• Pflanzenporträts

Giganten im Staudenbeet

Kleinköpfige StaudensonnenblumeFoto: Staudenring Kleinköpfige Staudensonnenblume Es ist faszinierend zu beobachten, zu welcher Größe Stauden in einer Saison heranwachsen können. Im Gegensatz zu Büschen und Bäumen sterben ihre Triebe im Herbst oberirdisch ab, und die Pflanzen überwintern als Wurzelstock in der Erde, um im Frühjahr erneut auszutreiben. Sie starten also in jedem Frühjahr bei null und erreichen im Sommer trotzdem bis zu 2 m Wuchshöhe. Diese Stauden-Giganten gibt es für sonnige und schattigere Gartenplätze und für feuchte und trockene Böden. Viele von ihnen sind echte Insektenmagneten. Da sie oft Hunderte Blüten tragen und eine lange Blütezeit haben, sind sie wertvolle Nektar- und Pollenquellen in naturnahen Gärten.

Wer schnell wachsen will, braucht gutes Futter: Als Starthilfe für kräftiges Wachstum versorgen Sie die Stauden im Frühjahr mit Kompost (2–3 l/m²) oder mit einem organischen Dünger (etwa eine Handvoll pro m²). Am besten düngen Sie die Pflanzen gleich nach dem Rückschnitt. Dieser erfolgt erst im Frühjahr, vor dem neuen Austrieb, da die trockenen Triebe und Blütenstände von vielen Insekten als Winterquartier genutzt werden. Für die meisten Regionen ist, je nach Wetterlage, der März optimal. Achten Sie beim Pflanzen darauf, genügend Freiraum einzuplanen, und rechnen Sie mit etwa 1 m² Standfläche je Pflanze.


Schwefelgelber Blütenberg

Die Kleinköpfige Staudensonnenblume ‘Lemon Queen’ (Helianthus microcephalus) überzeugt im Spätsommer und Herbst mit Hunderten schwefelgelber Blüten. Sie ist eine attraktive späte Nahrungsquelle für Honigbienen, Hummeln, Schwebfliegen und Käfer. Die robuste Staude ist nicht schneckengefährdet und liefert haltbare Schnittblumen.

Lemon QueenFoto: mauritius images/Michiel Fokkema/Alamy/Alamy Stock Photos

Wuchs: 150–170 cm hoch, 80–100 cm breit, straff aufrecht, sehr standfest
Blüte: Ende August bis Anfang Oktober, sehr reichblütig
Standort: sonnig, verträgt Trockenheit


Eleganz mit Stehvermögen

Der Kandelaber-Ehrenpreis ‘Fascination’ (Veronicastrum) beeindruckt durch seine großen, purpurvioletten Blütenstände, die besonders bei Schmetterlingen hoch im Kurs stehen. Die stabi­len Pflanzen sind nicht schneckenge­fähr­det und auch im Herbst und Winter ein echter Hingucker.

Kandelaber-EhrenpreisFoto: Flora Press/Martin Hughes-Jones Kandelaber-Ehrenpreis ‘Fascination’

Wuchs: 160–180 cm hoch, 80–100 cm breit, aufrecht, standfest
Blüte: Ende Juni bis August
Standort: sonnig bis halbschattig, feuch­ter Boden
Weitere attraktive Sorten: ‘Amethyst’, ‘Lavendelturm’


Hingucker XXL

Die großen, goldgelben Blüten des Sonnenhutes ‘Herbstsonne’ (Rudbeckia nitida) leuchten schon von Weitem und sind ein haltbarer Vasenschmuck. Auch das sattgrüne Laub ist sehr dekorativ. Schützen Sie die jungen Austriebe vor Schnecken!

Sonnenhut HerbstsonneFoto: Gareth Leung/Adobe Stock Sonnenhut ‘Herbstsonne’

Wuchs: 180–200 cm hoch, 80–100 cm breit, aufrecht, standfest
Blüte: August bis September, sehr reichblütig, Insektenmagnet
Standort: sonnig, feuchter Boden, verträgt auch Staunässe


Farbstarkes Finale

Ein echter Hingucker für den Herbst ist die Vernonie (Vernonia crinita). Ihre rotvioletten Blüten bereichern den Garten bis zum Frost und ziehen viele Insekten an. Auch die silbrigen Samenstände sind dekorativ. Vernonien sind nicht schneckengefährdet und liefern schöne späte Schnittblumen.

VernonieFoto: Flora Press/Martin Hughes-Jones Vernonie

Wuchs: 180–200 cm hoch, 80–100 cm breit, buschig aufrecht
Blüte: Ende August bis Oktober, sehr reichblütig
Standort: sonnig, feuchter Boden
Attraktive Sorte: ‘Mammuth’

Gabriele Rautgundis Richter
Redaktion „Gartenfreund“, Verlag W. Wächter