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Chicorée anbauen

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ChicoréeblüteFoto: angorius/Adobe StockDer Anbau von Chicorée (Cichorium intybus var. foliosum) im eigenen Garten ist nicht sehr verbreitet, denn es braucht viele Schritte, bis das knackige Gemüse auf dem Teller landet. Nach der Aussaat muss die Pflanze eine Saison im Garten wachsen. Im Spätherbst erfolgt dann die Ernte der rübenartigen Wurzeln, zu den knackfrischen Chicorée-Sprossen führt aber erst das Antreiben im dunklen Keller. Die dicken Speicherwurzeln treiben aus, und diese jungen Austriebe sind die eigentliche Ernte.

Pflanzen anbauen

Chicorée liebt Wärme und Sonne. Der Boden sollte möglichst tiefgründig, locker und humos sein. So bildet die Pflanze kräftige, unverzweigte Wurzeln. Da es sich um eine Langtagpflanze handelt, darf die Aussaat nicht vor Mai erfolgen – sonst besteht Schossgefahr. Säen Sie die Samen 1–2 cm tief in Reihen direkt ins Beet, der Reihenabstand liegt bei 40–50 cm. Nach zwei bis drei Wochen können Sie die gekeimten Jungpflanzen auf einen Abstand von 10–12 cm in der Reihe vereinzeln.

In der Kultur ist Chicorée unkompliziert und pflegeleicht. Mit seinen tiefreichenden Wurzeln muss er nur in längeren Trockenperioden gegossen werden und benötigt in der Regel keine zusätzliche Düngung. Eine gute Vorkultur sind Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Erbsen. Da Chicorée zu den Korbblütlern gehört, sollten Sie andere Korbblütler wie Kopfsalat oder Endivien als Vorkultur vermeiden. Die Lücken zwischen den Pflanzen können Sie für Radieschen oder Feldsalat nutzen.

Wurzeln ausgraben

Im Spätherbst, nach den ersten leichten Frösten, ernten Sie die Wurzeln. Verwenden Sie dazu am besten eine Grabegabel, um sie nicht zu verletzen. Kürzen Sie die Blätter auf etwa 5 cm Länge ein.

Wurzeln erntenUm die Wurzeln nach und nach zum Treiben nutzen zu können, lagern Sie sie kalt und frostfrei zwischen – entweder im Frühbeet, das Sie zusätzlich mit Laub gegen Frost schützen, in der ungeheizten Laube oder einem kalten Keller. Optimal sind Lagertemperaturen von 3–6 °C. Haben Sie keinen passenden Platz, ist auch der Kühlschrank für kleine Mengen ein gutes Zwischenlager.

Antreiben und ernten

Vor dem Antreiben müssen die Wurzeln mindestens drei Wochen lagern, sonst treiben sie nicht aus. Entnehmen Sie die gewünschte Menge Wurzeln und stellen Sie sie senkrecht, dicht an dicht, in Eimer oder Kisten. Die Zwischenräume füllen Sie mit Erde oder einem Kompost-Sand-Gemisch und gießen das Ganze an.

Wichtig ist, dass das Antreiben in einem dunklen Raum erfolgt, da die Pflanzen sonst grüne, bittere Austriebe bilden. Ist Ihr Keller nicht dunkel genug, stülpen Sie einfach einen schwarzen Kunststoffkübel über das Treibgefäß. Die Temperatur zum Treiben sollte möglichst zwischen 14 und 19 °C liegen. Sorgen Sie dafür, dass die Erde gleichmäßig leicht feucht bleibt.

Empfehlenswerte Sorten

‘Bingo’ F1: robuste Sorte mit hohem Ertrag
‘Etardo’: feste Sprossen, gutes Aroma
‘Macun’: hoher Ertrag, feste Sprossen
‘Robin’: schlanke, lockere Sprossen mit wein­­roter Färbung
‘Rossa di Treviso precoce’: schlanke Sprossen mit weinroter Färbung
‘Zoom’ F1: geschlossene, feste Sprossen


Nach drei bis vier Wochen können Sie die ersten knackigen Sprossen mit einer Länge von 10–15 cm ernten. Lassen Sie dabei immer ein Stück Wurzel an den Sprossen, damit sie nicht auseinanderfallen.

Alte Sorten wie ‘Brüsseler Witloof’ brauchen eine 15–20 cm dicke Deckschicht aus Sand oder sandiger Erde, um auszutreiben. Dadurch lassen sich die Sprossen nicht sauber ernten. Bei den neueren Sorten (s. Kasten) ist eine Deckschicht nicht mehr nötig, und die austreibenden Sprossen bleiben „knirschfrei“.

Gabriele Rautgundis Richter
Redaktion „Gartenfreund“, Verlag W. Wächter

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