• Gartenpraxis
  • Pflanzenschutz
  • Krankheiten

Obstbaumkrebs an Apfel

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Obstbaumkrebs
  • Apfel
  • Apfelbaum
  • Cox Orange
  • Gloster
  • Klar­ap­fel
  • James Grieve
  • Ber­lepsch
  • Blutlauskrebs
  • Blutläuse

Schadbild des ObstbaumkrebsesFoto: Hoyer Schadbild des Obstbaumkrebses am Stamm eines Apfelbaums, gut zu erkennen sind die typischen Wucherungen Sterben Zweigpartien eines Apfel­bau­mes oder einzelne Triebe ab, kann es sich um einen Befall mit dem Pilz Nectria galligena handeln. Besser bekannt ist das Krankheitsbild unter dem Namen Obstbaumkrebs.

Die Bezeichnung Krebs ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass der Schadpilz das Rindengewebe bei Befall zu leichten bis mittleren Wucherungen anregt. Besonders auffällig sind solche Gewebewucherungen, wenn der Stamm oder di­ckere Äste betroffen sind. An dün­nen Zweigen oder ein­jäh­ri­gen Trie­ben kann man meist nur das Eintrocknen der Rinde rund um die Befallsstelle sehen.

Der Erreger des Obstbaumkrebses ist ein weit verbreiteter Pilz, der neben dem Apfel auch andere Gehölze befallen kann. Beim Apfel gelten unter anderem die Sorten ‘Cox Orange’, ‘Gloster’, ‘Klar­ap­fel’, ‘James Grieve’ und ‘Ber­lepsch’ als anfällig. Leider sind aber die Aussagen zur Krebs­an­fäl­lig­keit der Sorten sehr unterschiedlich. Neben der Sorte spielen zudem auch das Klima, die Ver­ede­lungs­un­ter­lage und die Bodenverhältnisse eine gewisse Rolle für den Befall.

Zu Infektionen durch die Pilz­sporen kommt es hauptsächlich im zei­tigen Frühjahr bei Knospen­aufbruch und im Herbst und Früh­winter. Die Bekämpfung des Obstbaum­krebses ist schwierig. Bei leichterem Befall sollten Sie betroffene Triebe bis ins gesunde Holz zurückschneiden.

Absterbeerscheinungen am Trieb eines ApfelbaumsFoto: Hoyer Absterbeerscheinungen am Trieb eines Apfelbaums, verursacht durch Obstbaumkrebs Größere Krebswunden können Sie sauber ausschneiden. Sind allerdings tragende Leitäste oder gar der Stamm betroffen, müssen Sie abwägen, ob die Wunde noch gut von gesundem Rindengewebe überwallt werden kann oder ob sie so groß ist, dass die Sta­bi­li­tät der Äste nicht mehr gewährleistet ist.

Größere Wunden können Sie un­mittelbar nach dem Ausschneiden mit einem handelsüblichen Wund­ver­schlussmittel verstreichen. Mög­lichkeiten zur direkten Bekämpfung des Pilzes gibt es im Garten nicht. Wichtig ist daher ein möglichst lockerer Kronenaufbau, sodass die Äste schnell abtrocknen können.

Rindenwucherungen an jungen Trieben entstehen auch durch die Saugtätigkeit der Blutläuse. Dieser Blutlauskrebs unterscheidet sich vom Obstbaumkrebs dadurch, dass befallene Triebe normalerweise nicht absterben.

Christoph Hoyer