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Gesundes Obst und Gemüse selbst anbauen

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Lagern Sie Ende Oktober Wurzelgemüse in einem Sandlager ein.Foto: Leumer Lagern Sie Ende Oktober Wurzelgemüse in einem Sandlager ein. Werden die Kisten mit Laub abgedeckt, hält das Gemüse den ganzen Winter. „Bio“, „ Öko“, „Naturnah“, „Kontrol­lierter Anbau“ ... Kann man sich auf solche Kennzeichnungen von Lebensmitteln verlassen? In den meisten Fällen ja. Aber was genau „drinsteckt“, weiß nur der, der sein Obst und Gemüse selbst anbaut.

Zur Vollversorgung einer Familie mit vier Personen ist eine Fläche von 300 m² im Garten notwendig. Nicht immer steht so viel Platz zur Verfügung, aber einige Gemüse lassen sich das ganze Jahr über anbauen. Und beim Obst empfiehlt es sich, Kleinbaumformen und viel Beerenobst zu wählen.

Gemüsearten, die viel Arbeitsein­satz erfordern, wie Feldsalat, Gurken, Paprika, Stangenbohnen oder Tomaten, lohnen vor al­lem, wenn man Geld spa­ren will. Doch auch Gemü­se, das von Laien angebaut wer­den kann, wie Frühkartof­feln, Buschbohnen oder sämtliche Kohlarten, ma­chen nicht nur Freude, sondern ent­lasten zugleich die Haus­halts­kas­se. Außerdem weiß man, welche Mittel man beim Anbau eingesetzt hat.


Natürlichen Dünger bevorzugen

Voraussetzung für ein gutes Gelingen und für einen großen Ertrag ist immer der Boden. Jeder Gartenboden kann so verbessert werden, dass er eine gute Grundlage für Gemüsepflanzen und Obstgehölze bildet.

Wer mit natürlichen Düngern wie Mist und Kompost düngt, hat schon viel für das Bodenleben getan. Bei Stickstoffmangel können Sie außerdem Hornspäne einsetzen.  Bevor Sie aber düngen, lassen Sie am besten Ihren Boden untersuchen, um zu ermitteln, wie hoch der Nährstoffbedarf wirklich ist.

Alle natürlichen Dünger brauchen eine längere Anlaufzeit als Kunstdünger, bis sie wirken. Sie haben da­für aber den Vorteil, dass weniger von ihnen ausgewaschen wird. Es lässt sich zwar über Geschmack streiten, aber eigenes Gemüse und Obst, das mit Naturdünger gedüngt wurde, schmeckt einfach besser. Dazu kommt noch das Erlebnis, das „Eigene“ zu ernten. Selbst Kinder greifen dann gerne zu.


Mangold schmeckt nicht nur gut, er kann auch sehr dekorativ seinFoto: Leumer Mangold schmeckt nicht nur gut, er kann auch sehr dekorativ sein Die Anbauzeiten

Wichtig ist es vor allem, im Frühjahr rechtzeitig mit dem Anbau zu begin­nen. Im Februar werden die Frühkar­toffeln vorgekeimt. Mitte April werden sie dann im Abstand von 80 x 35 cm gelegt. Anfang bis Mit­te März – natürlich muss erst der Boden aufgetaut sein – können Sie Möhren, Radieschen, Schwarzwurzeln und Spinat direkt ins Freiland aussäen. Denken Sie dabei auch im­mer an eine Reihe Pflücksalat. Er ist schon erntefertig, ehe überhaupt etwas anderes zum Verzehr zur Ver­fügung steht. Im Frühbeet ziehen Sie dann Mangold, Kohl- und Salatpflanzen und auch Tomaten vor.

Anfang Mai lassen sich im Frühbeet Stangenbohnen, Gurken, Kürbis und Zucchini anziehen. Mitte Mai, nach den Eisheiligen, werden sie und endlich auch die Tomaten nach dem Abhärten ausgepflanzt. Die Tomaten stellen Sie am besten unter einen Regenschutz.

Im Juni können Sie Grünkohl und späte Kohlrabi- und Salat­sor­ten aussäen. Mitte Juli kommen Endivie, Rettich, Pak Choi und Zuckerhut als Direktsaat hinzu. Ab August ist es möglich, Feldsalat und noch einmal Spinat aus­zu­säen.


Leckere Äpfel sind auch ohne den Einsatz von Spritzmitteln möglichFoto: leumer Leckere Äpfel sind auch ohne den Einsatz von Spritzmitteln möglich Die richtigen Obstbäume auswählen

Der November ist der geeignete Mo­nat, um Obstbäume zu pflanzen. Achten Sie dabei auf den richtigen Abstand. Bei der Arten- und Sor­ten­wahl empfiehlt es sich, nicht nur den Geschmack der Früchte, sondern auch die Bodenverhältnisse zu berücksichtigen, die die Pflanzen benötigen.

Durch eine sorgfältige Arten- und Sor­ten­wahl lassen sich viele Krankheiten und Schädlinge vermeiden. Fragen Sie in an­sässi­gen Baumschu­len nach standortgerechten Arten und Sorten.

Beim Gemüse haben Sie schneller Erfolg als beim Obst. Damit Sie auch etwas Obst ernten können, sollten Sie am Anfang Ihres gärtnerischen Wirkens auch einige Erdbeer- und Beerensträucher im Gar­ten anbauen, die bald Ertrag bringen. Wer gut plant, hat das ganze Jahr über eigenes und gesundes Gemüse und Obst. In späteren Jahren ist dann auch die Obstversorgung umfangreicher.


Obst und Gemüse richtig lagern

Lagern Sie Ende Oktober Wurzelge­müse wie Möhren, Pastinaken, Ro­te Beete, Sellerie und Schwarz­wur­zeln in Sand ein. Decken Sie die Sand­kisten zusätzlich mit Laub zu, dann hält das Gemüse den ganzen Winter. Pastinaken und Schwarzwurzeln können auch auf den Beeten überwintern.

Die meisten Apfelsor­ten lassen sich im Winter in der Laube lagern. Bei starkem Frost sollten Sie die Kis­ten mit Decken zudecken.

Wer sich noch nicht an eine Vollversorgung herantraut, sollte zumindest erst einmal seine Lieblingsgemüse anbauen. Und – nicht nur der Verzehr der eigenen Ernte, sondern auch die Bewegung an der frischen Luft fördert die Gesundheit.

Heinrich Leumer