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Gemüsegarten Dezember
Foto: Flora Press/Otmar Diez
Erdpresstöpfe wie die Profis selbst herstellen
Die ruhige Winterzeit können Sie zur Vorplanung der neuen Gemüsesaison nutzen. Neben der Samenbestellung lohnt ein Blick auf Hilfsgeräte. Wenn Sie gerne Paprika, Tomaten, Gurken und Co. aussäen, finden Sie in Topfpressen, die der gut sortierte Fachhandel in unterschiedlichen Größen anbietet, ein hilfreiches Instrument zur eigenen Herstellung von Presstöpfen. Als Substrat verwenden Sie handelsübliche Aussaat- oder Anzuchterde. Vor dem Pressvorgang empfiehlt es sich, die Erde vorher einige Stunden zu befeuchten und gut durchziehen zu lassen.
Thomas Neder
Foto: rukawajung/Adobe Stock Passt der pH-Wert?: Der optimale pH-Wert für ein Beet hängt außer von der Bepflanzung auch von der Bodenart und dem Humusgehalt ab. Bei sehr sandigen Böden ist z.B. ein pH-Wert von 5,5 bis 6 anzustreben, bei schweren Lehmböden ein pH-Wert um 7. Überprüfen Sie daher regelmäßig, wie es um den pH-Wert steht. Im Handel gibt es dafür geeignete pH-Schnelltests und Messgeräte.
Rhabarber zum Treiben vorbereiten: Sind Sie im Besitz eines Gewächshauses oder Frühbeetkastens, können Sie darin auch Rhabarber vortreiben, um bereits im Februar zu ernten. Stechen Sie dafür jetzt einen Teil der Pflanzen ab und setzen Sie ihn in einen Eimer oder ein größeres Gefäß. Ende Januar stellen Sie dann die so vorbereitete Pflanze in das Gewächshaus, und schon bald beginnt bei geringen Plusgraden der Austrieb.
Artischocken schützen: Artischocken bilden im Lauf der Zeit dichte Bestände mit vielen leckeren Knospen und violetten Blüten, die gern von Insekten besucht werden. Allerdings sind die Pflanzen nicht ganz winterhart. Am besten schneiden Sie daher die Blätter spätestens jetzt bodennah ab, stülpen einen Eimer über den Wurzelstock und packen alles noch einmal dick mit Laub ein.
gvi
Foto: Ewa/Adobe Stock Schwarzwurzeln bleiben im Beet: Bei Schwarzwurzeln können Sie sich mit der Ernte ruhig Zeit lassen. Die Wurzeln vertragen geschützt im Erdreich auch problemlos tiefe Temperaturen. Sie können daher stets frisch ernten, wenn der Boden frostfrei ist. Bis April ist dafür Zeit, später geht alle Kraft in die Blütenstände, und die Wurzeln werden zäh.
Zeit für eine Bodenanalyse: Nach der Saison ist vor der Saison und damit ein guter Zeitpunkt, den Ist-Zustand des Bodens durch eine Analyse zu ermitteln. Diese gibt Ihnen Aufschluss über den pH-Wert sowie Humus- und Nährstoffgehalt. Heben Sie dafür mit dem Spaten ein ca. 25 cm tiefes Loch aus und stechen Sie eine Seite senkrecht ab. Nehmen Sie davon nur den mittleren Teil und geben Sie ihn in einen Eimer. Für ein möglichst aussagekräftiges Ergebnis wiederholen Sie diesen Schritt an mehreren Stellen im Beet. Anschließend mischen Sie alles im Eimer, füllen davon 500 g in eine Plastiktüte und schicken diese an ein Bodenlabor.
Rhabarber vortreiben: Besitzen Sie ein Frühbeet oder Gewächshaus, können Sie darin gut Rhabarber vortreiben und so unter idealen Bedingungen schon ab Februar ernten. Stechen Sie dafür jetzt Teilstücke der Pflanzen ab und topfen Sie diese in ein passendes Gefäß. Schon bei geringen Plusgraden beginnt bald der Austrieb.
gvi
Foto: Flora Press/Martin Hughes-Jones
Schutz für Feldsalat: Späte Sorten vom Feldsalat, wie etwa ‘Dunkelgrüner Vollherziger’ oder ‘Vit’, sind frosthart und wachsen den ganzen Winter hindurch. Wenn Sie die Pflanzen im Freiland stehen haben, sind sie in dieser Jahreszeit durch das Wetter jedoch häufig mit Erde verschmutzt. Decken Sie den Feldsalat daher einfach mit einem Vlies ab, so schützen Sie ihn zudem vor Kälte und Austrocknung durch Wind.
