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Quitten: Fleischbräune ist eine Stoffwechselstörung

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Quitten
  • Fleischbräune
  • Stoffwechselstörung
  • Kern­obst
  • Stippe
  • Glasigkeit
  • Stoffwechselprozess
  • Feuerbrand

Symptome der FleischbräuneFoto: Hoyer Eine Quitte mit deutlichen Symptomen der Fleischbräune Quitten eignen sich aufgrund ihrer meist geringen Baumgröße recht gut für den Anbau im Garten. Sie gelten allgemein als robust. Allerdings können auch Quitten, die zum Kern­obst zählen, unter verschiedenen Erkrankungen leiden.

Jetzt zur Erntezeit tritt gelegentlich die sogenannte Fleischbräune auf. Von außen sieht man den Früchten diese Schädigung nicht an. Meist wird sie erst nach einiger Zeit der Lagerung festgestellt, wenn die Früchte zur Verarbeitung aufgeschnitten werden. Dann zeigen sich deutliche Verbräunungen im Frucht­fleisch, die die Haltbarkeit der Früchte deutlich einschränken.

Bei der Fleischbräune handelt es sich um eine physiologische Störung. Solche Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen sind auch beim Apfel als Stippe und Glasigkeit bekannt.

Gerade bei der Stippigkeit des Apfels hat man in den letzten Jahren viele Forschungsergebnisse zur Entstehung dieser Störung zu­sammengetragen, konkrete Empfehlungen für eine gezielte und erfolgreiche Bekämpfung fehlen in den meisten Fällen allerdings. Auch bei der Fleischbräune ist bekannt, welche Stoffwechselprozesse in der Frucht gestört sind, eine Be­kämpfungs­em­pfeh­lung gibt es aber nicht.

Es empfiehlt sich daher, die Quitten nach der Ernte regelmäßig auf Verbräunungen im Frucht­fleisch zu untersuchen. Beim allerersten Auftreten sollten die Früchte dann umgehend ver­ar­bei­tet werden, bevor die Schädigung des Fruchtfleisches sich weiter ausdehnt.

Neben der Fleischbräune tritt an Quitten regelmäßig die Blattbräune auf. Hierbei handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die braune Flecken auf den Blättern verursacht, die auch auf die Früchte übergreifen können. Fruchtinfektionen spielen allerdings nur in sehr feuchten Jahren eine Rolle.

Eine gefürchtete Krankheit im Kernobstanbau ist der Feuerbrand. Die Quitte ist, gefolgt von der Birne, am anfälligsten für diese bakterielle Erkrankung. Der Feuerbrand kann in einzelnen Jahren vor allem in klimatisch begünstigten Gebieten zum Absterben von Trieben und ganzen Bäumen führen. Die jungen Triebe werden nach der Infektion schwarz, was zu der Bezeichnung Feuer­brand führte.

Viele Absterbesymptome an Trieben von Birne, Quitte und Apfel sind aber nicht auf diesen Erreger zurückzuführen.

Christoph Hoyer