• Gut zu wissen

Bedrohliche Nacktschnecken

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Spanische Wegschnecke
  • Schnecken
  • Wegschnecke

Spanische WegschneckeFoto: Senckenberg

Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) gehört zweifellos zu den eher ungeliebten Gästen im eigenen Garten. Ursprünglich wohl aus Südwesteuropa (wahrscheinlich Südwest-Frankreich) stammend, hat sie sich seit Mitte des vorigen Jahrhunderts über ganz Europa ausgebreitet. Aufgrund ihrer hohen Vermehrungsrate, der Fähigkeit, weite Strecken zurücklegen zu können oder z.B. der Tatsache, nur wenige Fressfeinde zu haben, ist sie eine Bedrohung für heimische Schneckenarten.

Wie stark, haben Forscher des Senckenberg Instituts in einer Langzeitstudie nachgewiesen. Anhand von 3500 gesammelten Tieren zeichneten sie den Ausbreitungsprozess der Spanischen Wegschnecke im Umkreis von Görlitz (Sachsen) und das damit einhergehende Verschwinden der heimischen Roten Wegschnecke nach. Sie zeigten, dass unmittelbar nach Eintreffen der Spanischen Wegschnecke Hybriden (Nachkommen aus Mischverpaarungen, Foto) in der Population auftauchten. Diese verschwanden zwar später wieder – mit ihnen aber auch die einheimische Art. Übrig blieb eine starke Population der invasiven Spanischen Wegschnecke.

„Die Auslöschung regionaler Arten durch eingeschleppte Invasivarten ist weltweit ein bekanntes Problem beim Artenschutz. Aber vielleicht ist die Spanische Wegschnecke gerade deshalb so erfolgreich, weil sie auf ihrer Expansionsroute immer wieder Genversionen von lokal gut angepassten Populationen aufnimmt”, so Dr. Heike Reise vom Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz.

sök