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Kirschlorbeer: Schäden im Winter gut erkennbar

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Kirschlorbeer
  • Schrotschusskrankheit
  • Dickmaulrüssler
  • Kirschen
  • Pflaumen
  • Wanzenstich
  • Wanzen

Schrotschusskrankheit an Kirschlorbeer Die Schrotschusskrankheit an Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) zeigt sich durch die charakteristischen Löcher in den ansonsten gesunden Blättern Angefressene oder deformierte Blät­ter an immergrünen Ziergehölzen fallen im Winter besonders auf. So kann man beispielsweise an Kirschlorbeer ab Dezember deutlich verschiedene Schad­bilder erkennen.

Am auffälligsten sind sicherlich kreis- oder halbkreisförmige Löcher in den immergrünen Blättern, die einen Befall mit dem Dickmaulrüssler vermuten lassen. In den meisten Fällen dürften die auffälligen Löcher jedoch nicht auf Insektenfraß zurückzuführen sein.

Im Frühjahr und Frühsommer kam es in diesem Jahr nämlich zu teilweise sehr starkem Befall mit dem Erreger der Schrotschuss­krank­heit. Nach einer Infektion des jun­gen Blattes mit dem Schadpilz bildet das Blattgewebe eine kreisrunde, rötlich braune Stelle, die sehr bald abstirbt und aus dem Blatt herausfällt.

Das Blatt schützt sich so durch Abstoßen des befallenen Gewebes selbst davor, dass der Erreger sich weiter im Gewebe ausbreiten kann. Übrig bleiben die charakteristischen Löcher im an­sons­ten gesunden Blatt. Die Schrotschusskrankheit befällt auch Kirschen und Pflaumen, deren Blätter im Sommer dann ebenfalls die typischen Löcher auf­weisen.

Sind in den Blättern großlaubiger Kirschlorbeersorten unre­gel­mäßi­ge, eckige Löcher zu finden, handelt es sich nicht um einen Fraßschaden, sondern um die Folgen eines Wanzenstichs. In der In­sekten­grup­pe der Wanzen gibt es nicht nur die auffällig bunt gefärbten und relativ großen Wanzen, die sich im Som­mer gern auf Steinen in der Sonne wärmen, sondern auch kleinere, Pflanzen schädigen­de Wan­zen, die zu den Weich- und Blindwanzen gehören.

Diese Tiere stechen bevorzugt junge, noch nicht voll entwickelte Blätter an, um Pflanzensaft zu sau­gen. An der Einstichstelle stirbt das Pflanzengewebe ab.

Wächst das Blatt nachher weiter, um sich zu seiner vollen Größe zu entfalten, können sich diese abge­storbenen Gewebeteile nicht mitentwickeln. Es entstehen unre­gel­mäßige, teils recht große Löcher im Blatt.

Stechen die Wanzen Blätter an, die schon fast ihre endgültige Größe haben, sind die ent­stehen­den Löcher deutlich kleiner. Zur Bekämpfung von Wanzen im Garten stehen derzeit keine geeigneten Präparate zur Verfügung.

Christoph Hoyer