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Blumenmischungen für den Garten

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Blumenmischungen
  • Insektenweiden
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  • Veitshöchheimer Bienenweide
  • Wildblumenwiese

Blühende Insektenweiden


FeldrandmischungFoto: mauritius images/Frank Hecker/Alamy Eine „Feldrandmischung“ kann einfach angelegt werden.


Jeder Gartenfreund, der schon einmal seinen Sommerurlaub im Gebirge verbracht hat, erinnert sich bestimmt an die üppig bunten Blumenwiesen, in denen es vor Insekten nur so wimmelt. Es wäre doch schön, wenn man so eine Wiese auch im eigenen Garten anlegen könnte. Doch so einfach ist das leider nicht. Denn die Gebirgswiesen und deren Arten­vielfalt haben sich erst durch den jahrelangen Eingriff des Menschen entwickelt.


Boden und Mahd bestimmen Artenzusammensetzung

Eine ganz wichtige Rolle spielt dabei der Boden, denn die Gebirgswiesen befinden sich meist auf sehr magerem oder sogar steinigem Grund, der für ihr Gedeihen wichtig ist. Nun bleiben Böden aber nicht von alleine mager, dafür müs­sen regelmäßig Grünmasse und damit Nährstoffe ent­zo­gen werden.

Vielleicht ha­ben Sie in diesem Zu­sammen­hang schon ein- mal die Begriffe Ein- und Zwei­mahd­wiese gehört. Einmahd­wiesen werden nur ein­mal, meistens im Juni, gemäht, Zweimahdwiesen dagegen noch ein weiteres Mal im September. Schon diese unterschied­liche Behandlung bringt am gleichen Standort völlig unterschiedliche Artenzusammensetzungen hervor – das kann allerdings Jahrzehnte dauern.

So viel Zeit haben wir Gartenfreunde natürlich nicht. Außerdem sind unsere Gartenböden in der Regel viel zu nährstoffreich, um eine solche Zusammensetzung zu ermöglichen. Denn die meisten Wiesenblumen sind wahre Hungerkünstler und würden auf unseren fetten Böden nicht wachsen. Mittlerweile gibt es aber viele Alternativen, die auch im nährstoffreichen Gartenboden gedeihen.


Vom Rasen zum Blütenparadies


BlütenparadiesFoto: Flora Press/Karl-Heinz Raach


Führen Sie sich zunächst vor Augen, dass Sie eine Blumenwiese mit genauso großer Sorgfalt anlegen müssen, wie Sie z.B. den Gemüsegarten vorbereiten. Das beginnt meist mit dem Entfernen der Grasnarbe und Wurzelunkräutern. Da Sie dabei Boden mit abtragen, müssen Sie das Beet wieder auffüllen, verwenden Sie dazu Sand. Danach müssen Sie den Boden einebnen und anfeuch­ten.

Meist enthalten die Mi­schun­gen unterschiedlich große Samen. Sehr große können Sie he­raus­su­chen und direkt auf der Fläche platzieren und die feineren zur einfacheren Aussaat mit trockenem Sand mischen. Um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten, sollten Sie die Samen einmal in Längsrichtung verstreuen und dann noch einmal quer dazu. Allerdings werden die Samen dabei doppelt ausgebracht, und so sollten Sie pro Gang nur die Hälfte ausstreuen. Eingeharkt wird üb­ri­gens nicht, denn die meisten Arten sind Lichtkeimer.

Jetzt müssen Sie die Samen mit einer Walze oder mit den Füßen andrücken, damit die Samen Bodenschluss bekommen. Dadurch keimen sie besser und können beim Bewässern nicht weg­schwim­men. Die frisch eingesäte Fläche sollten Sie mindestens drei Wochen ausreichend feucht halten, denn die einzelnen Arten haben eine ganz unterschiedliche Keimdauer.

Der beste Aussaatzeitpunkt für Blumenmischungen ist der April. Enthält die Mischung zwei- und mehrjährige Arten, säen Sie jedoch im September aus.


