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Mit Pflanzen Atmosphäre auf die Terasse zaubern

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  • Terasse
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Sitzplatz im Grünen Ein Sitzplatz im Grünen mit duftenden Wicken (Lathyrus odoratus) umrankt – ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen oder Freunde zu treffen Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah, ...“ Vielleicht kommt auch Ihnen dieser Satz in den Sinn, wenn Sie in Ihrem Liegestuhl auf der Terrasse die Beine hoch legen und an all diejenigen denken, die sich in der Ferienzeit ins Urlaubsgetümmel auf Flughäfen und Bahnhöfen stürzen. Sie aber lassen die Seele baumeln, ge­nie­ßen ihre kleine grüne Oase auf der Terrasse, schauen Schmetterlingen bei Ihrem eleganten Flug von Blüte zu Blüte zu und lassen sich vom herr­li­chen Duft der vielen Kräuter ver­wöh­nen.

Was aber macht diesen Ort zum Auftanken aus? Gemütliche Gartenmöbel, stimmungsvolle Be­leuch­tung und schöne Gartenaccessoires sind in einem Atemzug mit all den Pflanzen zu nennen, die Sie auf, vor und um die Terrasse scharen können.

Standardmäßig fallen einem die vielen Kübelpflanzen wie Wandelröschen (Lantanus camara), Ro­sen­ei­bisch (Hibiscus), Enzianstrauch (Lycianthus rantonnetii) oder Oleander (Nerium oleander) ein, die mit ihrer Blütenpracht jeden Betrachter begeistern, jedoch in den Wintermonaten eine He­raus­for­de­rung bezüglich der Unterstellmöglichkeit darstellen. Deshalb geht es im Folgenden um an­de­re Pflanzen, die eine originelle, dauerhafte oder individuelle Terrassengestaltung ermöglichen.

Hauswurz Früher als Schutz vor Blitz­ein­schlag aufs Dach gepflanzt, bringt die Hauswurz (Sem­per­vi­vum) – in verschiedenen Töpfen arrangiert – einen Blickpunkt auf Balkon und Terrasse Ob es der Sand-Thymian (Thymus serpyllum) ist, der sich bodennah zwischen den Steinplatten im Staudenbeet seinen Weg bahnt, die Hängeerdbeeren in der Ampel, deren Früchte in Augenhöhe verführerisch duften oder das Chinaschilf (Miscanthus sinensis), das den Betrachter jedes Jahr durch imposante Höhe und grazilen Wuchs erneut zum Staunen bringt. Die Palette der Gartenpflanzen bringt ein Gefühl von Lebensfreude, Wohlbehagen und Harmonie auf unsere Terrasse.


Farben- und formenfrohe Stimmung vor der Terrasse

Terrassenatmosphäre fängt nicht auf, sondern bereits vor der Terrasse an, womit die Umgebung der Terrasse mit dem direkt angrenzenden Staudenbeet gemeint ist. Winterharte Pflanzen mit besonders schönen leuchtkräftigen Blüten und imposanten Wuchs­for­men verzaubern den Betrachter jedes Jahr aufs Neue. Mit diesen mehrjährigen Pflanzen, die in der Regel im Winter ober­ir­disch absterben, lassen sich farbenfrohe bunte Beete, aber auch schöne einfarbige Kombinationen gestalten.

Bevor Sie pflanzen, macht es Sinn, sich die Licht- und Bodenverhältnisse genauer anzuschauen. Terrassen liegen meist auf der Südseite des Hauses, was gute Lichtverhältnisse und volle Sonne mit sich bringt. Auch der Boden spielt für ein gutes Gelingen eine wichtige Rolle, denn schwerer, lehmiger Boden bleibt länger feucht, bei sandig kiesigem dagegen fließt das Wasser schneller ab, und er wird dadurch rasch trocken. Darauf sollten Sie bei der Auswahl der Pflanzen achten.

Letztgenannte Bodenart bietet z.B. Staudenkombinationen für den „bequemeren“ Gärtner. In edlem Silber sowie leuchtkräftigem Orange, Gelb und Violett präsentieren sich Pflanzen für den tro­ckene­ren Standort, die weniger Pflege bedürfen und in punkto Wasserbedarf recht anspruchslos sind.


Chinaschilf (Miscanthus sinensis) Für den Platz vor der Terrasse gut geeignet: Chinaschilf (Miscanthus sinensis) 'Grazillimus', Weißer Lauch (Allium-Hybride ‘Mount Everest’) und Steppen-Salbei (Salvia nemorosa subsp. nemorosa), auch Som­mer­sal­bei genannt Der silberlaubige Woll-Ziest (Stachys byzantinica), auch Esels­ohr genannt, der mit der Blattform und der flauschig weichen Behaarung seinem Namen alle Ehre macht, wächst im „flotten“ Duett mit der Gold-Fetthenne (Sedum floriferum) ‘Wei­hen­ste­pha­ner Gold’. Die Katzenminze (Nepeta) und der Lavendel (Lavandula) reihen sich mit violettfarbenen Blüten ein und werden im Hintergrund von der Feuerwolfsmilch Euphorbia griffithii ‘Fireglow’ überragt, die mit ihren orangefarbenen Hochblättern über viele Wochen leuchtet.

