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Den Boden verbessern

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  • Flä­chen­kom­pos­tie­rung
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  • Grün­dün­gungs­pflan­zen
  • Humus

So erhöhen Sie die Fruchtbarkeit Ihres Gartenbodens


Tipps zur BodenverbesserungFoto: Die Grüne Kamera Kompostgaben verbessern die Eigenschaften aller Gartenböden. Der ideale Gartenboden zeichnet sich durch eine lo­cke­re Struktur aus. Nach Regenfällen lässt er über­schüs­si­ges Wasser rasch abfließen, sodass schnell wieder Luft an die Wurzeln kommt. Andererseits speichert er genügend Feuchtigkeit, um die Pflanzen in trockenen Phasen mit Wasser zu versorgen. Der ideale Boden gibt zudem gleichmäßig Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis ab.


Zu leicht oder zu schwer?

In den meisten Fällen weicht der eigene Gartenboden von diesem Optimalfall ab – er ist entweder zu „leicht“ oder zu „schwer“. Diese Bezeichnungen beziehen sich nicht auf das Gewicht, denn lehmiger Bo­den wiegt rein physikalisch weniger als sandiger Boden, doch seine Bearbeitung ist wesentlich müh­sa­mer, also schwerer.

Erde mit hohem Tonanteil klebt zusammen, bei Nässe verschmiert sie, und beim Betreten verdichtet sie sich, das ohnehin geringe Porenvolumen sackt noch mehr zusammen. Bei Trockenheit reißt schwerer Boden auf und wird an der Oberfläche steinhart, jegliche Bo­den­be­ar­bei­tung wird dann zum Kraftakt. Selbst Unkrautjäten ist kaum noch möglich, weil die Pflanzen einfach abreißen, wenn man sie herausziehen will.

Sandiger Boden dagegen lässt sich leicht bearbeiten, Lockern und Hacken können Sie ohne großen Kraftaufwand erledigen. Sein Nachteil besteht darin, dass durch die grobkörnige Struktur große Poren entstehen, durch die Wasser sofort abzieht. Daher trocknet Sandboden rasch aus und hält Nährstoffe schlecht. Dafür erwärmt er sich schnell, während lehmige Böden im Frühjahr noch lange kalt bleiben.

Ungünstige Bodenverhältnisse können Sie in gewissen Grenzen beeinflussen, so­dass feine und grobe Bodenbestandteile sowie kleine, mittlere und große Poren im Bodengefüge in einem guten Mischungsverhältnis zueinander stehen. Das bedeutet: Grober Sand braucht tonige Strukturen, um Wasser und Nährstoffe binden zu können. Schwerer Boden mit einem hohen Anteil feiner, toniger Teilchen muss durch Hinzufügen grober Teile lockerer werden, damit Luft eindringen kann.


Luft in schweren Boden bringen

Eine derartige Bodenverbesserung bedeutet einen Kraftakt über viele Jahre hinweg. Bereits bei der Neuanlage eines Gartens sollten Sie bei schwerem Boden reichlich Sand aufbringen und gründlich einarbeiten. Das geschieht am besten ma­schinell mithilfe einer Fräse oder – kräfte­zehrend – manuell mit einem Kultivator oder einem Rechen. Rund zwei Eimer voll Sand pro Quadratmeter sollten Sie zu Be­ginn untermischen.


Bodenverbesserung - SteinmehlFoto: Grüne Kamera Steinmehl streuen Sie am besten von Hand dünn auf den Boden aus.


In den Folgejahren sollten Sie dann jähr­lich einen halben Eimer Sand pro Quadrat­meter aus­bringen, am besten im Herbst, wenn die Fläche weitgehend abgeräumt ist. Nach einigen Jahren werden Sie feststellen, dass die Bodenbearbeitung leichter wird.

Viel diskutiert wird die Frage nach der Sandqualität. Für die große Menge, die bei einer Gar­ten­neu­an­la­ge benötigt wird, können Sie preisgünstigen ungewaschenen Sand verwenden. Bei der An­lie­fe­rung durch den Baustoffhandel können Sie sich eine große Ladung an Ort und Stelle in den Boden einbaggern lassen. Für die re­gel­mäßige jährliche Sandgabe sollten Sie dann besser gewaschenen Sand verwenden, der nicht noch zusätzlich feine Bestandteile in den Boden einbringt. Zur Bo­den­auf­lo­cke­rung eignet sich Sand in allen Korngrößen bis 2 mm.

SteinmehlFoto: ExQuisine/FotoliaAuch Steinmehl (Foto), im Handel oft als „Ur­ge­steins­mehl“ angeboten, wirkt der Bo­den­verdichtung entgegen. Es begünstigt die Bodenerwärmung und setzt langsam Mi­neralstoffe und Spurenelemente frei. Je nach Ursprungsgestein hat Steinmehl un­ter­schied­li­che Eigenschaften, vor allem was die Auswirkungen auf den Säuregehalt des Bodens betrifft. Sie können es im Herbst oder im Frühjahr direkt auf die Fläche streuen, in einer Menge von 100–300 g/m².


