde im Laufe der Zeit senkt. Das Ballentuch aus Jute zerfällt im Boden sehr schnell, also bleibt das Tuch am Ballen, und Sie müssen lediglich die Knoten lösen. Und zum Schluss: Gründlich angießen!
1. Mit dem Spaten schieben Sie zunächst, ausgehend vom Stamm, die Erde flach nach außen beiseite.
2. Formen Sie den oberen Bereich des Ballens, indem Sie die Erde mit dem Spaten schräg nach unten abstechen. Entfernen Sie die lockere Erde.
3. Um den leicht vorgeformten Ballen ziehen Sie nun durch Abstechen mit dem Spaten einen senkrecht verlaufenen Graben.
4. Mit der Wiedehopfhaue vertiefen Sie den Graben.
5. Danach stechen Sie mit dem Spaten schräg nach innen rund um den Ballen herum. Setzen Sie die Spatenstiche dicht an dicht, so durchtrennen Sie die nach unten verlaufenden Haltewurzeln und lösen den Ballen. Biegen Sie den Stamm vorsichtig zur Seite und prüfen Sie, ob alle Wurzeln durchtrennt sind.
6. Heben Sie den Ballen aus der Grube und platzieren Sie ihn mittig auf einem Ballentuch. Ist das Gewicht zu groß, hilft oft ein stabiles Brett, das Sie schräg in die Grube legen, sodass Sie den Ballen ablegen können. Schlagen Sie das Tuch um den Wurzelballen und verknoten Sie die diagonal gegenüberliegenden Enden.
Thomas Neder
Kreisfachberater im Landkreis Coburg