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Holz wird leichter

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Holz
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  • Klima­wandel

Foto: ohenze/Adobe Stock

Bäume im Klimawandel wachsen schneller. Das klingt wie eine gute Nachricht. Denn es bedeutet, dass Bäume mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre im Holz speichern und damit der Erderwär­mung den Treibstoff entziehen. Doch so einfach ist die Rechnung leider nicht: Ein Team der Technischen Universität Mün­chen (TUM) hat Holzproben von den ältesten Waldversuchsflächen in Europa untersucht. „Wir kennen die Geschichte jeder einzelnen Fläche, jedes einzelnen Baumes sehr genau“, so Pretzsch. „Damit können wir ausschließen, dass unsere Ergebnisse daher kommen, dass der Wald heute anders bewirtschaftet wird als vor 100 Jahren.“
Die Forscher konnten zeigen, dass das jährlich wachsende Holz seit Beginn der Beobachtungen allmählich leichter geworden ist: seit 1900 um 8–12 %. Im gleichen Zeitraum hat sich das Volu­menwachstum der Bäume in Mitteleuropa um 29–100 % beschleunigt.
Mit anderen Worten: Auch wenn heute mehr Holz produziert wird, ist es inzwischen mit weniger Substanz gefüllt als noch vor ei­nigen Jahrzehnten. Die Ursachen dafür sehen Pretzsch und sein Team im langfristigen Temperaturanstieg, hervorgerufen durch den Klimawandel, und der damit zusammenhängenden Verlängerung der Vegetationszeit – aber auch in den Stickstoffeinträgen aus Landwirtschaft, Verkehr und Industrie.
Das Problem ist, dass leichteres Holz weniger stabil und sein Brenn­wert geringer ist. Weniger stabiles Holz in lebenden Bäumen steigert zudem das Risiko von Schadereignissen wie Wind- und Schneebruch in Wäldern.

Quelle: TUM