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Herbstlaub: Fluch oder Segen für den Gartenfreund?

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Nährstofflieferant und schützende Mulchschicht

Laubschicht im GartenFoto: Breder In einer Laubschicht im Garten finden viele nützliche Tiere Unterschlupf und Nahrung Im natürlichen Nährstoffkreislauf wird Herbstlaub von Regenwürmern, Tausendfüßlern, Schnecken und vielen anderen Bodenlebewesen zerkleinert und in mehreren Abbauprozessen mit Hilfe von Pilzen und Bakterien zersetzt. Die daraus freigesetzten Nährstoffe stehen den Pflanzen wieder für ihr Wachstum zur Verfügung.

Wird das Laub entfernt, fehlen dem Boden diese Nähr­stof­fe und müssen über Düngergaben – ob mine­ra­lisch oder organisch – ersetzt werden. Liegen ge­lasse­nes Laub kann also auch das Portemonnaie des Gartenfreunds entlasten.

Vor allem unter Sträuchern und Bäumen oder in Staudenbeeten sollten Sie der Natur eine Mulch­schicht aus Laub gönnen. Im Winter wirkt diese auch als Schutz vor Frost, Austrocknung und Erosion.


Sinnvolle Ausnahmen: Rasen, Wege und kranke Pflanzen

Nicht überall empfiehlt es sich, herabgefallene Blätter liegen zu lassen. Den Rasen sollten Sie regelmäßig von Laub befreien, da die Gräser unter der Blattschicht ersticken und faulen können. Wege sollten Sie aus Sicherheitsgründen kehren. Das Laub muss allerdings nicht in der Mülltonne verschwinden. Es lässt sich zu Laubhaufen zusammenkehren, die unter Sträuchern und Bäumen Igel und Co. einen Unterschlupf bieten. Sie können das Laub natürlich auch kompostieren (siehe hierzu auch nebenstehenden Kasten „Tipps zur Kompostierung”).

Entfernen Sie auch Blätter von kranken Pflanzen, um die Gefahr einer erneuten Infektion im Frühjahr zu verhindern. Dabei stellt sich die Frage, ob dieses Pflanzenmaterial auf den Kompost darf. Lesen Sie hierzu den Artikel "Kranke Pflanzen auf den Kompost?".


Woher kommt die Farbenpracht?

Zum Schluss sei noch ein Exkurs erlaubt, wie es zu der oftmals faszinierenden Herbstfärbung der Blätter kommt. Das Grün der Blätter beruht auf dem Farbstoff Chlorophyll. Das Chlorophyll benötigt die Pflanze für die Photosynthese. Im Herbst baut die Pflanze diesen Farbstoff in den Blättern ab.

Die daraus entstehenden wertvollen Abbauprodukte zieht sie aus den Blättern ab (denn sie fallen ja bald herab) und speichert sie für die Wachstumsphase im nächsten Jahr. Nun kommen die Farbstoffe zur Geltung, die vorher vom Grün überdeckt waren: Xanthophylle lassen die Blätter in Gelb erstrahlen, Carotinoide färben sie orange, und Anthocyane sorgen für leuchtendes Rot.

Christiane Breder

 

Tipps zur Kompostierung


Zum Thema Kompostierung von Herbstlaub gibt die Firma Neudorff, Emmerthal, folgende Tipps:

Im Herbst fällt vorwiegend Laub als Kompostmaterial an, das Sie besonders günstig und ar­beits­zeit­spa­rend über eine Flächenkompostierung recyceln können. Dazu breiten Sie das Herbstlaub auf Baumscheiben, Rabatten und Beeten in einer 5 bis 10 cm dicken Schicht aus, überstreuen es z.B. mit Radivit; Universal-Komposter von Neudorff und arbeiten es mit einem Bodenlockerer leicht in die oberste Bodenschicht ein. Bis zum zeitigen Frühjahr ist das Laub fast restlos verrottet und reichert den Boden mit wertvollem Humus an.

Das Laub von Eichen, Walnuss, Kastanien, Platanen oder Pappeln enthält viele Gerbstoffe. Die Zersetzung der Blätter findet deshalb nur langsam statt. Sie können die Kompostierung im Komposter beschleunigen, indem Sie das Laub mit anderen Materialien wie Rasenschnitt oder Blättern von Obstbäumen mischen und Radivit; Universal-Komposter zugeben.

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