Mangold überwintern: Im Dezember ist auch bei den robusten Mangold-Sorten Ernteschluss. Sie brauchen die Pflanzen aber jetzt nicht vom Beet zu entfernen, schneiden Sie einfach alles Laub über dem Boden ab und schützen Sie die Wurzeln und Herzblätter mit Laub vor dem Frost. Im Frühjahr treiben die Pflanzen neu aus, und Sie können die Blätter bis zum Einsetzen der Blüte weiter ernten.
Topfkräuter schützen: Mediterrane Kräuter wie Salbei, Thymian und Majoran sind winterhärter, als es ihre Herkunft vielleicht vermuten lässt. Ausgepflanzt kommen sie auch so gut zurecht, in Töpfe gepflanzt benötigen sie aber einen zusätzlichen Winterschutz. Denn besonders an Tagen mit starker Wintersonne, wenn gleichzeitig der Wurzelballen gefroren ist, würden sie zu viel Wasser verdunsten. Wickeln Sie Vlies oder Jute um die Töpfe, und legen Sie Reisig über die Pflanzen.
gvi
Foto: Martina Berg/Adobe Stock Würziges Löffelkraut: Schon in früheren Zeiten war das Löffelkraut (Cochlearia officinalis) ein wichtiger winterlicher Vitaminlieferant. Kein Wunder, denn die zweijährige Pflanze ist frosthart, und Sie können die kresseartig scharfen Blätter fast ganzjährig ernten. Eine Aussaat ist entweder im Frühjahr oder Spätsommer in flachen Rillen im Freiland möglich. Die Ernte beginnt, sobald die Blätter etwa 10 cm hoch sind, und endet bei Erscheinen der weißen Blüten.
Zweimalige Porreeernte: Lauch bzw. Porree können Sie bei frostfreiem Wetter den ganzen Winter laufend ernten. Üblicherweise werden die Pflanzen dafür samt Wurzeln ausgegraben. Versuchen Sie doch mal, den Strunk im Beet zu lassen, indem Sie die Stangen auf Bodenhöhe abschneiden. Unter günstigen Umständen treiben die Pflanzen im zeitigen Frühjahr wieder aus, und Sie können die zarten Neutriebe wie Frühlingszwiebeln genießen.
Knoblaucharoma von der Fensterbank: Die Blätter der Knoblauchlilie (Tulbaghia violacea) haben ein intensives Knoblaucharoma. Jetzt im Winter können Sie die Pflanze bei Zimmertemperatur auf einer hellen Fensterbank sprießen lassen und laufend die Blätter ernten. Nach den Eisheiligen können Sie den Topf ins Freie stellen, dann zeigen sich auch die zahlreichen violetten Blüten.
Gerrit Viets,
Verlag W. Wächter
Foto: Flora Press/BIOSPHOTO
Winterliche Wurzeln: Haferwurzel (Tragopogon porrifolius) und Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica) können Sie bei frostfreiem Boden den ganzen Winter über ernten. Gehen Sie dabei aber behutsam vor, denn beide Arten sind sehr bruchanfällig und sondern dann einen milchigen Saft ab. Wenn Sie die Wurzeln dann nicht zügig verarbeiteten, trocknen sie aus, und ein Großteil der Nährstoffe und Aromen geht verloren.
Kein Temperaturwechsel im Gemüsebeet: Erst bei tiefen Temperaturen reichern Rosenkohl und Grünkohl Zucker an und erhalten so ihren richtigen Geschmack. Was die Pflanzen aber nicht besonders mögen, ist ein Wechsel von frostigen Nächten und frühlingshaften Tagen. Mit einer Abdeckung aus Vlies oder Fichtenreisig können Sie das Beet schattig und die Temperatur einigermaßen konstant halten.
Stimmt der pH-Wert?: Der optimale pH-Wert des Bodens ist kein fester Wert, sondern hängt im Wesentlichen von der Bodenart und dem Humusgehalt ab. Allgemein gilt: Je sandiger der Boden und je höher der Humusgehalt, desto niedriger ist der anzustrebende Wert. Bei sehr sandigen Böden ist ein pH-Wert von 5,5 bis 6, bei schweren Lehmböden ein pH-Wert um 7 wünschenswert. Im Handel gibt es pH-Schnelltests, mit denen Sie den Wert grob messen können.
