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Mehr Blümchen-Sex in den Städten

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  • Bestäubung
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Mehr BestäubungFoto: M. Schuppich/Adobe StockPflanzen werden in Städten besser bestäubt als im Umland – das ist das Ergebnis des Experiments eines Teams von Wissenschaftlern unter der Leitung des Deutschen Zentrums für in­tegrative Biodiversitäts­forschung, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und des Helmholtz-Zentrums für Umwelt­forschung. Die Forscher platzierten Rotkleepflanzen auf blütenreichen Flächen in den Innenbereichen und im Umland mehrerer deutscher Städte. Das Ergebnis: Auf dem Land gibt es zwar eine größere Vielfalt an Fluginsekten, etwa von Fliegen oder Schmetterlingen – in den Städten sorgten Bienen und Hummeln aber für mehr bestäubte Blüten.

Drei von vier der erfassten Blütenbesucher waren Hummeln. Die Honigbiene war mit 8,7 % der zweitwichtigste Bestäuber. Die große Vielfalt und Anzahl an Wildbienen in den Städten erklären die Wissenschaftler mit einer höheren Zahl geeigneter Lebensräume. So finden die Insekten dort nicht nur gute Nistmöglichkeiten, sondern auch dauerhaft Nahrung durch die große Vielfalt an Blütenpflanzen in Parks und Gärten.

Um Bestäubung zu fördern, empfehlen die Forscher, die Bedürfnisse von Bienen bei der Grünflächenplanung besser zu berücksichtigen. Mittelfristig könnten die Städte so auch helfen, die Bestäubung auf dem Lande zu erhalten. „Wenn das Agrarland weiter degradiert, könnten Städte als Quelle für Be­stäuber im landwirtschaftlichen Umland dienen“, so Dr. Pana­giotis Theodorou, Erstautor der Studie von der Uni Halle.

sök