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Der passende Rasen – Gräser und Mischungen

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Rasen
  • Zier­ra­sen
  • Flechtstraußgras
  • Rotes Straußgras
  • Rot-Schwingel
  • Deut­sche Weidelgras
  • Einjähriges Rispengras
  • Wiesen-Rispe
  • Strapazierrasen
  • Schattenrasen
  • Nachsaatrasen
  • Echter Schaf-Schwingel
  • Deutsches Weidelgras

Robuster RasenFoto: pete pahham/Fotolia Wo Kinder herumtollen, ist ein robuster Rasen der beste Untergrund. Fast jeder Gartenbesitzer träumt von einem tiefgrünen und gleichmäßigen Rasen. Dieser kann unterschiedlich genutzt werden, z.B. als reiner Zier­ra­sen, zum Erholen oder für Kinder zum Spielen. Daher empfiehlt es sich, eine für den vorgesehenen Zweck geeignete Saatgutmischung auszuwählen.


Die richtige Sorte macht ’s

Der Gartenfachhandel hält viele Saat­gut­mi­schun­gen bereit.
Die im Handel angebotenen Rasen­samen sind stets bedarfsgerechte Mischungen einzelner Gräserarten und -sorten. Für den Zierrasen werden bevorzugt feinblättrige Arten wie das Flechtstraußgras (Agrostis stolonifera), das Rote Straußgras (Agrostis capillaris) und der Rot-Schwingel (Festuca rubra subsp. rubra) eingesetzt.

Besonders für den strapazierfähigen Rasen geeignet sind das Deut­sche Weidelgras (Lolium perenne) und das Einjährige Rispengras (Poa pratensis), auch Wiesen-Rispe genannt. Die jeweils verwen­deten Gräser sind auf der Verpackung aufgedruckt. So kann der Gartenliebhaber die Mischung nachvollziehen.

Deutsches Weidelgras Das Deutsche Weidelgras keimt schnell, ist stark belastbar und daher für Strapazierrasen geeignet. Es benötigt aber viel Nährstoffe und Licht.
Grafik: Compo
Wie bei kaum einem anderen Produkt kann bei Rasensamen vom Preis auf die Qualität geschlossen werden. Hoch­wer­ti­ge Saatgutmischungen zeichnen sich durch gu­te Schnittverträglichkeit und gerin­ge Zuwachsrate aus. Der Rasen besitzt bereits bei geringer Höhe eine gleichmäßige Fläche, und die Schnitt­gut­men­ge hält sich in Gren­zen. Weitere Zeichen für eine gute Qualität sind hohe Keimfähigkeit, hohe Rasendichte und Konkurrenz­stärke.
 
Je kompakter der Rasen wächst, desto weniger können sich Moos und Beikräuter ansiedeln. Bei Rasensamen sollte deshalb stets auf Mar­ken­qua­li­tät zurückgegriffen werden. Ge­wisse Sicherheit für gute Qualität ist der Hinweis auf Regel-Saatgutmischungen (RSM) auf der Verpackung. Hier werden Gräser auf ihre Eignung getestet und nur die besten Sorten verwendet. Bekannte Mischun­gen, wie z.B. „Berliner Tiergarten“, dagegen keimen relativ rasch, unterliegen in den genannten Qualitätsmerkmalen jedoch deutlich spe­zia­li­sier­te­ren Produkten.


Welche Mischung ist die richtige?

Rot-Schwingel Der Rot-Schwingel ist dichtwüchsig, sehr gut schnittverträglich und hat eher geringe Ansprüche an Nährstoff- und Wasserversorgung. Er eignet sich für Strapazier- und Zierrasen.
Grafik: Compo
Bevor Sie einen Rasen anlegen, sollten Sie sich fragen, welche Funktion der Ra­sen später hat und wie die Stand­ort­be­din­gun­gen sind. Im Fachhandel, in Gartencentern oder in land­wirt­schaft­li­chen Lagerhäusern werden für jeden Einsatz Saatgutmischungen angeboten:

Zierrasen: Für Liebhaber einer ge­pfleg­ten Vorzeigegrünfläche empfiehlt sich Zierrasen. Er zeichnet sich durch gleichmäßigen, teppichartigen Wuchs aus. Leichter Schatten und kurzzeitige Tro­cken­pe­ri­o­den werden vertragen. Trittfestigkeit und Belastbarkeit der Rasenflächen halten sich jedoch deutlich in Grenzen.

Strapazierrasen/Spiel- und Sport­rasen: Diese Saatgutmischungen zeichnen ihre hohe Belastbarkeit und Regenerationsfähigkeit aus. Dient der Rasen als Spielfläche für Kinder, für gelegentliche Gar­ten­partys oder tollen Haustiere häufig auf dem Rasen, sind sie die ge­eignete Wahl.

