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Blattläuse an resistenten Salatsorten
Seit einigen Jahren bietet der Samenhandel Kopf- und Eissalatsorten an, die über eine Resistenz gegenüber Blattläusen verfügen. In Kleinpackungen werden bereits die Sorten ’Dynamite’, ’Estelle’, ’Fiorella’, ’Fortunas’ und ’Bentley’ angeboten, und in Zukunft ist damit zu rechnen, dass weitere Neuzüchtungen Eingang in den Gartenfachhandel finden werden.
In der zurückliegenden Gartensaison 2006 konnte gelegentlich beobachtet werden, dass diese blattlausresistenten Sorten im Sommer und Frühherbst einen leichten bis mittleren Blattlausbefall zeigten. Dieser Befall ist auf die Art der Resistenz zurückzuführen, die in diese Salatsorten eingekreuzt wurde.
Liest man die Hinweise auf dem Samentütchen genau, fällt auf, dass die Sorten nur eine Resistenz gegenüber der Grünen Salatblattlaus aufweisen, die auch als Große Johannisbeerblattlaus bezeichnet wird. Diese Blattlausart kann sich an den resistenten Sorten nicht vermehren.
Neben dieser wichtigsten Blattlausart an Kopfsalat treten aber auch noch andere Arten wie die Kartoffelblattlaus und die Pfirsichblattlaus an den verschiedenen Salaten auf. Gegen diese Arten bieten die blattlausresistenten Sorten keinen Schutz.
Trotzdem sind die neuen Salatsorten von großem Vorteil für den Gärtner. Die Grüne Salatblattlaus ist nämlich die Blattlausart, die am häufigsten auftritt und die außerdem die stärksten Schäden an Salat verursacht. Sie dringt tief in den Salatkopf vor, der aufgrund des meist massiven Befalls schnell zu faulen beginnt.
Aber auch bei einem leichteren Befall verdirbt sie schnell den Appetit auf frischen Salat, denn die Grünen Salatblattläuse bleiben auch nach intensivem Waschen noch hartnäckig an den Blättern hängen und finden sich dann als unappetitliche Beilage in der Salatsoße.
Die in diesem Jahr aufgetretenen Blattläuse dagegen waren oft schon beim ersten Abspülen der Blätter mit dem Waschwasser verschwunden. Den blattlausresistenten Sorten sollte daher auch nach den Erfahrungen der diesjährigen Gartensaison im kommenden Jahr der Vorzug gegeben werden.
Christoph Hoyer