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Insektensterben mit Hoffnungsschimmer

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Insektensterben mit HoffnungsschimmerFoto: Alberto Ghizzi Panizza/Biosphoto

Es war die nach eigenen Angaben weltweit umfassendste Studie zur Bestandsentwicklung von Insekten. Ein internationales Forscherteam analysierte Daten aus 166 Langzeitstudien aus der ganzen Welt, die zwischen 1925 und 2018 erstellt wurden. Ein Ergebnis: Die Zahl landlebender Insekten, wie Schmetterlinge oder Ameisen, sinkt durchschnittlich um 0,92 % pro Jahr. „0,92 % klingt vielleicht nicht nach viel, aber es bedeutet 24 % weniger Insekten über 30 Jahre und sogar eine Halbierung über 75 Jahre. Der Rückzug der Insekten findet leise statt – in nur einem Jahr bemerken wir das nicht. Es ist, wie wenn man an den Ort zurückkehrt, wo man aufgewachsen ist. Nur wenn man jahrelang nicht dort war, bemerkt man, wie viel sich tatsächlich verändert hat – leider oft zum Schlechteren“, so Dr. Roel van Klink, Erstautor der Studie.

Ein anderes Resultat der Untersuchung macht aber Mut: Die Zahl der an Süßwasser gebundenen Insekten, wie Libellen (Foto) und Köcherfliegen, steigt um 1,08 % pro Jahr. Als Grund dafür vermuten die For­scher Gewässerschutzmaßnahmen in den letzten 50 Jahren. „Das stimmt zuversichtlich, dass wir die Trends auch bei Populationen umkehren können, die momentan zurückgehen“, so Prof. Jonathan Chase vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

sök