Neonicotinoide als Gefahr für Bienen eingestuft

Umweltschutzverbände fordern Verbot

Foto: Luise/Pixelio

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat bestätigt, dass die neonicotinoiden Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam eine Gefahr für Bienen darstellen. „Die Mehrzahl der Anwendungen neonicotinhaltiger Pestizide stellen ein Risiko für Wild- und Honigbienen dar“, so die EFSA. Bereits 2013 hatte die Behörde die drei Wirkstoffe als gefährlich eingestuft. Darauf wurde vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) u.a. im Haus- und Kleingartenbereich das „Ruhen“ für Pflanzenschutzmittel mit den drei Wirkstoffen verfügt. Nur in Ausnahmefällen ist der Einsatz der Wirkstoffe in der Landwirtschaft noch zugelassen, etwa beim Unterglasanbau.

In der neuen Studie hat die EFSA die Auswirkungen auf weitere Wildbienenarten ausgeweitet und vor allem auch zusätzliche Wirkungswege, wie über Guttationsflüssigkeiten (über Wurzeldruck von den Pflanzen abgeschiedene Wassertröpfchen) untersucht. In die Studie flossen ebenso zahlreiche weitere Studien ein, die in den vergangenen Jahren in großen Teilen Neonicotinoide ebenfalls als bienengefährlich eingestuft hatten. Die Schlussfolgerungen der EFSA werden jetzt den Risikomanagern der Europäischen Kommission und den EU-Mitgliedstaaten übermittelt, die den Einsatz von Neonicotinoiden weiter einschränken könnten.

Der Chemiekonzern Bayer sieht die Ergebnisse im Widerspruch zu anderen wissenschaftlichen Beurteilungen, nach denen Neonicotinoide von Landwirten eingesetzt werden können, ohne dass Honigbienen geschädigt werden sollen. Naturschutzverbände fordern schon seit Jahren ein Verbot der Wirkstoffe.

sök