Foto: Flora Press/BIOSPHOTO/Lamontagne (gvi) Porree samt Wurzeln ernten: Porree bleibt im Beet lange frisch. Bequemer ist es jedoch, wenn Sie ihn vor längeren Frostperioden ausgraben. Dazu müssen Sie die Stangen samt Wurzeln aus dem Beet nehmen, in eine Kiste setzen, etwas Laub zwischen die Pflanzen streuen und das Ganze geschützt an der Laubenwand platzieren.
(gvi) Renaissance der Steckrübe: Steckrüben sind eine echte Delikatesse, auch wenn sie durch ihre Rolle als Sattmacher in Hungerzeiten ein wenig in Verruf geraten sind. Das Fleisch rotschaliger Rüben ist je nach Sorte weiß oder gelb. Besonders aromatisch und reich an Betacarotin sind innen und außen goldgelbe Sorten wie ‘Wilhelmsburger’. Tipp: Die Rüben mit lockerer Erde anhäufeln, dann überstehen sie leichten Frost ohne Qualitätsverlust und können ganz nach Bedarf laufend frisch geerntet werden.
(gvi) So trotzt Mangold dem Frost: Ab Mitte Oktober sollten Sie Mangold mit einem Vlies oder mit Reisig abdecken. Häufeln Sie jetzt zusätzlich Erde rund um die Wurzeln an. So kann der Frost den grünen Blättern nicht schaden. Auf diese Weise lässt sich die Ernte sogar bis ins Frühjahr hinein verlängern, bis die Pflanze schließlich Blüten treibt und Platz für neues Gemüse machen muss.
Foto: Andrew /Wikimedia (CC BY-SA 2.0)
Frühbeet einpacken:
(gvi) Wintergemüse wie Feldsalat oder Endivie hält sich in Frühbeeten länger, wenn Sie die Seitenwände mit einer Laubschicht einpacken. In besonders kalten Nächten ist es empfehlenswert, zusätzlich Schilfmatten oder Luftpolsterfolie aufzulegen.
Rhabarber aus dem Gewächshaus:
(gvi) Vorgetriebener Rhabarber kann im Gewächshaus schon ab Februar geerntet werden. Dazu müssen Sie jetzt Teilstücke der Pflanzen abstechen und in ein Gefäß setzen. Schon bei geringen Plusgraden beginnt dann bald das Wachstum.
Anbauplanung für das kommende Jahr:
(gvi) Im Winter gibt es im Gemüsegarten generell wenig zu tun, genügend Zeit also, sich der Anbauplanung für das kommende Jahr zu widmen. Schauen Sie dabei auch auf die zurückliegende Saison. Welche Kulturen haben überzeugt? Welche Pflanzen haben sich schlecht entwickelt? Notieren Sie sich die Beetbelegung der vergangenen Saison und berücksichtigen Sie dabei auch bewährte und unbewährte Pflanzkombinationen. Kontrollieren Sie Ihren Saatgutbestand und kaufen Sie ggf. besonders ertragreiche, gesunde und schmackhafte Sorten nach. Studieren Sie auch Saatgutkataloge, um z.B. neue Kulturen ausprobieren zu können.
Winterschutz für Artischocken:
(gvi) Wenn Sie große Artischockenblüten ernten möchten, müssen Sie die Pflanzen sicher über den Winter bringen, da sie sich erst im zweiten Jahr entwickeln. Häufeln Sie rund um die Pflanze etwa 20 cm hoch Erde an und bedecken Sie den Wurzelbereich mit Laub. Die oberirdischen Pflanzenteile wickeln Sie mit Vlies ein.
(gvi) Mangold überwintern: Im Dezember ist auch bei den robusten Mangold-Sorten Ernteschluss. Sie brauchen die Pflanzen aber jetzt nicht vom Beet zu entfernen, schneiden Sie einfach alles Laub über dem Boden ab und schützen Sie die Wurzeln und Herzblätter mit Laub vor dem Frost. Im Frühjahr treiben die Pflanzen neu aus, und Sie können sie bis zum Einsetzen der Blüte ernten.
