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Meisen am winterlichen Futterplatz

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An mehreren Orten füttern
Fütterung an mehreren Orten beugt Konkurrenzdruck vor, denn auch die Natur bietet Futter weit verstreut an, damit außer gelegentlichen Verfolgungsflügen kaum Streitigkeiten entstehen. Auf der Suche nach Futter fliegen Meisen gern in lockeren Schwärmen und machen sich dabei unbewusst, evolutionär jedoch gewollt, auf Erfolgversprechendes aufmerksam. Dieser Nachahmungstrieb funktioniert auch am winterlichen Futterplatz, wo Stammgäste die Platzanweiser sind.

Blaumeisen verfügen über ein ordentliches Quäntchen Courage und nehmen es am ehesten mit den etwas größeren Kohlmeisen auf. Außerdem sind sie mehr als diese auf hängende Knödel und Ringe konditioniert. Im Verlauf des Sommers trainieren Blaumeisen an dünnen Zweigen das Baumeln. Schabende statt hämmernde Bewegungen beim Öffnen des Samens sind ebenfalls charakteristisch für sie.

Meister im Hamstern
Fett im Nahrungsangebot mögen Sumpfmeisen weniger. Und obwohl absolut keine kämpferischen Draufgänger, kommen sie dank ihres unübertrefflich schnellen Zugriffs nicht wirklich zu kurz. Jeden Sekundenbruchteil, den die Futterstelle unbesetzt ist, wissen Sumpfmeisen effektiv zu nutzen.

Diese Meisenart ist unter allen die ortsgebundenste, Streuner kommen bei Sumpfmeisen selten vor, weshalb man davon ausgehen kann, dass im Winter treue uns auch im Sommer mit ihrer Gegenwart beglücken. Sumpfmeisen sind Meister im Hamstern und nehmen den Schnabel gern zu voll.

Den ganzen Tag über schleppen sie Samen hinweg, um sie hinter vorstehenden Rinden oder im dürren Laub zu verstecken. Davon wiederum profitieren zum einen aufmerksame Beobachter und zum anderen Schatzgräber mit Zufallsglück, vielfach sind das Kleinsäuger, aber auch andere Vögel. Sumpfmeisen bleiben ihr Leben lang in der gleichen Paargemeinschaft.

Schließlich noch ein Wort zum Thema „Vogelfütterung – Ja oder Nein?": Wie auch immer man dazu steht, in jedem Falle ist sie bestens zu naturkundlichen Studien geeignet. Und vor allem haben Kinder ihre helle Freude an den gefiederten Kostgängern. Wann schon kommen uns Kleiber, Grünlinge, Buchfinken, Sperlinge, Amseln, Rotkehlchen, Spechte, Baumläufer, Zeisige und Gimpel so nahe? Und kennt nicht ein jeder von uns die Spruchweisheit, nach der nur Bekanntes geschätzt und damit geschützt wird?

Aber auch das sollten wir bedenken: Bei strengem Frost in schneearmen Wintern sind unsere Vögel nicht nur für Nahrungs-, sondern ebenso sehr für Trinkwasserquellen dankbar, die aber nicht zum Baden einladen dürfen.

Brigitte Roßbeck

 

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