Empfehlenswerte Blumenmischungen


BlumenmischungenFoto: Flora Press/gartenfoto.at Blumenmischungen können auch außerhalb des eigenen Gartens eine Bereicherung sein.


Die wichtigste Info vorweg: Reine Wildarten haben das qualitativ beste und höchste Nektar- und Pollenangebot für die heimische Insektenwelt, auch für Wildbienen. Leider enthalten viele Mischungen aber „Exoten“ und Zuchtformen, die zwar schön bunt blühen, der Insektenwelt aber kaum Nahrung bieten.

Eine gute Blumenmischung erkennen Sie also daran, dass sie überwiegend Wildarten enthält und diese einzeln auf dem Etikett aufgeführt sind, am besten mit botanischem und deutschem Namen. Dabei ist weniger entscheidend, ob eine Mischung fünf oder 50 Arten enthält. Viel wichtiger ist, dass die einzelnen Arten so aufeinander abgestimmt sind, dass sie möglichst wenig untereinander konkurrieren und die ganze Saison etwas blüht.

KamilleFoto: azure/Fotolia


Am einfachsten angelegt ist eine Feldrandmischung aus nur vier Arten, die schon im ersten Jahr schön blüht und über Jahre hinweg weiterkultiviert werden kann. Ich meine damit Klatschmohn (Papaver rhoeas), Kornblume (Centaurea cyanus), Kornrade (Agro­stemma githago) und Kamille (Matricaria chamomilla). Diese Kombination war früher an fast jedem Feldrand vertreten.


KlatschmohnFoto: Alekss/Fotolia


Ausgesät wird im Herbst. Die Pflanzen überstehen den Winter und blühen dann im nächsten Jahr schon sehr früh. Die sich nach der Blüte entwickelnden Samen streuen sich selbstständig aus, und nach Entfernen der alten Pflanzen und dem Auflockern der Erde im Frühjahr keimen sie neu aus.

Eine Mischung, die diese und weitere Wildarten enthält, ist z.B. die Blumenmischung Astarte. Auch hier fallen die meisten Samen im Herbst aus, sodass Sie später die alten Pflanzen abräumen und die Fläche wieder einebnen können.

Eine bunt blühende Mischung aus einjährigen Sommerblumen und Wildarten ist der Mössinger Sommer. Diese Mischung blüht lange und wird jedes Jahr im Frühling neu ausgesät. Sie ist allerdings nur für die Honigbiene und Hummeln attraktiv, andere Insekten gehen häufig leer aus.

Gute Wiesenblumenmischungen beinhalten sowohl einjährige, damit bereits im ersten Jahr etwas blüht, als auch zwei- und mehrjährige Arten. Genießen können Sie die Einjährigen allerdings nur im ersten Jahr, denn der Boden lässt sich wegen der ausdauernden Arten nicht mehr auflockern, weshalb die Samen nicht keimen können. Die bekannteste ist die Veitshöchheimer Bienenweide, die aus rund 50 Arten besteht. Sie enthält aber auch viele Kleearten, die schnell in den Rasen „abwandern“ und dort zum Problem werden können. Diese Mischung kann ein- oder zweimal im Jahr gemäht werden, muss aber nicht.

Wenn Sie keinen Klee in der Mischung haben wollen, können Sie auf die Wildblumenwiese zurückgreifen. Hier gibt es neben der speziellen Zusammensetzung für sonnige Bereiche auch noch eine für den Halbschatten.

Nun gibt es im Handel auch die un­terschiedlichsten Mischungen für bestimmte Zwecke: „Schmet­ter­lings­mi­schun­gen“, „Nektarmischungen“ für Bienen- und Hummeln, usw. Diese Mischungen setzen sich aber meist aus altbewährten Sommerblumen zusammen, die wir teilweise sowieso schon im Garten haben. Und da die heimischen Wildpflanzen schon durch die konventionelle Landwirtschaft immer mehr verdrängt werden, sollten wir wenigstens im Kleingarten einigen dieser Arten ein neues Zuhause geben.

Claudia Heger
Landesverbandsfachberaterin des Landesverbandes
Braunschweig der Gartenfreunde

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