(gvi) Schutz für Feldsalat: Späte Sorten vom Feldsalat wie etwa ‘Dunkelgrüner Vollherziger’ oder ‘Vit’ sind frosthart und wachsen den ganzen Winter hindurch. Wenn die Pflanzen im Freiland stehen, sind sie in dieser Jahreszeit durch das Wetter jedoch häufig mit Erde verschmutzt. Decken Sie den Feldsalat daher einfach mit einem Vlies ab, so schützen Sie ihn zudem vor Austrocknung durch Kälte und Wind.
Foto: Flora Press/Edition Phönix
(gvi) Topfkräuter schützen: Mediterrane Kräuter wie Salbei, Thymian und Majoran sind winterhärter, als es ihre Herkunft vielleicht vermuten lässt. Ausgepflanzt kommen sie auch so gut zurecht, in Töpfe gepflanzt benötigen sie aber einen zusätzlichen Winterschutz. Denn besonders an Tagen mit starker Wintersonne, wenn gleichzeitig der Wurzelballen gefroren ist, würden sie zu viel Wasser verdunsten. Wickeln Sie Vlies oder Jute um die Töpfe, und legen Sie Reisig über die Pflanzen.
Foto: Neder
Guter Zeitpunkt für eine Bodenanalyse
(gvi) Wenn eine Düngung für das nächste Jahr noch nicht erfolgt ist, können Sie gut eine Bodenprobe nehmen. Diese gibt Ihnen Aufschluss über den pH-Wert, Humusgehalt und den Gehalt an Kalium, Magnesium und Phosphor. Heben Sie dazu mit dem Spaten ein ca. 25 cm tiefes Loch aus und stechen Sie eine Seite senkrecht ab. Die nun auf dem Spaten befindliche Probe müssen Sie noch einmal auf den mittleren Teil verkleinern, d.h. Sie entfernen ringsherum einen Rand, anschließend geben Sie die Erde in einen Eimer. Für ein aussagekräftiges Ergebnis sollten Sie unbedingt an mehreren Stellen im Beet Bodenproben entnehmen und diese mischen. Davon füllen Sie dann ca. 500 g in eine Plastiktüte und schicken diese an ein Bodenlabor.
Gefrorenes Gemüse vorsichtig ernten
(gvi) Bei frostfreiem Wetter können Sie weiterhin Grünkohl, Rosenkohl, Chinakohl, Porree oder Schwarzwurzeln ernten. Ist das Gemüse dagegen bereits gefroren, sollten Sie es nur mit äußerster Vorsicht berühren. Denn bereits leichter Druck verursacht Schäden an den Pflanzenzellen, die zu Fäulnis führen.
Das Gemüselager kontrollieren
(gvi) Nicht nur das Obstlager, sondern auch das Gemüselager, Gemüsemieten und Frühbeetkästen, die Sie als Lager verwenden, sollten Sie jetzt regelmäßig kontrollieren. Sortieren Sie dabei alles aus, was nicht mehr völlig in Ordnung ist. Bei dieser Gelegenheit können Sie die Lager an frostfreien Tagen auch gründlich durchlüften, denn das beugt weiterer Fäulnis vor.
Foto: Stein
Zuckerhut: Als Salat oder Gemüse lecker
Zuckerhut verträgt leichten Frost. Den Namen verdankt dieser leckere Herbstsalat seiner spitzen, tütenartigen Form, denn so wurde zu Kaisers Zeiten der Zucker gehandelt. Als Salat oder gedünstet wird das appetitanregende, leicht herb schmeckende Zichoriengemüse geschätzt.
Die dicht gefüllten Köpfe sollen kühl gelagert werden, z.B. in einer Plastiktüte im Kühlschrank. So können nach Bedarf wie von einer Salami dünne Scheiben abgeschnitten werden. Der Rest kommt bis zum nächsten Mal ins Gemüsefach. So bleibt der Kopf als Vorrat monatelang haltbar.
Vliese schützen
Das Ernten von frostbeständigem Gemüse wie Feldsalat, Spinat, Pastinaken, Porree, Grünkohl und Rosenkohl macht weiterhin Freude. Decken Sie diese Beete zum Schutz vor Wind und starken Frösten mit Vlies ab.
Winterdauerbrenner Sellerie
Sellerieknollen sind als Würze und als gesundes Gemüse bekannt. Wer davon lange zehren möchte, schneidet Wurzeln, Blätter und Faulstellen ab und lagert die Knollen wie Kartoffeln trocken und möglichst kühl, aber frostfrei, lose in Kisten im Keller. Plastikbeutel sind ungeeignet, denn darin beginnen sie bald zu faulen. Im Kühlschrank halten Knollen und Teilstücke einige Wochen, wenn man sie in Zeitungspapier hüllt.
