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Weit gereist: der Distelfalter

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  • Distelfalter
  • Schmet­ter­lings­strauch
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DistelfalterFoto: Schön Der Distelfalter wandert jedes Frühjahr wieder neu zu uns ein, zum Überwintern ist es ihm bei uns zu kalt Ein sonniger Sommertag, kaum ein Lüftchen regt sich. Auf dem Schmet­ter­lings­strauch (Buddleja), auch Som­mer­flie­der genannt, tummelt sich eine Vielzahl an Schmetterlingen und labt sich am reichen Nektar-Angebot. Darunter finden sich etliche Exemplare des Distelfalters (Cynthia cardui). Diesen wunderschönen Anblick hat sicher so mancher Gartenfreund schon genossen.


Wanderfalter im Anflug

Von April bis Oktober sind die hüb­schen Tagfalter bei uns zu sehen. Die ersten Individuen, die sich im Frühjahr einfinden, haben einen weiten Weg hinter sich: Sie kommen aus Nordafrika und Südeuropa zu uns geflattert. Bis zu 2500 km legen sie dabei zurück, überfliegen das Mittelmeer und die Alpen. Und bis nach Skandinavien kann ihre Reise gehen.

Was man von Zugvögeln kennt, vollbringen also auch Schmetterlinge. Das brachte ihnen den Namen „Wanderfalter“ ein. Zu ihnen gehören z.B. auch der Admiral (Vanessa atalanta) oder der Postillon (Colias crocea).

Distelfalter können den Winter bei uns nicht überdauern, weder als Falter, noch als Raupe oder Puppe. Warum machen sie dann den weiten Weg zu uns?

Ab April verschlechtern sich die Lebensbedingungen in ihrer Heimat, es wird zu heiß und trocken. In unseren Gärten, Parks, Wiesen und Feldern finden Falter und Nachwuchs hingegen alles, was sie zum Leben brauchen: Sonne, Feuchtigkeit und Nahrung. Im Herbst machen sich die aus­ge­zeich­ne­ten Flieger wieder auf die Reise gen Süden, doch die meisten überstehen die kalte Witterung in den Alpen nicht und verenden in den Gletschergebieten.


Wehrhafte Raupen und „Stürzpuppen“

Raupe des DistelfaltersFoto: Schön Futterpflanzen für die Raupen des Distelfalters sind vor allem Disteln, Kratzdisteln und Brennnesseln Die Weibchen wählen für die Eiablage bevorzugt Disteln (Carduus), Kratzdisteln (Cirsium) und Brennnesseln (Urtica). Aus den Eiern entwickeln sich die Raupen, die sich mit großem Appetit über die Futterpflanzen hermachen. Hübsch sind sie anzusehen, die kleinen Tierchen: Gelbe Streifen an Rücken und Seite zieren die ansonsten dunkelgrau gefärbte Raupe.

Zahlreiche Dornen und borstige Haare schützen die kleinen Lebewesen vor Fressfeinden. Außerdem bauen sich die jungen Raupen oftmals eine „Behausung“ aus zusammengesponnenen Blättern als weitere Schutzmaßnahme.

Puppe des DistelfaltersFoto: Schön Die Puppe des Distelfalters hängt kopfüber und wird deshalb Stürzpuppe genannt Haben die Raupen eine gewisse Größe erlangt, verpuppen sie sich. Die Puppen sind grau gefärbt, durch die Haut schimmert es goldgelb, und die Gestalt des werdenden Schmetterlings ist bereits erkennbar. Kopfüber hängt die Puppe und wird deshalb auch als „Stürz­pup­pe“ bezeichnet. Aus ihr schlüpft nach ca. zwei Wochen der fertige Schmetterling.


Distelfalter im Garten

Felder, Wiesen, Brachland, Bahndämme, Parks oder auch unsere Gärten besiedelt der Distelfalter gerne. Wollen Sie den scheuen Insekten etwas Gutes tun?

Neben dem Schmetterlingsstrauch locken auch Beete mit Krokus (Crocus), Lavendel (Lavandula), Fetthenne (Sedum), Steinkraut (Alyssum), Fuchsien (Fuchsia) und Astern (Aster) sowie Blumenwiesen mit Salbei (Salvia), Dost (Origanum), Flockenblumen (Centaurea), Johanniskraut (Hypericum) und Wicken (Vicia) die ausdauernden Flieger an. Dürfen dann noch ein paar Disteln und Brennnesseln in Ihrem Garten gedeihen, ist das Distelfalter-Paradies perfekt.

Christiane Breder

 

Steckbrief

Wissenschaftlicher Name: Cynthia cardui (auch: Vanessa cardui)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Flügel-Spannweite: 5 bis 6 cm
Flügelfarbe: hellbraun-schwarz-weiß gefleckt, unterseits mit rotem Fleck auf den Vorderflügeln und Augenflecken auf den Hinterflügeln
Flugzeit: April bis Oktober
Raupe: schwarz oder grau mit gelben Streifen auf dem Rücken und an den Seiten, Haut mit Dornen und borstigen Haaren besetzt
Puppe: graubraun mit goldgelben Flecken
Vorkommen: weltweit, außer in Südamerika und in der Antarktis
Besondere Eigenschaft: Wanderfalter (siehe Text)

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