Sandböden bindiger machen

Bodenverbesserung - TonmehlFoto: dima_pics/FotoliaDen Nährstoffvorrat sandiger Böden verbessert Tonmehl (Foto), das bei­spiels­weise als „Bentonit“ im Handel ist. Dieses staubfeine Ma­te­rial bietet mit der feinblättrigen Struktur der Tonmineralien gute Anlageflächen für Mineralien. Damit erhöht es die Nährstoffkapazi­tät und -verfügbarkeit von Böden. Weil Tonmineralien bei Nässe stark aufquellen, tragen sie außerdem dazu bei, Wasser länger zu halten, der Boden wird somit „bindiger“.

Tonmehl kann direkt auf den Boden aufgebracht werden, am bes­ten mit der Hand, damit das Material nicht verklumpt. Auf 10 m² kommen 0,5–1 kg – das ist bezogen auf das Volumen nicht viel, denn Tonmehl hat ein hohes Gewicht.


Bodenverbesserung - SandFoto: Die Grüne Kamera Schwere Böden können Sie mit Sand lockerer und durchlässiger machen.


Eine gute Methode besteht darin, Tonmehl unter den Kompost zu mischen. Dann vermengen sich bereits bei der Zersetzung orga­ni­sche Verbindungen mit mineralischen Teilchen. Später im Boden verkleben diese komplexen Gebilde mit den Sandkörnern. Da­bei entsteht ein Komplex aus or­ga­ni­schen und anorganischen Stoffen, abgestorbenen Substanzen und lebenden Mikroorganismen, der in seinen Hohlräumen Luft einschließt und gleichzeitig in winzigen Zwischenräumen sowie als Filmschicht Wasser enthält. Ganz pro­fan ausgedrückt ist ein Bodenkrümel gemeint, das Idealziel der Bodenbearbeitung. Denn krümelige Erde lässt sich nicht nur leicht bearbeiten, die Wurzeln arbeiten sich ungehindert darin vor und erschließen mühelos die Nährstoff- und Wasservorräte.


Kompost hilft immer

Überhaupt stellt organische Substanz das beste Mittel dar, um Böden aufzuwerten. Humusstoffe binden nicht nur die groben Sandkörner, sie lockern auch eng aneinanderliegende Tonpartikel in schwerem Boden auf. Dadurch erweitern sich die Poren, Wasser kann ablaufen, Luft dringt in die Erde ein. Daher ist Kompostwirtschaft im Garten unersetzlich.

Kompost enthält zudem riesige Mengen an Mikroorganismen. Wer dem Boden Kompost zuführt, sorgt für eine belebte Erde, folg­lich für einen fortwährenden Stoffumsatz, die Grundvoraussetzung von Wachstum. Und wo schon viele Organismen leben, können sich Krankheitserreger nicht so leicht ausbreiten. Pflanzen, die in belebtem, gut mit Kompost versorgtem Boden wachsen, ent­wi­ckeln sich kräftiger und sind gesünder.

Kompost sollten Sie ein- bis zweimal pro Jahr ausbringen. Reifen Kompost, der mehrere Monate lang rotten konnte, können Sie in den Oberboden einarbeiten.

Es ist auch möglich, nicht vollständig zersetzten Rohkompost auszubringen. Darin sind dann noch nicht umgebaute Pflanzenteile zu erkennen und er enthält noch typische Tiere des Kompos­tes wie Asseln oder Tausendfüßer. Solchen Rohkompost können Sie problemlos auf blankem Erdboden ausbreiten. Er darf aber kei­nen direkten Kontakt zu Pflanzenwurzeln bekommen und wird nur auf der Oberfläche leicht mit der Erde vermengt.


Bodenverbesserung - FalllaubFoto: Pahler Falllaub schützt die Krume im Winter und sorgt im Frühling für wertvollen Humus.


Eine effektive Anreicherung mit organischer Substanz gelingt außerdem durch Flä­chen­kom­pos­tie­rung im Herbst. Dabei können Sie ganze Beete mit anfallendem Herbstlaub bedecken und mit et­was aufgeworfener Erde beschweren. Das Material schützt den Boden den Winter über. Die Rotte setzt im folgenden Frühjahr ein, dadurch werden Nährstoffe für die Kultu­ren freigesetzt, das Einarbeiten der organischen Substanz in den Boden übernehmen die Regenwürmer.

Ein hoher Humusanteil stellt ein wesentliches Qualitätsmerkmal von Bö­den dar. Daher sollten Sie zusätzlich zu den regelmäßigen Kompostga­ben jede Gelegenheit und Lücke nutzen, um Grün­dün­gungs-Pflan­zen ein­zusäen.

Agnes Pahler

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