Mit einem kleinen Trick können Sie einen Doppelnutzen erzielen: Frisches aromatisches Grün wächst aus 5–8 cm dicken Kopfstücken oder Knollen, wenn Sie die Schnittstellen antrocknen lassen und das Ganze in Blumentöpfe mit Erde setzen. Bald können Sie davon frisches Blattgrün ernten.
Kompost- und Beetarbeit für frostfreie Tage
Falls noch nicht geschehen, wird es Zeit, die Beete abzuräumen, umzugraben oder mit Mulch zu bedecken. Gute Gelegenheit, um den Kompost umzusetzen, bieten frostfreie Tage. Mit einer Plane abgedeckt schützt man ihn vor Vernässung. Graben Sie abgeerntete Frühbeete um oder lockern Sie den Boden gründlich und verbessern Sie ihn mit ausgereiftem Kompost für das kommende Frühjahr.
Foto: Breder
Jetzt noch Kohl, Lauch und Salat ernten
(msh) Immer noch gibt es frische Vitamine aus dem Gemüsegarten: Grünkohl, Rosenkohl und Lauch warten auf die Ernte. In frostfreien Perioden kommen Feldsalat und Pastinaken hinzu. Eingelagerte Endivien werden zuerst aufgebraucht, Chinakohl und Zuckerhutsalat sind länger haltbar. Chicoréewurzeln werden jetzt angegossen und treiben bei 16 °C im Dunkeln.
Sprossen keimen auf der Fensterbank
(msh) Und für die ganz Ungeduldigen empfehlen sich jetzt am Küchenfenster Sprossenkulturen (z.B. Mungobohnen in drei bis vier Tagen) und Grün-Keimlinge (Kresse in sieben Tagen, Rucola-Keimlinge brauchen etwas länger).
Kleingewächshäuser günstig wärmen
(bs) Die kalten Monate sind für Gewächshausbesitzer besonders interessant. Es erfreuen Ernten von Tomaten bis Weihnachten, Mangold fast das ganze Jahr, frische Kohlrabi und Endivien bis in den Dezember hinein. Das ist sogar mit ein paar Tricks im ungeheizten Gewächshaus zu schaffen.
Das Einhüllen des Gewächshauses in Noppenfolie erhöht die Temperatur im Innern um etwa 4°C. Dazu werden noch rechtzeitig vor dem Frost mit Silikontropfen spezielle Halterungen angeklebt. Nach dem Aushärten dienen Sie zum Befestigen der Noppenfolie. Schrauben Sie dann noch passende Kappen darauf, damit die Folie dicht schließt und nicht wegfliegt.
Foto: Stein
Für die Übergangszeiten im Spätherbst und Frühjahr haben sich auch mit Wasser gefüllte schwarze Beta-Solar-Schläuche bewährt. Tagsüber einfallende Sonnenwärme wird darin gespeichert und nachts an Pflanzen und Boden abgegeben.
(bs) Wenn Sie Ihr Gewächshaus auch im Winter nutzen möchten, sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Bei ersten Frösten hat es sich bewährt, die Kulturen am Boden mit Zeitungspapier abzudecken. Sie können auch Partylichter (Windlichter) unter große Tontöpfe stellen und sie über Nacht brennen lassen. Der Ton speichert die erzeugte Wärme und gibt sie langsam wieder ab. Genauso wirken die schwarzen Beta-Solar Wärmeschläuche, die man zwischen die Reihen legt. Die tagsüber gespeicherte Wärme wird nachts an Boden und Luft wieder abgeben.
Rhabarber aus dem Gewächshaus
(bs) Vorgetriebener Rhabarber ist eine Delikatesse, die im Gewächshaus schon ab Februar geerntet werden kann. Dazu stechen Sie jetzt „Klumpen“ der Pflanzen ab und setzen sie in Eimer oder größere Gefäße. Schon bei geringen Wärmegraden beginnt bald die Vegetation. Zusätzliche Wärme bringt das Einhüllen der Triebe in Vlies oder Lochfolie.