Einjähriges Rispengras Das Einjährige Rispengras, auch Wiesen-Rispe genannt, wächst dicht, braucht jedoch viel Licht und Nährstoffe. Es eignet sich für Strapazier­rasen.
Grafik: Compo
Schattenrasen: Befindet sich die Ra­sen­flä­che zu weiten Teilen im Schatten und Halbschatten, oder werfen Bäume Schatten auf die Rasenfläche, lohnt es sich, auf Schattenrasen zu­rück­zu­grei­fen. Die verwendeten Gräser sind be­son­ders schattenverträglich und wenig krankheitsanfällig.

Typisch für beschattete Rasenflächen ist das verstärkte Auftreten von Moos. Wächst der Rasen jedoch sehr dicht und sind die Schattengräser sehr kon­kur­renz­stark, wird das Moos weit­ge­hend zurückgedrängt.

Nachsaatrasen: Sind kleine Lücken im Rasen vorhanden oder ist an verschiedenen Stellen der Ra­sen nur mäßig dicht, können Sie oh­ne aufwändige Bodenvorbereitung Nachsaatrasen ausbringen. Sobald die Lücken größer sind, z.B. wenn ein Strauch entfernt wur­de, ist es ratsam, Zier-, Schatten- oder Strapazierrasen aus­zusäen.


Der Weg zum Traumrasen

Gepflegter RasenFoto: Breder Ein gepflegter Rasen kann viel Freude bereiten: Kinder nutzen die grünen Flächen gerne für Spiel, Sport und Spaß Der günstigste Zeitraum, um Rasen einzusäen, ist im Mai bzw. im August und September. Dann bieten die Böden den Keimlingen ge­nügend Wärme. Von Aus­saa­ten im Juni/Juli ist abzuraten, da Hitze- und Tro­cken­pe­ri­o­den zu erwarten sind, die die Keimlinge schädigen. Um spätere Unebenheiten zu vermeiden, sollten Sie die Fläche wenige Wochen vor der Aussaat einen Spaten tief umgraben. Entfernen Sie auch Wurzelstücke und Steine. Leichten, sandigen Böden können Sie reifen Grüngutkompost beimischen, um den Nährstoffgehalt zu verbessern.

Bei schweren, lehmigen Böden empfiehlt es sich, Sand einzumischen, um den Boden durchlässiger für Luft und Wasser zu machen. Indem Sie die Fläche direkt vor der Aussaat mit einem Rechen ebnen und anschließend mit einer Walze oder Fußbrettern leicht verdichten, stellen Sie den Bodenschluss sicher.

Die Aussaat mit einem Streu­wagen gewährleistet eine gleichmäßige Ausbringung und verhindert eine Überdosierung. Eine Saatgutmenge von 20 bis 25 g/m² ist ausreichend. Höhere Dosierun­gen be­hin­dern die einzelnen Gräser in der Entwicklung und fördern Pilzkrankheiten.

Parallel ausgebrachter Rasenstarterdünger versorgt die jungen Pflanzen schon zu Beginn mit den notwendigen Nährstoffen. Anschließend ziehen Sie die Fläche mit einem Rechen leicht ab. Um Abschwemmungen zu vermeiden, entfällt abschließendes Walzen oder Festtreten.

In den folgenden vier Wochen müssen Sie die Fläche bei trockener Witterung viermal täglich für ca. zehn Minuten beregnen. Sobald die Gräser 8–10 cm hoch sind, kann der erste Schnitt er­folgen – jedoch bitte nicht tiefer als 5 cm.

Damit der Rasen über Jahre den Ansprüchen genügt, sollten Sie ihn regelmäßig schneiden, düngen und einmal im Jahr vertikutieren. Nur so können sich die Gräser gegen Moos und Beikräuter durch­set­zen und bleiben gesund und kräftig grün.

Andreas Zitzmann

Die wichtigsten Gräserarten

Rotes Straußgras (Agrostis capillaris): feinblättrig, schnittfest, mä­ßiger Nährstoff- und Was­ser­be­darf; für Zier- und Gebrauchsrasen
Flechtstraußgras (Agrostis stolonifera): feinblättrig, absolut tiefenschnittverträglich, höherer Nährstoff- und Wasserbedarf; für Zierrasen
Echter Schaf-Schwingel (Festuca ovina): langsam wachsend, geringer Nährstoff- und Was­ser­be­darf; für Schattenrasen
Rot-Schwingel (Festuca rubra subsp. rubra): dichtwüchsig, sehr gut schnittverträglich, geringe Ansprüche an Nährstoff- und Wasserversorgung, frost- und dürrebeständig; für Strapazier- und Zierrasen
Deutsches Weidelgras (Lolium perenne): schnelle Keimung, stark belastbar, bestes Re­ge­ne­ra­tions­ver­mö­gen, nährstoff- und lichthungrig; für Strapazierrasen
Einjähriges Rispengras, Wiesen-Rispe (Poa pratensis): dicht wachsend, strapazierfähig, hohes Erneuerungsvermögen, benötigt viel Licht und Nährstoffe; für Strapazierrasen


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