Der Weiße Beifuß (Artemisia ludoviciana), auch als Hohe Silberraute bekannt, fügt sich elegant ins Ensemble ein. Die Blätter bilden sowohl in ihrer Farbe als auch in ihrer Struktur einen schönen Kontrast und lockern das Bild etwas auf.

Wer mit seinen Pflanzen noch höher hinaus will und eine gute Wasserversorgung gewährleisten kann, dem bieten sich hohe Gräser wie das Chinaschilf an. Zwar treiben alle Chinaschilf-Sorten recht spät aus, doch wachsen sie dann je nach Sorte in beachtliche Höhen von bis zu vier Metern. Neben dem Sicht­schutz ab Ende Juni bieten sie noch etwas für die Sinne: Streift der Wind durch die schilfartigen Blätter, raschelt es angenehm und beruhigend.


Duft in Töpfen und Kübeln

Töpfe und Kübel für Balkon und Terrasse gibt es in nahezu allen Farben, Formen und Größen. Sie bieten den Pflanzen einen mobilen Platz in der Sonne. Sowohl beim Gefäß als auch beim „Inhalt“ ist mit Sicherheit etwas Passendes zu finden, denn neben der großen Palette an einjährigen Bal­kon­blu­men wie Pelargonien (Pelargonium), im Volksmund Geranien genannt, Petunien (Petunia) und Co., gibt es noch eine große Palette an Kräutern, die zur wahren Augen- und Gaumenfreude werden können.

Minzeduft Eine Handvoll Minzeduft - ein Genuss für Groß und Klein Hier sollen allerdings diejenigen gewarnt werden, die zum ersten Mal Kräuter gepflanzt haben, denn, einmal begonnen, lässt die Beschäftigung mit den aro­ma­ti­schen Pflanzen einen wohl nie wieder los. Mit den Fingern durch die Kräuter zu streichen und eine Hand­voll Zitronen-, Minze- oder Lavendelduft zu schnup­pern, kann zur wahren Sucht werden.


Terrasse für Naschkatzen

Wer denkt, für die eigene Ernte im Garten bräuchte es einen großen Gemüsegarten, hat sich getäuscht. Schon auf kleinstem Raum, sogar im Balkonkasten lassen sich exquisite Zutaten für die Küche ernten. Da ist der frische Salat, der dekorativ zwischen den Stauden und Einjährigen seine Köpfe bildet und Blatt für Blatt, je nach Bedarf, geerntet wird oder die kleine Balkontomate, die vor lauter reifen Früchten fast schon umkippt. Nahezu vom Schlaraffenland könnte man sprechen, wenn man noch an die leckeren süßen Hängeerdbeeren in der Ampel oder dem schlanken Bal­le­ri­na-Säulenapfel im Kübel an der Hauswand denkt.

Nicht auf die Erntemenge, sondern eher auf das Ernteerlebnis kommt es an, und das ist gerade für Kinder besonders wichtig. Der Geschmack kann seinesgleichen suchen, egal ob Salat, Tomaten oder Erdbeeren; frisch und reif geerntet schmeckt es einfach besser als aus dem Supermarkt.

Und daneben sollten Sie auf keinen Fall die Attraktivität und Ästhetik von Gemüse außer Acht lassen. Denken Sie nur an den bunten Mangold ,Bright Lights’, dessen Stiele es in nahezu allen Farbnuancen des Regenbogens gibt. Warum also nicht einmal so außergewöhnliches Gemüse ausprobieren und Freunde und Bekannte damit beeindrucken?


Beliebter Treffpunkt

Staudenambiente Ein Sitzplatz mit zauberhaftem Staudenambiente und hübschen Gartenaccessoires Je schöner und atmosphärischer Ihre Terrasse ist, desto schneller werden sich dort wohl auch Freunde und Bekannte einfinden, die ebenfalls in Ihrer kleinen Kraftzelle auftanken wollen. Getreu dem Spruch „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ gilt hier „Gemeinsamer Genuss ist doppelter Genuss“.

Kübelpflanzen beeindrucken durch besonderen Blatt- und Blütenschmuck und zieren deshalb so manche Terrasse. Einzig die Winterhärte lässt zu wünschen übrig, weshalb die Pflanzen für die kalte Jahreszeit einen frostfreien Platz im Haus oder Wintergarten benötigen.

Eine Tabelle mit einer Auswahl an Kübelpflanzen zur Be­grü­nung der Terrasse können Sie hier herunterladen.

Martina Rusch