Foto: Stein
Lagerfähigkeit und Keimkraft
(bs) Bunte Saatgutkataloge mit Neuheiten stimmen schon auf das neue Gartenjahr ein. Doch bevor Sie einkaufen gehen, überprüfen Sie Ihre noch vorhandenen Saatgutbestände. Gemüse- und Blumensamen bleiben zwei bis vier Jahre keimfähig – je nach Art der Lagerung. Der schlechteste Platz zum Aufbewahren von Samentüten ist die winterliche Gartenlaube. In einem Schraubglas oder einer Dose, trocken und luftdicht verschlossen sowie kühl gelagert bei etwa 2–10 °C, ist die Aufbewahrung ideal. Auf unbenutzten Saattüten, die mit einer Keimschutzhülle versiegelt sind, steht das Datum der Keimgarantie, bis dann ist sichergestellt, dass die Samen noch keimfähig sind.
Je besser der Samen an einem schönen Tag oder in der geheizten Stube luftgetrocknet ist, bevor er in die Dose gelangt, desto langsamer altert er. Nicht gebrauchte Keimschutzpackungen bleiben versiegelt.
Foto: Stein Wer möchte, kann mit der Überprüfung der Restbestände beginnen. Legen Sie in einen Suppenteller ein befeuchtetes Haushaltsvlies, zählen Sie darauf eine glatte Anzahl von Samen und decken Sie diese mit einem zweiten Teller ab.
Für Hülsenfrüchte hat sich eine Schicht feuchter Sand bewährt, in die man die Samen steckt. Nach acht bis 15 Tagen (je nach Art) kann man die Keimfähigkeit ermitteln. Günstig sind freudig keimende Samen, das deutet auf eine hohe Triebkraft hin, schwächliche werden den Leistungsdruck im Freien nicht überstehen.
Auch im Winter Unkraut jäten
(msh) Wenn die Tage am kürzesten sind, richtet sich der Blick bereits wieder aufs nächste Jahr: Jüngere Bestände an Feldsalat und Spinat für den Schnitt im Frühjahr erhalten eine Vliesdecke. In frostfreien Perioden Unkraut jäten, bevor es aussamt.
Schnittlauch treiben
(msh) Solange der Boden noch nicht gefroren ist, können Sie Schnittlauchballen aus dem Garten zum späteren Antreiben eintopfen. Lassen Sie die bepflanzten Töpfe noch für drei Wochen im Freien stehen – dann treiben die Pflanzen, wenn Sie sie ins Warme holen (ca. 16 °C), umso zügiger aus.
Schwarzwurzeln haben keine Eile
(bs) Schwarzwurzeln gehören zu den Delikatessen im Gemüsebeet. Bis zum Spätherbst sind unter den glänzend grünen lanzenähnlichen Blättern stattliche, bis zu 40 cm lange, braunschwarze Pfahlwurzeln herangewachsen. Mit der Ernte kann man sich jedoch Zeit lassen.
Während die meisten Gemüse frostempfindlich sind, verträgt der „Winterspargel“, im Erdreich geschützt, auch tiefe Temperaturen. Sie können die Wurzeln daher stets frisch aus dem Boden holen, wenn der Boden offen ist. Bis April ist dafür Zeit. Später geht alle Kraft in die Blütenstände.
Foto: Susanne Goroll
Jetzt die neue Saison planen
(bs) Winterzeit bedeutet auch Planungszeit für die nächste Saison. Viele Gemüsespezialitäten von früher werden heute wiederentdeckt, z.B. der Meerkohl, von dem Sie im Frühjahr wohlschmeckende, fleischige, spargelähnliche Triebe ernten, wenn Sie ihn zuvor zum Bleichen abgedeckt haben. Versuchen Sie es doch auch einmal mit dem Anbau von Erdbeerspinat. Er bringt zunächst spinatartige Blätter hervor, später dann Fruchtstände mit zierenden, leuchtend roten Früchten, die wie Monatserdbeeren aussehen. Weitere Delikatessen aus Großmutters Bauerngarten sind die Spargel- oder Flügelerbsen. Aus dekorativen rostroten Blütchen entspringen 4–5 cm lange, geflügelte Hülsen, die wie Brechbohnen zubereitet werden.
Winterschutz für Spätgemüse
(bs) Gegen leichte Fröste kann das Wintergemüse auf den Beeten mit Vlies abgedeckt werden. Besser ist es jedoch, das Gemüse zu ernten und in kühlen, frostfreien Räumen aufzubewahren. Denn auch winterharte Arten wie Porree, Grünkohl, Zuckerhut und Rosenkohl erleiden ungeschützt bei starkem Frost Schäden. Eine Vliesauflage empfiehlt sich bei Kulturen, die man im Winter ernten kann, etwa Petersilie, Feldsalat, Winterpostelein, Löffelkraut, Winterhecke- und Etagenzwiebeln.
