Stauden mit schönem Austrieb

Wenn die ersten Spitzen aus der Erde schauen

Foto: GMH/Christiane Bach Unzweifelhaft die Banner des Früh­lings tragen die sich entrol­len­den Wedel des Hirschzungenfarns. Zuerst schauen nur ein paar Spitzen vorsichtig aus dem noch winterkalten Boden hervor, fast, als wollten sie erst einmal nachsehen, ob sich das zeitige Aufstehen auch lohnt. Das tut es offenbar, denn schon kurz darauf durchbrechen die Pfingstrosen­triebe kraftvoll die Erdkrume, schie­ben, recken und strecken sich ziel­gerichtet Richtung Frühlingsson­ne und entfalten genussvoll die anfangs rötlich gefärbten Blätter – endlich Frühling!

Auf der Suche nach frischem Grün

Im zeitigen Frühjahr, wenn im Garten noch nicht allzu viel blüht und die meisten Pflanzen noch in den letzten Zügen der Winterruhe verharren, fallen Stauden mit schö­nem Austrieb besonders ins Auge. Die Faszination, die von diesen Arten ausgeht, teilt Gerhard Müh­ring, Inhaber der Staudengärt­ nerei Mühring, mit vielen seiner Kunden. „Nicht nur wir drehen jetzt morgens erst einmal eine Runde durch den Schaugarten, um zu gu­cken, was wo aus dem Boden kommt, auch bei unseren Kunden erkennt man schon von weitem, wer es kaum erwarten kann. Leicht gebeugte Haltung, die Hän­de auf dem Rücken, die Augen auf den Boden gerichtet – wer so an den Beeten entlangwandert, ist mit Leidenschaft dabei.“

Im Austrieb ganz anders als später

Der Staudengärtner selbst freut sich über jeden frischen Trieb und jedes Blättchen, das von neuem Leben kündet, aber einige findet auch er besonders spektakulär. „Meine Lieblingsstaude in Sachen Austrieb ist der Maiapfel ( Podophyllum ), eine noch wenig bekann­te Pflanze für den Halbschatten, deren große gefingerte Blätter im Entfalten wie auffällige Pilze aus­sehen.“

Doch auch filigranen Farnwe­deln, die sich Stück für Stück ent­rollen, oder dem Salomon­siegel, dessen Triebe eleganten Zeptern ähneln, kann er viel abgewinnen. „Mich begeistert vor allem, wie unterschiedlich manche Pflanzen im Vergleich zu später aussehen. Viele Blätter haben im Austrieb auch eine andere Färbung und vergrünen dann allmählich – El­fenblumen ( Epimedium ) wie die Sorte ‘Sulphureum’ zum Beispiel.“ Auch die eindrucksvollen Schau­blätter ( Rodgersia ) fallen nicht erst auf, wenn sie ihre volle Grö­ße erreicht haben. Ihre anfangs bronzefarbenen Triebe sind zwi­schen dem sonst überwiegend frischgrünen Laub umstehender Stauden nicht zu übersehen.

Und obwohl er sich selbst kei­ neswegs als penibel bezeichnen würde, eines genießt Gerhard Mühring sehr: „Frisch ausgetrie­bene Stauden sind einfach per­fekt. Eine Funkie zum Beispiel, die sich gerade entfaltet, hat so unglaublich makellose Blätter – da lohnt es sich wirklich, sie nicht nur in den Garten zu setzen, son­dern auch ein paar Exemplare in Töpfen ganz nah ans Haus zu ho­len oder auf den Gartentisch zu stellen. Die sehen einfach bom­bastisch aus!“

Frühjahrsputz für wintergrüne Stauden

Wintergrüne Stauden gehören zu den besonderen Lieblingen vieler Gartenfreunde und trös­ten über manchen grauen Tag hinweg. Im Frühjahr sollten Sie das alte Laub jedoch bei­zeiten entfernen, dann kom­men die frischen neuen Blät­ter umso schöner zur Geltung. Oft hat der Rückschnitt auch noch weitere positive Neben­effekte. Elfenblumen ( Epimedium ) beispielsweise bleiben niedriger und kompakter, wenn das neue Laub das alte nicht erst überwachsen muss. Außerdem blühen sie reicher.

GMH/BdS

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