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Wildbiene des Jahres 2014: Die Garten-Wollbiene

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Garten-WollbieneFoto: Rainer Prosi Auf den ersten Blick erinnert die Garten-Wollbiene an eine „pummelige“ Wespe.

Wildbienen spielen im Naturhaushalt eine Schlüsselrolle. Sie sorgen gemeinsam mit der Honigbiene für die Bestäubung unserer Wild- und Kulturpflanzen. Viele Wildbienen sind heute in hohem Maße bedroht, weil ihre Lebensräume vielfach verloren gegangen sind und der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft zu erheblichen Bestandsverlusten geführt hat. Mit der „Wildbiene des Jahres“ machen der Arbeitskreis „Wildbienen-Kataster“ am Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart, die Landesanstalt für Bienenkunde sowie die Imkerverbände Badens und Württembergs jährlich auf eine Bienenart aufmerksam, deren.

Wildbiene des Jahres 2014 ist die Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum), sie ist eine der bemerkenswertesten unter den vielen hundert heimischen Wildbienenarten. Besonders auffällig sind die Männchen, die ihre Blüten konsequent gegen andere Insekten verteidigen und alle Eindringlinge aus ihrem Revier vertreiben. Wenn sie sich einen Überblick verschaffen wollen, können sie auch wie ein Hubschrauber reglos in der Luft stehen. Ihren Nachwuchs betten Wollbienen in Erdlöchern und Mauerspalten auf „Wolle“, die sie von stark behaarten Pflanzen gewinnen.

Auf den ersten Blick erinnert die Garten-Wildbiene an eine „pummelige“ Wespe, denn ihr Hinterleib ist auffällig schwarz und gelb gezeichnet. Sie ist aber stärker behaart – vor allem der Brustteil und die Beine. Der ganze Körper wirkt sehr gedrungen. Bei den Männchen, die mit 14–18 mm Körperlänge deutlich größer sind als die Weibchen (11–12 mm), fallen am Ende des Hinterleibs drei kräftige schwarze Dornen auf, die als Waffe eingesetzt werden können. Bei den Weibchen ist an der Unterseite des Hinterleibs (Bauch) eine dichte, weißliche Haarbürste zu erkennen, die zum Transport des gesammelten Pollens dient.

Der Lebensraum der Garten-Wollbiene muss genügend Nahrungsquellen (Pollen- und Nektarpflanzen), einen passenden Nistplatz und „Wolle tragende“ Pflanzen als Baustofflieferant für das Nest bieten. Wachsen im Garten viele einheimische Pflanzen, siedelt sich die Wildbiene des Jahres 2014 gerne an.

Verschiedenen Ziest- oder Taubnessel-Arten werden ebenso gerne angeflogen wie Kronwicke, Hornklee und Hauhechel. Sofern Zierpflanze nah verwandt mit den heimischen Wildkräutern sind, nutzt die Garten-Wollbiene auch diese, wie etwa den Muskateller-Salbei oder die Duftenden Platterbse („Gartenwicke“, „Duftwicke“). Woll-Ziest liefert ebenso wie der heimische Deutsche Ziest mit seinen filzigen Blättern gleich die passenden Pflanzenwolle für die Auskleidung der Brutzellen.
Quelle: Arbeitskreis Wildbienen-Kataster

Weitere Informationen zur Wildbiene des Jahres finden Sie auf www.wildbienen-kataster.de