Artischocken im Garten überwintern
(bs) Mehrjährige Artischocken (Cynara scolymus) bilden über die Jahre dichte Bestände mit vielen leckeren, essbaren Knospen. Ihre großen, blauen Blüten werden gern von Schmetterlingen und anderen Insekten besucht. Statt die Pflanzen auszugraben und im Haus zu überwintern, schneidet man einfach die alten Blätter und Stiele ab, stülpt einen Eimer über den Wurzelstock und packt alles noch einmal 20–30 cm dick mit Laub ein.
Kräutergenuss auch im Winter
(bs) Auf der Fensterbank und im frostfrei gehaltenen Gewächshaus wachsen auch im Winter würzige Kräuter heran. Petersilie zum Treiben kann man jetzt ausgraben und dort weiterkultivieren, ebenso Ballen von Schnittlauch und Schnittknoblauch, die nach dem ersten Frost schon wieder neu treiben. Man setzt sie in Töpfe und beendet mit einem 24-Stunden-Bad in handwarmem Wasser ihre Winterruhe. Drei bis vier Ernten sind von angetriebenem Schnittlauch möglich, im nächsten Frühjahr werden die Pflanzen wieder ausgepflanzt. Frisches Zwiebellaub erhält man schnell durch Antreiben von Steckzwiebeln in Schalen oder Töpfen. Wird Salatrauke (Rucola) in Töpfe gesät, stehen schon nach wenigen Wochen würzige Blättchen zur Verfügung.
Foto: GMH
Letzte Kürbisse verwerten
(msh) Auch wenn das Jahr zu Ende geht, so ist es doch möglich, noch fast täglich Gemüse aus dem eigenen Garten oder den eingelagerten Vorräten zu genießen. Dazu gehören auch die Kürbisse im Windfang. Unbeschädigte Exemplare halten zwar erstaunlich lange, wenn aber Faulstellen auftreten, breiten sich diese schnell aus. Dann können Sie noch kleine, oberflächliche Faulstellen großzügig ausschneiden und den Rest des Kürbisses am besten ganz schnell verwerten.
Wurzelgemüse regelmäßig kontrollieren
(msh) Kartoffeln und alle Wurzelgemüse lagern Sie am besten in großen Folienbeuteln, die oben nicht verschlossen werden.Kontrollieren Sie die Vorräte regelmäßig und entfernen Sie schadhafte Exemplare möglichst schnell. Ich verbrauche immer die kleinen Kartoffeln, Möhren und Co. zuerst, weil sie schneller austrocknen als große Exemplare. Süßkartoffeln sind besonders lange lagerfähig.
Chicorée treiben
(msh) Jetzt, nachdem sie mehrere Wochen Ruhezeit hatten, treiben auch Chicorée-Wurzeln willig aus. So können Sie im Januar und Februar frische Chicorée-Sprosse ernten und für leckere Salate oder Gemüsegerichte verwenden. Wer Lust auf diese unkomplizierte, im Sommer besonders pflegeleichte Kultur bekommen hat, besorgt sich Saatgut (für die Treiberei der Sprosse ohne
Deckerde) und sät es im Mai direkt ins Beet.
Bunte Gemüsesorten für mehr Vielfalt
(msh) Weitsichtige „Gartler“ planen schon jetzt den Gemüsegarten für die nächste Saison und nutzen die Winterabende, um in Ruhe in Saatgutkatalogen zu blättern oder im Internet zu stöbern. Neben den bewährten Klassikern finden sich auch Sämereien ungewöhnlicher Sorten im Angebot, wie Gelbe Bete ‘Boldor’ F1 oder ‘Burpees Golden’, violette Möhren ‘Purple Dragon’ oder ‘Purple Haze’ F1 (innen orange), ‘Purple Sun’ (auch innen violett) oder ‘Cosmic Purple’ (nur die Haut ist rotviolett).
Auch bei vielen anderen Gemüsearten gibt es bunte Varianten: Wie wäre es mit der rotstieligen Mangold-Sorte ‘Feurio’ oder der gelbstieligen ‘Pirol’? Wer sich nicht entscheiden kann, nimmt am besten die Sortenmischung „Rainbow“ in allen Farben. Für Grünkohl-Liebhaber ist ‘Nero di toscana’ ein Tipp – ein schmalblättriger, dunkelgrüner Blatt-Kohl, auch Palmkohl genannt, aus Italien. Er sollte bis Weihnachten aufgebraucht sein, weil er nicht sehr frosthart ist.
