- Gut zu wissen
Dem Sanddornsterben auf der Spur
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Pflegeleicht und trockenheitsresistent – die „Zitrone des Nordens“, der Sanddorn, galt lange als Obstart für die Zukunft, bis 2015, vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, das „Sanddornsterben“ Einzug hielt und wild wachsende sowie auf Plantagen kultivierte Pflanzen massenhaft abstarben. Wissenschaftler des Julius Kühn-Instituts (JKI) und der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Gülzow haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Grund dafür zu suchen.
Nach Abschluss eines Forschungsprojektes ist vor allem klar, dass die Ursache nicht eindeutig ist: Die Forschenden konnten nachweisen, dass ein Pilz die Pflanzen eingehen ließ. Nur gab es diesen Pilz schon immer an den jeweiligen Standorten. Es müssen also weitere Faktoren eine Rolle gespielt haben. Das könnte einmal Trockenstress durch Dürreperioden oder den sinkenden Grundwasserspiegel sein. Allerdings seien bewässerte Bestände auch nicht gegen die Krankheit gefeit, würden aber kräftiger wachsen und mehr Ertrag bringen, so das JKI. Gefunden wurde auch ein weiterer Pilz, der die Pflanzen zwar nicht zum Absterben bringt, aber vermutlich schwächt. Auffällig war am Ende auch, dass die Pflanzen vor allem nach milderen Wintern abstarben. Das könnte darauf hindeuten, dass durch ausbleibenden Frost weniger Schaderreger dezimiert wurden. Einzelpflanzen in Haus- und Kleingärten sind nach den Beobachtungen nicht vom Sanddornsterben betroffen, besonders, wenn sie regelmäßig gegossen und fachkundig geschnitten werden.
sök