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Kräuter überwintern

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Frische KüchenkräuterFoto: Flora Press/Kramp + Gölling Frische Küchenkräuter gehören in jeden Garten. Doch wie kommen sie am besten durch den Winter?


Frische Kräuter aus dem eigenen Garten sind ein Genuss und in der Küche vielseitig verwendbar. Wer sich mit den Bedürfnissen der einzelnen Arten auskennt, kann viele davon in seinem Garten kultivieren und hat immer abwechslungsreiches und leckeres Grün zum Würzen.


Einfach im Beet überwintern

Viele Kräuter gehören zu den winterharten Arten, die im Freiland ohne Probleme den Winter über­stehen. Dazu zählen Es­tra­gon (Artemisia dracunculus), Fenchel (Foeniculum vulgare), Liebstöckel (Levisticum officinale). Melisse (Melissa officina­lis), Kümmel (Carum carvi), Petersilie (Pe­troselinum crispum), Pfefferminze (Mentha-Arten), Ysop (Hyssopus officinalis) und Sauerampfer (Rumex acetosa). Die meisten davon brauchen keinen Winterschutz, weil sie im Herbst ihr Laub einziehen und im Boden geschützt überwintern.


PetersilieFoto: Heger Viele Kräuter wie Petersilie überstehen den Winter problemlos.


Anders ist das mit Kräutern, die auch im Win­ter grün sind, wie Bergbohnenkraut (Satureja montana), Lavendel (Lavandula officinalis), Rosmarin (Rosmarinus officina­lis), Salbei (Salvia officinalis) und Echter Thymian (Thymus vulgaris). Diese verdunsten auch im Winter über ihre Blätter Feuchtigkeit und können bei Kahlfrösten oder länger anhaltender Trockenheit verdursten.


Echter Thymian (Thymus vulgaris)Foto: Scisetti Alfio/Fotolia


Deshalb sollten Sie darauf achten, dass diese Arten auch im Winter mit ausreichend Wasser ver­sorgt werden. Um die Verdunstung zu vermindern, können Sie in rauen Lagen etwas Tannenreisig zwischen die Triebe stecken, das bremst den Wind, vermindert dadurch die Verdunstung und hilft den Pflanzen über strenge Kälte hinweg.


Fingerspitzengefühl gefragt

Ein Sonderfall ist der Rosmarin. Es gibt angeblich „winterharte“ Sorten, wie ‘Blue Winter’, ‘Arp’ oder ‘Veitshöchheim’. Sie sol­len Temperaturen zwischen –10 und –20 °C überstehen. Doch garantieren kann das niemand.

Wie Lavendel, Salbei und Thymian ist auch der Rosmarin eine Pflanze, die in der Natur an extrem trockenen Standorten wächst. Diese Pflanzen mögen volle Sonne und vertragen keine Staunässe. Ganz auf Wasser verzichten können die immergrünen Pflanzen aber auch nicht. Hier ist also Finger­spitzengefühl beim Gießen angesagt.

In manchen milden Wintern kann Rosmarin durchaus den Winter im Garten überstehen. Wenn Sie auf der sicheren Seite sein möchten, sollten Sie Ihren Ros­marin in einen Topf setzen und ihn frost­frei bei Temperaturen um 5 °C überwintern. Die immergrüne Pflanze braucht dann allerdings möglichst viel Licht und etwas Wasser – austrocknen darf der Ballen im Topf nicht!


Geschützte Plätze für Töpfe

Viele Gartenfreunde setzen winterharte Kräuter in Töpfe, um Kräuter auch bei schlechtem Wetter in der Nähe der Küche zu haben. Diese Kräuter brauchen über den Winter im­mer Schutz, denn im Topf friert der Wur­zelballen viel leichter durch als ausgepflanzt im Beet. Da Pflanzen auch im Winter durch Sonneneinstrahlung und Wind Wasser verdunsten, die gefrorenen Wurzeln aber nicht in der Lage sind, Feuchtigkeit aus dem Boden aufzunehmen, vertrocknen diese Pflanzen. Winterschutz ist also auch immer ein Schutz vor Wasserverlusten durch Verdunstung.

Bei drohendem Frost können Sie die Töpfe an die Schuppenwand stellen, dort haben sie etwas Windschutz. An Hauswänden bietet die über das Mauerwerk abgestrahlte Wärme einen zusätz­lichen Vorteil.


RosmarinFoto: Flora Press/Edition Phönix Rosmarin ist nur bedingt frosthart, daher sollten Sie ihn entweder mit Vlies und Reisig schützen oder ihn kühl, hell und frostfrei im Haus überwintern.


