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Eichhörnchen in der Großstadt

Eichhörnchen in der GroßstadtFoto: Leibniz-IZW/Stephanie Kramer-Schadt

Sie sind so etwas wie die Sympathieträger unter den Gartentieren – Eichhörnchen gehören in vielen Großstädten zu den am häufigsten gesichteten Wildtieren. Die Verteilung ihrer Lebensräume gleicht jedoch einem Flickenteppich, das haben Forschende jetzt zumindest am Beispiel Berlin gezeigt. Das Team am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung führte Sichtungen des heimischen Eurasischen Eichhörnchens mit verschiedenen Umweltparametern zusammen. Dabei stellten sie fest, dass das häufige Auftreten der Tiere darüber hinwegtäuscht, dass die Lebensräume der Eichhörnchen klein und stark fragmentiert sind. Diese „Inseln“ sind häufig isoliert, dazu stellen Straßen und frei laufende Hauskatzen für die Tiere große Herausforderungen dar. Die städtischen Eichhörnchen weisen daher kleinere Aktionsradien auf als ihre Artgenossen auf dem Land. Eine weitere Verdichtung des Gebäudebestands könne diesen Zustand weiter verschlechtern und die einzelnen Populationen näher an den Rand ihres Existenzminimums bringen.

Die Sichtungen wurden mithilfe von Wildtierkameras und vor allem durch die Unterstützung von Bürgerwissenschaftlern gemacht. In Kleingartenanlagen wurden dabei überdurchschnittlich hohe Populationen von Eichhörnchen erfasst. Kleingärten stellen nach Einschätzung der Wissenschaftler so wichtige Habitate für die Tiere dar. Ebenso sind sie wichtige Korridore, die es den Eichhörnchen ermöglichen, in benachbarte Habitate zu gelangen.

sök