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Absterben von Birnbäumen
Foto: Hoyer Im Sommer 2006 sind verstärkt Birnbäume abgestorben. Meist waren anfangs nur einzelne Äste betroffen, im Laufe des Jahres kam es dann aber häufig zum Zusammenbruch sowohl junger als auch schon älterer Bäume.
In vielen Fällen können Sie an betroffenen Birnbäumen die deutlichen Fraßspuren des Birnbaumprachtkäfers finden. Die Larven fressen zwischen Rinde und Holz zickzackförmige Gänge.
Diese charakteristischen Miniergänge an Stamm und Ästen haben auch zu der Bezeichnung „Blitzwurm“ geführt. Über dem befallenen Gewebe reißt die Rinde auf, oder es zeigen sich dort, wo die Larven ihre Gänge genagt haben, feuchte, dunkle Flecken.
Die 8–10 mm langen, grünlich bis kupferrot glänzenden Käfer legen im Juni ihre Eier in Rindenritzen oder unter Borkenschuppen. Die daraus schlüpfenden Junglarven bohren sich in das Holz ein, wo sie anfangs schmale, später entsprechend dickere Fraßgänge anlegen.
Erst nach drei Jahren ist die gesamte Entwicklung des Schädlings abgeschlossen. Die Larven verpuppen sich im Frühjahr des dritten Jahres, und im Mai/Juni nagt sich der fertige Käfer ein Schlupfloch in die Rinde, um seine Brutstätte zu verlassen.
Meist jedoch wird man den erwachsenen Käfer nicht finden. Zeigen Birnbäume schlechtes Wachstum oder Absterbeerscheinungen an einzelnen Trieben, sollten Sie Stamm und Äste genau untersuchen. Befallsverdächtige Rindenstellen können Sie mit einem Messer flach anschneiden, sie zeigen dann deutlich den typischen Fraßgang der Larve.
Neben Birnen werden vor allem noch Weiß- und Rotdorn (Crataegus) sowie die verschiedenen Arten der Eberesche (Sorbus) befallen.
Schäden durch den Birnbaumprachtkäfer waren bisher vor allem in den klimabegünstigten Weinbauregionen bekannt. In diesem Jahr gab es aber auch in kühleren Mittelgebirgslagen und an der See deutliche Schäden. Vermutlich hat der sehr warme Sommer 2003 das Auftreten des Käfers begünstigt, und es ist zu befürchten, dass dieser Sommer dem Schädling ebenfalls günstige Vermehrungsbedingungen geboten hat.
Eine Bekämpfung der Käfer ist leider nicht möglich. Die Stämme und Äste mit einem Insektizid zu besprühen oder zu streichen, wie es gelegentlich empfohlen wird, kommt aus Gründen des Anwender- und Umweltschutzes für die Behandlung im Garten nicht in Frage. Außerdem steht dem Freizeitgärtner derzeit auch kein zugelassenes Präparat zur Verfügung.
Die einzige Maßnahme ist daher eine optimale Pflege der Bäume, da erfahrungsgemäß gestresste Gehölze für die Käfer attraktiver sind als gesunde und wüchsige Bäume. Neben dem Birnbaumprachtkäfer können noch einige verwandte Käferarten ganz ähnliche Schäden an Birne verursachen.
Christoph Hoyer