Um die Temperaturschwankungen im Wurzelbereich zu verringern und das schnelle Durchfrieren zu verhindern, em­pfehle ich, die Töpfe einzupacken. Dazu eignet sich Wellpappe, wenn die Töpfe unter dem Dachüberstand trocken stehen. Besser sind mehrere Lagen Jute, Win­tervlies oder auch Noppenfolie. Mit letzterer darf nur der Topf eingewickelt werden, weil sich sonst unter der Folie Kondenswasser niederschlägt, was die Bildung von Grauschimmel begünstigt.

Wer etwas Bastelgeschick hat, kann einen Kasten aus Holz bauen, der in der Breite und Höhe etwas größer als die Kräutertöpfe ist. Stellen Sie den Kasten im Schutz einer Wand auf und iso­lie­ren Sie Boden und Wände mit etwa 2 cm starkem Styropor. Dann stellen Sie die Töpfe hinein und füllen die Lücken mit trockenem Laub oder anderen isolierenden Ma­terialien wie Stroh, Holzwolle oder Styroporchips. Wenn Sie den Kasten dann noch oben mit etwas Tannenreisig abdecken, sind Sie auf der sicheren Seite.

So geschützt untergebrachte Kräuter überstehen den Winter auf jeden Fall. Bei warmem Wetter sollten Sie das Gießen der immergrünen Arten jedoch nicht vergessen.


Frische Kräuter im Winter

Es gibt Gartenfreunde, die auch im Winter nicht auf frische Kräuter verzichten wollen. Schnittlauch (Allium schoenoprasum) zieht zwar über Winter die Blätter ein, doch wenn Sie nach einer Frost­pe­ri­ode eine ausgewachsene Pflanze ausgraben, sie eintopfen und im Haus auf das „warme“ Fenster­brett in der Küche stellen, beginnt der Schnittlauch bald auszutreiben.


Schnittlauchpflanzen eintopfenFotos: Die Grüne Kamera Für frisches Grün im Winter können Sie Schnittlauchpflanzen teilen, eintopfen und auf der Fensterbank antreiben.


Genauso können Sie mit Petersilie verfahren. Dabei sollten Sie bei dieser Pflanze die alten Blätter abschneiden, da sie den Wechsel ins Warme nicht überstehen und vergilben. Nach einiger Zeit können Sie die frisch ausgetriebenen Blätter zum Würzen verwenden.

Die Aussaat von Schnittlauch oder Petersilie in Töpfe auf dem Fensterbrett funktioniert nicht so gut. Dagegen können Sie Basilikum (Ocimum basilicum) auch im Winter auf dem Fensterbrett vorziehen. Es braucht allerdings möglichst viel Licht, Wärme und etwas Geduld.


Üppiges Strauchbasilikum

Beim Basilikum gibt es sogar einige strauch­förmig wachsende Arten, die sich im Topf über mehrere Jahre kultivieren lassen, das sogenannte Strauchbasilikum. Es hat zudem den Vorteil, dass sein Aroma sehr intensiv ist. Empfehlenswert sind z.B. Afrikanisches, Griechisches, Russisches oder Zyprisches Strauchbasilikum oder die Sorte ‘Pesto Perpetuo’.


StrauchbasilikumFotos: Die Grüne Kamera (l.); Heger Strauchbasilikum wächst schnell und bildet große Büsche. Bei Platzmangel können Sie im Herbst Stecklinge schneiden, eintopfen und überwintern.


Wichtig zu wissen ist, dass Basilikum die Wärme liebt. Für seine Überwinterung sind 18–20 °C optimal. Gut geeignet ist ein helles Flur-, Küchen- oder Schlafzimmerfenster.

Nach dem Ausräumen aus dem Winterquartier sollten Sie die Pflanze um etwa ein Drittel zurück­schneiden – dann treibt sie kräftig neu aus. Wenn Sie keinen Platz für die Überwinterung großer Exemplare haben, können Sie im Herbst aus Stecklingen kleine Pflanzen ziehen und diese über­wintern. Hier ist im Frühjahr kein Rückschnitt erforderlich.


Exoten auf dem Vormarsch

In den letzten Jahren sind einige exotische Würzpflanzen wie Ananassalbei (Salvia rutilans), Me­lo­nen­salbei (Salvia elegans), Süßkraut (Stevia rebaudiana), Zimmerknoblauch (Tulbaghia violacea) und Zitronengras (Cymbopogon citratus) immer beliebter geworden. Auch diese Pflanzen lassen sich über mehrere Jahre im Topf kultivieren, müssen jedoch ebenfalls frostfrei überwintert werden – am besten bei 18–20 °C und möglichst hell, denn sie sind immergrün.

Zimmerknoblauch und Zitronengras lassen sich leicht durch Teilung vermehren, wenn die Pflanzen zu groß geworden sind. Von den Salbei-Arten und vom Süßkraut können Sie Stecklinge ziehen, die schnell bewurzeln und dann im Winter nicht so viel Platz brauchen.

Claudia Heger
Landesverbandsfachberaterin des
Landesverbandes Braunschweig
der Gartenfreunde

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