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Naturnahes Gärtnern: Der Boden

Schlagworte zu diesem Artikel:
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Guter BodenFoto: Fotolia/HandmadePictures Der richtige Boden: Voraussetzung für eine gute Ernte.

Der Boden ist die Basis für die Pflanzen. Er beeinflusst die Aufnahme von Nährstoffen, Wasser und Sauerstoff. Wer seinen Gartenboden kennt, kann deshalb dafür sorgen, dass seine Pflanzen optimal wachsen. Nicht jeder Boden ist für jede Kultur geeignet. Kennen Sie die Struktur des Bodens in Ihrem Garten, können Sie besser darüber entscheiden, was sich für den Anbau eignet und was nicht. Haben Sie dann für den Standort passende Pflanzen gesät oder gepflanzt, können Sie oft­mals auf den Einsatz von chemischen Hilfsmitteln verzichten.


Der ideale Boden

Die meisten Gartenböden bestehen aus einer oberen Schicht Mutterboden von 20–30 cm Dicke. Darunter liegen eine 40–50 cm dicke Übergangsschicht und der 60–80 cm starke Unterboden, in dem kein Humus enthalten ist. Darunter befindet sich steiniger Boden. Durch Sonne, Luft und Niederschläge ändert sich der Boden nur wenig.

Mit etwas Übung können Sie durch eine Fingerprobe feststellen, welchen Boden Ihr Garten hat: Sandboden besteht aus Quarz, der durch die Finger rieselt. Lehm- und Tonboden ist struk­tur­sta­bi­ler und lässt sich zu einer Rolle formen. ­Humusböden sind dunkler, und Sie erkennen im Boden noch organische Bestandteile. Humus enthält u.a. Bakterien, Algen, Pilze, Kleinstlebewesen und Regenwürmer.

Die Humusschicht ist sehr wichtig für den Anbau von Garten­kul­turen. Denn sie bestimmt die Fruchtbarkeit des Bodens. Sie sollte mit allen gegebenen Möglichkeiten bewahrt und gepflegt werden.

Um den Humusanteil zu erhalten, sollten Sie den Gartenboden in regelmäßigen Abständen mit organischem Dünger versorgen, etwa durch die Gabe von Kompost oder Mulch. Der ideale Hu­mus­an­teil liegt bei sandigen Böden bei 1–1,5 %, bei sandigen Lehmböden bei 1,5–2 % und bei Böden aus Lehm und Ton bei 2 %. Bei anmoorigen Böden liegt der Anteil sehr hoch, oft über 15 %. Der beste Boden für den Anbau von Obst und Gemüse ist sandiger Lehm. Er lässt sich gut bearbeiten und hält die Feuchtigkeit länger als andere Böden.


Auf den pH-Wert achten

Neben dem Humusgehalt ist auch der pH-Wert entscheidend für die Nährstoffversorgung. Er zeigt den Säure-bzw. Basengehalt des Bodens an. Der richtige pH-Wert unterstützt eine gute Krümel­struk­tur und eine ausreichende Nährstoffversorgung aus dem Gartenboden. Der ideale pH-Wert für Gemüse und Obst liegt bei einem Wert von 6–7. Liegen die Werte darunter, können Sie den Boden bei Bedarf aufkalken (weitere Informationen dazu finden Sie hier). Im Fachhandel gibt es zudem günstige Sets, mit denen Sie den pH-Wert von Böden messen kön­nen.


Umgraben, Mulchen & Co.

Krümel­struk­tur des BodensFoto: Das Gartenarchiv /H.- J. Kahl Regelmäßiges Auflockern erhält die Krümel­struk­tur des Bodens. Eine regelmäßige Boden­bearbeitung durch z.B. Ha­cken oder Grubbern ist bei allen Böden notwendig. Sie dient dem Verduns­tungs­schutz, der Wild­kraut­bekämp­fung und dem Erhalt der Krümelstruktur.

Das traditionelle Umgraben im Herbst ist nur bei schwe­ren, sehr lehmhal­ti­gen Böden notwendig. Da­durch wird der Boden gelockert. Im Winter können sich Eiskristalle im Boden bilden, die für zusätzliche Entwässerung und eine Weitung des Raums in der Erde sorgen („Frostgare“). Bei Sand bzw. leichten Böden können Sie auf das Umgraben, die sogenannte Winterfurche, verzichten. Das Durcharbeiten mit Gra­be­ga­bel, Grubber, Hacke oder Harke im Frühjahr ist hier ausreichend.

Es empfiehlt sich auch, Gartenflächen zu mulchen. Mulchen erhält die Feuchtigkeit im Frühjahr und schafft Kühlung bei starker Sonneneinstrahlung im Sommer. Es verbessert außerdem den Zustand des Bodens und fördert die Humusbildung. Als Material können Sie Schred­dergut, angewelkten Grasschnitt, Laub oder Kräuter verwenden. Letztgenannte dürfen aber noch nicht blühen, um unerwünschtes Sa­men­streu­en zu vermeiden.

Achten Sie darauf, dass die Mulchschicht nicht zu dicht an die Gehölze kommt, da sie sonst durch Schadpilze und Mäusefraß geschädigt werden können. Bei nährstoffarmem Mulchmaterial (z.B. Schreddergut und Holzschnitzel) sollten Sie unbedingt etwas Stickstoff zugeben (z.B. 50 g Horn­mehl pro m²), damit die Pflanzen mit genügend Nährstoffen versorgt werden.

Rindenmulch enthält zudem Gerbstoffe, die das Gemüsewachstum hemmen können. Deshalb sollten Sie es vorrangig für Wege und unter Hecken verwenden. Die Mulchschicht sollte ca. 5–10 cm dick sein. Mulchen fördert allerdings auch die Schneckenpopulation. Auf dem kühlen und feuchten Boden finden sie ideale Lebensbe­dingungen vor.

Bernd von dem Knesebeck
Fachberater des Landesverbandes
der Gartenfreunde Mecklenburg
und Vorpommern