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Gitterrost an Birnen

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  • Birnengitterrost
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  • Rostpilz
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  • Wacholderrost

BirnengitterrostFoto: LWG Bei der Birne äußert sich ein Befall durch kleine Flecken auf den Blättern. Allein die Farbe, nämlich orange, ist ähnlich. Ansonsten sind die Schadbilder von Wa­cholder(blasen)rost und Birnengitterrost sehr unterschiedlich.

Wirtswechselnder Pilz

Der Wacholderrost, besser bekannt als Birnengitterrost, ist ein wirtswechselnder Rostpilz. Zu einer vollständigen Entwicklung benötigt dieser Pilz zwei Pflanzen­arten. Winterwirt ist der Wacholder und die Birne der Sommerwirt.

Den Winter verbringt der Pilz an verschiedenen Wacholderarten bevor er ab April Fruchtkörper bildet und der Wind die Pilzsporen verbreiten, die dann auf den jungen Blättern von Birnen landen. Dort keimen die Sporen und bleiben auf dem Sommerwirt, bis sie im Herbst erneut durch Wintersporen auf den Wacholder gelangen.

Schadbilder

Die Sporen infizieren zunächst die Nadeln des Wacholders und gelangen nach wenigen Jahren in die Triebe, die sich spindelartig verdicken. Ab April bilden sich an diesen Trieben auffällige orange-gelbe bis rostrote Gebilde. Bei regnerischer oder feuchter Witterung quellen diese Sporenlager auf und werden gallertartig. Die entstehenden Pilzsporen fliegen nun zu den Birnbäumen, die schon junge Blät­ter ausgebildet haben. Hier beginnt das Leben des Birnengitterrostes.

Ab Mitte Mai können Sie kleine leuchtend orangefarbene ­Flecken auf den Blättern ent­decken, die schließlich eine Größe bis 10 mm erreichen. 

Im Sommer entwickeln sich auf den Unterseiten der Flecken helle Warzen. Die Sommerpilz­sporen werden noch vor dem Blattfall durch aufbrechende „Gitterchen“ entlassen. Daher rührt auch der Name „Birnengitterrost“. 

Bekämpfung

Gallertartige Verdickungen am WacholderFoto: LWG Beim Wacholder zeigen sich bei feuchter Witterung gallertartige Verdickungen an den Trieben. Während der Wacholder sein ganzes Leben infiziert bleibt, erfolgt bei der Birne jährlich eine Neuinfektion. Ein infizierter Wacholder stirbt schließlich oberhalb der verdickten Triebe ab. Zur Be­kämpfung sollten kranke Pflanzen gerodet werden. Besonders stark können der Sadebaum (Juniperus sabina), der Chinesische Wacholder (Juniperus chinensis) und der Pfitzer’s Wacholder (Juniperus x pfitzeriana) befallen werden.

Der Birnengitterrost tritt bei Wildbirnen und Kultursorten gleichermaßen auf. Eine Bekämpfung im Mai mit zugelassenen Fungiziden ist nur bei jungen und kleinwüchsigen Bäumen wie Spa­lierobst sinnvoll und möglich. Grundsätzlich sollten Sie auf einen lockeren Kronenaufbau Wert legen, damit Blattfeuchte schnell abtrocknen kann. Bei sehr starkem Befall mit Birnengitterrost, besonders wenn dieser über Jahre andauert, kümmert der Birnbaum und kann sogar absterben. Wenige Flecken auf den Blättern toleriert die Pflanze. Achten Sie an­sonsten auf gute Wachstumsbedingungen für die Pflanze.

Auch wenn Sie Ihren infizierten Wacholder aus dem Garten entfernen, um Ihre Birne zu schützen, ist dies oft nicht ausreichend. Pilzsporen können sich über viele hundert Meter aus Nachbargärten ausbreiten.

LWG