Für den spätherbstlichen Genuss sind Mai- oder Herbstrüben, auch Navetten genannt, interessant. Es gibt z.B. weiße (‘Boule de Neige’), violett-weiße und gelbe (‘Golden Ball’) Sorten. Sie können sie im März für die Ernte im Mai oder im August für die Ernte ab Oktober aussäen.
Foto: Yeko Photo Studio/Adobe Stock
Gemüsevorräte aufbrauchen
(msh) Jetzt ist es ratsam, die restlichen Vorräte an Wurzelgemüse und Zwiebeln durchzusehen und möglichst bald aufzubrauchen. Genauso wichtig ist ein Überblick über die Gefriervorräte: Vielleicht sind auch Sie im Sommer, ebenso wie ich, immer schnell dabei, überschüssige Erntemengen einfach einzufrieren. Nun geht es an das Aufbrauchen der frostigen Schätze.
Am besten streuen Sie immer wieder etwas davon in den Speiseplan ein: Aus grünen Bohnen bereite ich meist Bohnensalat zu, aus Erbsen wird Erbsensalat, kleinere Mengen kommen immer wieder in Eintöpfe oder Suppen. Ganze Tomaten ergeben leckere Foccaccia, Tomatenpüree „verschwindet“ in Suppen, im Eintopf, in der Bratensoße, oder es wird zur Pizza-Auflage. Der Lohn der Mühe: sommerfrisches Gemüse auf dem Teller und viel Platz und Übersicht im Gefriergerät. Wenn Sie das eingeplante Gefriergut bereits am Vorabend in den Kühlschrank legen, tautes langsam, schonend und energiesparend auf.
Gemüse mit Vlies schützen
(msh) Mal sehen, ob der Garten wie in den Vorjahren auch in diesem Jahr bis nach Weihnachten grün bleibt ... Dann können Sie weiterhin Grünkohl, Rosenkohl und Pak Choi, vielleicht sogar noch Chinakohl und Sellerie ernten. Vor Kälteeinbrüchen decken Sie das Gemüse mit Vlies ab – wenn Sie sicher gehen wollen, können Sie das Vlies doppelt verlegen. Lagergemüse im Keller oder im Vorratsraum schauen Sie am besten regelmäßig durch. Brauchen Sie kleine oder beschädigte Exemplare zuerst auf.
Zusatbelichtung für Kräuter
(msh) Wenn Sie auch in Frostperioden weiterhin frische Kräuter für die täglichen Mahlzeiten ernten möchten, sollten Sie sich jetzt eine LED-Pflanzenleuchte zulegen. Sie kann die in den Wintermonaten fehlende Dauer und Intensität des Tageslichts ausgleichen. Das Spektrum von „künstlichem“ Licht war bisher eher an den Menschen angepasst. Die neue LED-Technik kann je nach Anwendungsbereich Licht verschiedener Wellenlängen (Lichtfarben) aussenden, und es gibt LED-Leuchten, die genau auf die Bedürfnisse grüner Pflanzen abgestimmt sind.
In vergleichenden Untersuchungen erwies sich z.B. die „Grow-Light Duo“ der Firma Venso EcoSolutions als besonders geeignet und praktisch, um im Winter Kräuter anzuziehen. Stellen Sie Ihre Töpfe oder einen Blumenkasten mit Kräutern unter die einfach aufzubauende Aufhängung der stabförmigen Lampe.
Übrigens kann es für übliche Freilandkräuter wie Petersilie oder Schnittlauch besser sein, sie jetzt im Winter nicht bei trockener Luft und über 20 °C in der Küche oder im Wohnzimmer aufzustellen. Oft wachsen sie in wenig geheizten Räumen bei 15 bis 18 °C kompakter und gesünder – das kann z.B. der Vorratsraum, das Treppenhaus oder ein kühles Schlafzimmer sein.
Im Frühjahr und Sommer sollten Sie Schnittlauch und Petersilie lieber ins Freie stellen. Den Platz unter der LED-Lampe können Sie dann z.B. für Wärme liebendes Basilikum oder für die Anzucht von Jungpflanzen nutzen.