• Gartengenuss
  • Gemüsegarten

Die Ernte richtig einmieten

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Obst
  • Gemüse
  • Lagerung
  • Erdmiete
  • Bodenmiete
  • Frostschutz
  • Kohl
  • Möhren
  • Rote Bete
  • Kartoffeln
  • Pastinaken
  • Knollensellerie
  • Rosenkohl

Alle Jahre wieder eine neue „Privat-Miete“

Als sinnvoller Platz für Erdmieten bieten sich leer geräumte Gemüsebeete an. Im zeitigen Frühjahr können Reste des Wintergemüses hier aber „im Weg“ sein. Außerdem hat nicht jeder Gartenfreund Spaß daran, Jahr für Jahr eine Erdmiete anzulegen, die immerhin mit Buddelarbeit, dem He­ran­schaf­fen etlicher Eimer Sand und haufenweise Stroh sowie dem Rückbau des Bauwerkes im Früh­jahr einhergeht, wenn man das Beet wieder anderweitig nutzen möchte.
 

So funktioniert's: Gemeinschaftserdmiete anlegen


Erdmiete - HolzrahmenFotos (4): Lebensgarten Dreisamtal 1. Der Holzrahmen des 1 m tiefen und 1,5 m breiten Grabens fungiert als „Dachstuhl“ der Miete.
Erdmiete - Kiesbett am Boden dient der Drainage 2. Ein Kiesbett am Boden dient der Drainage; gut fixierter Mäusedraht kleidet die Wände aus.
Erdmiete - Abdeckungen aus Holz 3. Die Abdeckungen aus Holz werden beim Einstieg von zwei Gartenfreunden beiseite gestemmt.
Erdmiete - Wasserdicht verpackte Lagen aus Stroh oder Heu 4. Wasserdicht verpackte Lagen aus Stroh oder Heu  komplettieren den Frostschutz.


Die Alternative: Dauer- und Gemeinschaftsmieten

In vielen Vereinen bietet sich die Möglichkeit, in einem Ge­mein­schafts­gar­ten eine Ge­mein­schafts­erd­mie­te anzulegen, wie z.B. im „Lebensgarten Dreisamtal“. Wenn dieser Verein auch den so­li­da­ri­schen Gemüseanbau für die Gemeinschaft als Vereinszweck verfolgt, so ist das Prinzip der Ge­mü­se­la­ge­rung durchaus übertragbar.


Dauerhafte Gemeinschaftserdmieten bieten reichlich LagerraumFoto: Lebensgarten Dreisamtal Dauerhafte Gemeinschaftserdmieten bieten reichlich Lagerraum. Obst und Gemüse über­dauern hier in Erntekisten oder – wie hier die Möhren – auch in loser Schüttung.


„Unsere Dauermiete“, so Le­bensgärtnerin Stefanie Kolarov, „besteht aus einem gut 1 m tiefen, 1,5 m breiten und 14 m langen Graben.“ Darin lagern die Lebensgärtner ihr Gemüse und Obst – sortiert nach Sorten – in Erntekisten aus Plastik, die sich stapeln lassen, oder – wie bei Möhren – auch in loser Schüttung.

„An den Seiten des Grabens fest arretierter Mäuseschutzdraht sorgt dafür, dass die Erntekisten auch ohne eigene Abdeckung vor den Nagern sicher sind. Zudem stabilisiert der Draht die Seitenwände der Erdmiete.“ Weitere Maßnahmen zu deren Standfestigkeit waren hier nicht erforderlich.

Die Vorteile einer Gemeinschaftsmiete liegen auf der Hand:

  • Reicher Erntesegen bereitet kein Kopfzerbrechen, denn Lagerraum ist genug vorhanden.
  • Tiefe, Dunkelheit und Luftfeuchte der Großraummiete bieten beste Lagerbedingungen.
  • Einzelquartiere können mit Bretterwänden eingerichtet werden – unverträgliche Ern­te­pro­duk­te (z.B. Apfel und Kartoffel) kommen sich so nicht zu nah.
  • Lagerraum kann ganz nach Bedarf „angemietet“ werden.

Die Gemeinschaftsmiete hat aber nicht nur praktische Vorteile: In der kalten und dunklen Jah­res­zeit wird sie zum Treffpunkt der Gartenfreunde.

Gitta Stahl

 

 

Einmieten – wann und wie?

  • Reif
    Gut ausgereift muss das Lagergut sein, ­weder überreif noch weich und unreif.
  • Nicht zu früh!
    Wenn es in langen, warmen Herbstzeiten in der Miete noch recht warm ist, Gemüse lieber stehen lassen oder kühl zwischenlagern und erst kurz vor dem Frost einmieten.
  • Mit Strunk
    Grobes Blattwerk entfernen, Strunk und ggf. Wurzeln bleiben am Gemüse.
  • Ungewaschen
    Erntegut nicht waschen, Erde nur mit den Händen abrubbeln. Nicht bürsten: Kleinste Verletzungen sind Eintrittspforten für Fäulniserreger!
  • Nicht nach dem Regen
    Nach ergiebigem Regen mit Wasser vollgesogene Früchte sind nicht gut lagerfähig.
  • Unversehrt
    Nur einwandfreies Gemüse und Obst ein­lagern (keine mechanischen Verletzungen durch Grabegabel oder Raupenfraß; keine Krankheiten wie Pilzbefall)!
Seite 2 von 2